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Die Galgenberge Halle (Saale) EarthCache

Hidden : 12/5/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:






Deutsche Version


Der Große und Kleine Galgenberg im nördlichen Randgebiet von Halle gehört zur Porphyrhügelkette, die sich zwischen Kröllwitz und Trotha erstreckt. Sie bilden ein Terrain von ca. 18 ha mit Felsfluren, Trockenrasen und wärmeliebenden Gebüschgruppen. Sie sind als Geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen und dienen als Lebensraum für vom Aussterben bedrohte wildwachsende Pflanzen, Insekten und Kleinsäugetiere. Das Terrain wird im Norden und Osten durch Gartenanlagen, im Süden durch den Landrain und im Westen durch den parallel zur S-Bahntrasse verlaufenden Unteren Galgenbergweg begrenzt. Das sehr harte Porphyrgestein der Galgenberge wurde schon im frühen Mittelalter zum Haus- und Straßenbau verwendet und findet sich im gesamten Stadtgebiet. Der Abbau, der vom 19. Jh. an systematisch und in größerem Stil betrieben wurde, führte zu den heute sichtbaren Zerklüftungen und Schluchten.

Das Gestein, das die Halleschen Galgenberge aufbaut ist der sogenannte Hallesche Porphyr, oder wie er im geologisch richtigen Sinn bezeichnet wird: Hallescher Rhyolith. Als Bestandteil des Halleschen Porphyrkomplexes ist dieser bei mächtigen Vulkanausbrüchen vor ungefähr 300 Millionen Jahren (Zeitalter: Permokarbon) entstanden. In den Galgenbergen findet man einen Porphyr vor, der besonders große Feldspatkristalle enthält, wodurch er auch als „Großkristalliner Porphyr“ bezeichnet wird.


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Schematische Darstellung der subvulkanischen Entstehung des Halleschen Porphyrs und der darin enthaltenen Großxenolithe (nach PRESS und SIEVER)

An drei Stellen in und an den Galgenbergen findet man sogenannte Großxenolithe in dem Vulkangestein. Dabei handelt es sich um nicht-vulkanische Fremdgesteine (xeno = fremd und lithos = Stein), in diesem Fall ein Sediment (Tonsteine und Arkosen - Feldpsat-Sandsteine), dass in einem ehemaligen Strandbereich entstand.

Aber wie kommt so etwas in ein Vulkangestein? Beim Aufstieg der Magma gelangt nur ein geringer Teil des flüssigen Gesteins nach oben an die Erdoberfläche. Der größte Teil bleibt in Form einer Magmenkammer darunter, hier in Halle ganz knapp unter der Erdoberfläche, die aus den Genannten Sedimenten bestand. Das Dach einer Magmenkammer wird dabei stark aufgeheizt und Teile des Dachs fallen in die flüssige Suppe hinein. Die meisten Bruchstücke werden aufgeschmolzen (in der Schmelze assimiliert), ein Teil, besonders die großen Stücken, bleiben aber meist erhalten und bilden dann solche Großxenolithe. Diese drei in den Galgenbergen hat man nach dem Entdecker „Weigelt-Scholle“, dem Mineralogen „Steffens-Scholle“ und dem halleschen Porphyrerforscher „Veltheim-Scholle“ bezeichnet. Wo man sie finden kann, seht ihr auf der Übersichtsskizze.

Die größte ist die Weigeltscholle, welche 1880 erstmals entdeckt und 1906 von WEIGELT wiederentdeckt wurde. Diese Großxenolithe sind allesamt nur noch ganz spärlich bis fast gar nicht erkennbar, da die Vegetation sich auf den Felsen breit macht und die Verwitterung den Gesteinen ein fast einheitliches Schwarz verleiht.

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Übersichtsskizze: Lage der Großxenolithe der Galgenberge Halle (Saale) nach KOCH 1978

Gletscherschliffe
Vor ca. 200 000 Jahren waren die Gesteine, die man in und um Halle finden kann schon lange gebildet und auch die Hallesche Marktplatzverwerfung existierte bereits. Aber wir konnten damals nicht auf den Porphyren laufen wie heute, da zwischen uns und der heutigen Oberfläche mehrere 100 m Eis waren. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf der Nordhalbkugel eine enorme Vereisung, die Saale-Eiszeit. Die sogenannten Inlandeismassen kamen vom skandinavischen Schild und überfuhren ganz Norddeutschland. Dies geschah aber nicht zum ersten und letzten Mal. Es gab noch die Elster-Eiszeit und die Weichsel-Eiszeit (davor und danach). Die Weichsel-Eiszeit erreichte aber den Halleschen Raum nicht mehr. Das Eis wanderte ungefähr von Norden nach Süden.

