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De Winser Bessenbinner Traditional Cache

Hidden : 12/5/2010
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Ein Tradi am Besenbinder-Platz.

Leider ist der Hinweis, dass der Cache anschließend wieder ordnungsgemäß zu verstecken ist, ja immer wieder mal erforderlich.

Geht bitte vorsichtig mit ihm um, da er etwas empfindlich ist.

Das Binden von Reisigbesen hat in Winsen eine alte Tradition. Diese soll durch den Besenbinder-Tag aufrechterhalten werden. Einiges zu dieser Veranstaltung ist dem folgend abgedruckten Artikel der Winser Geschichtsblätter zu entnehmen, der ein wenig eingekürzt wurde. Der Verfasser ist bereits vor vielen Jahren verstorben, der Inhalt aber immer noch aktuell. Er enthält auch einen Hinweis auf ein Datum, an dem dieser Platz für Cacher nicht empfehlenswert ist, da dann die Besenbinder-Muggles sich hier tummeln!

De Winser Bessenbinner

De Winser Bessenbinner dräpt sick jeden 1. Sönnobend innen Johr um Neegen bien Sandkräuger. Um von dor ut inne Pastorenkoppel tau morschieren.

De Marsch geit öber dän Glockenbarg, dat Brauckfelle, dör dat Hosenmoor inne Pastorenkoppel. Dort steit saun Immentun wo erst mol gemeinsom Freustück mokt watt, an saun schönet, grodet Logerführ. No däm Freustück twat wie denn dör de Techt um de Bagerrieser for de Bessen tau schnien. Wenn wie no ne gewissen Tiet nauch Rieser funnen hät, geit dat wedder trügge an dat Führ. Nu geit dat eigentliche Bessenbinnen erst los.

De passenden Rieser rutseuken, dreihn, strieken, trechte leggen un Droht umwickeln. Tauleste noch dän Kopp un Steert behaun un ferdich is de Rieserbessen.

Et gifft uck Afgensuppe, Beier un Schluck mit Akkordeonmusik. Wer nu veier Johr dor bi is und einen gauen Bessen vorwiesen kann, watt dann taun Gesellen schlon. Um fofftein Uhr geit dat nu mit Reichmeister sein Bus trügge no Winsen, wo wie us noch saun poor gesellige Stunnen innen Jann Hinsch Hoff moken daut.

Quelle: www.findcity.de

„Zunächst ist zu sagen, dass die Notwendigkeit, Besen zu binden, um Vorsorge für ein sauberes Heim und einen sauberen Hof zu treffen, heute nicht mehr besteht. Besen jeglicher Art können für wenig Geld in Haushaltswarengeschäften oder Märkten nach Bedarf gekauft werden.
Und dennoch werden an den Besenbindertagen noch Reisigbesen gebunden. Das Birkenreisig ist geblieben, das Bindematerial, das ursprünglich aus geeigneten Wurzeln oder auch aus gedrehtem Birkenreisig bestand, ist dem einfachen oder kunststoffüberzogenem Draht gewichen. Die Besen werden auch heute noch von fleißigen und geschäftstüchtigen Besenbindern an Liebhaber verkauft und werden von den Erwerbern und nicht nur auf dem Museumshof auch benutzt.

Der Ablauf des Besenbindertages hat sich in den letzten drei Jahrzehnten doch in einigem geändert. Zwar wird die Einladung zum Besenbindertag, die seit 20 Jahren schriftlich ergeht, nach wie vor in Winser Platt abgefasst; auch der erste Sonnabend im neuen Jahr ist als Besenbindertag beibehalten worden; und auch der Fußmarsch zum Besenbinderplatz beginnt immer noch am Sandkrug und hat in den meisten Jahren zur Pastorenkoppel zwischen Drebber und Krainhöpen geführt, aber das ist es auch schon, was einigermaßen unverändert geblieben ist.
Geändert hat sich zunächst der Teilnehmerkreis, der nicht nur durch den Generationswechsel anders geworden ist. Aus den 25 bis 30 Besenbindern, die in den 50er und 60er Jahren mitmarschierten sind inzwischen um die achtzig geworden. Keiner braucht Besen, aber der Besenbindertag bei Wind und Wetter zu Beginn des neuen Jahres macht einfach Spaß.

Diesen Spaß gibt es immer noch, obwohl seit Jahren schon keine Moorhexe mehr um das Feuer tanzt. An die Stelle des Moorhexentanzes steht jetzt das Gesellenschlagen als Gaudi im Mittelpunkt des Besenbindertages. Drei bis vier oder auch mehr sind es jährlich, die vom Obermeister frühestens nach drei Jahren und Vorweisen eines sauber gebundenen Besens mit drei kräftigen Besenschlägen auf das Gesäß zum Gesellen geschlagen werden.

Seit Jahren spielen nun Jürgen Grambarth mit dem Akkordeon und Ewald Nohms mit der Ziehharmonika, dem alten Treckebüddel.

Und wie sieht es nun mit dem leiblichen Wohl der Männer an einem so harten Besenbindertag aus? Jeder bringt sich nach wie vor sein Frühstück mit. Während vor Jahren dazu neben Tee ausschließlich Schluck, also Korn oder Weinbrand jeglicher Art, getrunken wurde, der auf dem Hinweg schon einmal am Besenbinderstein, der von Günter und Andreas Mönnich an der Einmündung des Hasenmoorweges in den Eickbüschenweg aufgestellt wurde, probiert worden war, wird heute zum Frühstück auch schon Bier getrunken.

Und anders als früher kauft der Obermeister jetzt alles selbst ein und erhebt von jedem Teilnehmer einen Umlagebetrag. Nach Wilhelm Riedel, einem heimatvertriebenen Polizeibeamten, der bis Mitte der 50er Jahre in Winsen Dienst tat, wurde das Amt des Mundschenks der Besenbinder Karl-Gustav Linde, dem Verfasser dieses Artikels, übertragen, der es neben anderen fast eben so wichtigen Ämtern auch nach seiner Pensionierung noch inne hatte.

Wie früher endet der Besenbindertag zwischen 15 und 16 Uhr im Walde. Die Besenbinder werden dann mit dem Bus des Reisebüros Reichmeister abgeholt. Wer dann nach Hause gehen will, kann das tun. Wer ein Weilchen mit den anderen Besenbindern noch mit Musik in froher Runde zusammenbleiben will, hat auch dazu Gelegenheit in einer Gastwirtschaft, früher im "Sandkrug" oder im "Goldenen Löwen" und z.Zt. in der Gastwirtschaft "Zur Post". Die vom Obermeister kassierte Umlage reicht allemale auch hier noch zu einem ausgiebigen Umtrunk.

Wichtiger als die heutige Nützlichkeit der Besen ist aber der Fortbestand einer alten Tradition und das Zusammensein vieler Menschen unterschiedlichster Berufe in fröhlicher, ungezwungener Runde für einen ganzen Tag in freier, sauberer Natur und wenn es dann noch Spaß macht, auch noch für einen Abend in einem gemütlichen Wirtshaus.“

Quelle: Winser Geschichtsblätter, bzw. www.winsen-aller.de

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