Manchmal sind die Gletscher so kalt, dass sie mit dem Untergrund festfrieren. Dadurch werden an der Sohle der Gletscher Gesteine vom Untergrund losgelöst und mit transportiert. Die Steine sind so hart, dass sie auf dem Gestein, was überfahren wird kratzen und solche Vertiefungen hinterlassen (Gletscherschliffe oder auch Gletscherschrammen). Heute kann man solche sehr schön hier in den Galgenbergen sehen.

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Schematische Darstellung eines kalten Gletschers (nach PRESS & SIEVER 2008)




Der kleine Galgenberg diente im frühen Mittelalter trotz seiner nur 129,6 m Höhe Ü. NN als Beobachtungs- und Signalposten für die in Sichtweite befindliche Burg Giebichenstein. Er trug deshalb den Namen Wartberg. Durch Porphyrabbau entstand die Kleine Galgenbergschlucht, die sich Richtung Landrain zu einem weiten Talkessel öffnet.

Der Große Galgenberg ist mit seinen 136,4 m über NN die höchste natürliche Erhebung der Saalestadt. Der exponierte große Galgenberg war, das belegen Funde, schon in der jüngeren Steinzeit ein bevorzugter Siedlungsplatz. Seinen Namen verdankt er dem Hochgericht des Amtes Giebichenstein, das hier seit dem 14. jh. Hinrichtungen durchführen ließ. Dazu diente auf der Bergkuppe ein weithin sichtbarer hölzerner Galgen auf steinernem Fundament. Erst1798, als die nahe Chaussee nach Könnern gebaut wurde, verschwand dieses Relikt mittelalterlicher Gerichtsbarkeit aus ästhetischen Gründen. Im 16. Jh. verwendete man noch den Namen Hartenberg, denn die hier gebrochenen Steine, die sogenannten Hartenberger, zeichneten sich durch besondere Festigkeit aus. Durch den Porphyrabbau verlor der Berg etwa ein Sechstel seines Volumens. Wo einst die Bergkuppe weit ins Land schaute, gibt es jetzt einen ausgedehnten Felsenkessel, die Große Galgenbergschlucht.

Im März 1920 fanden während des Kapp-Putsches in den beiden großen Steinbrüchen erbitterte Kämpfe zwischen Putschisten und halleschen Arbeitern statt. An die 20 Gefallenen erinnert heute eine Gedenktafel.



Ab 1893 wurden unter der Regie des Halleschen Verschönerungsvereins die bis dahin nur mit Gras bedeckten Flächen mit Büschen und Bäumen bepflanzt.

Ab 1950 wurde die Region der beiden Galgenberge für die Naherholung entwickelt.

Herausragend sind dabei unzweifelhaft die Abschlusskonzerte der jährlich stattfindenden halleschen Händel-Festspiele auf der 1960 bis 1975 entstandenen Freilichtbühne, die in der sogenannten Galgenbergschlucht, dem größten der Steinbrüche in wohl einmaliger Atmosphäre abgehalten werden. Beide Galgenberge gehören heute zum Landschaftsschutzgebiet Mittleres Saaletal.


Quellen:
  • KOCH, R. A. (1978): „Die Großxenolithe im großkristallinen Quarzporphyr des Galgenbergs von Halle (Saale)“ Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften 6
  • PRESS, F., SIEVER, R., GROTZINGER, J., JORDAN, Th.H. (2008): Allgemeine Geologie; Spektrum akademischer Verlag
  • „Die Galgenberge“ Wandern in Halle und Umgebung Nr. 10

Um diesen Earthcache zu loggen, müsst Ihr folgende Aufgaben erfüllen:
Da es vor Ort leider keine Infotafel zur Geologie gibt, müsst Ihr die ersten beiden Antworten bitte mit einer kurzen Recherche im Internet herausfinden!

  • Wie lautet die altgriechische Bezeichnung für Porphyr? (= Antwort1)
  • Wie wird die abschleifende Tätigkeit eines Gletschers genannt? (= Antwort2)

Die Antwort für die 3. Frage findet Ihr an einer Infotafel aus dem Jahre 1996 bei N 51° 30.214 E 011° 58.354. Auf dieser leider nicht mehr kompletten Infotafel findet Ihr einen Übersichtsplan zum Naturlehrpfad Galgenberge. Unter anderem ist hier unter der Nummer 9 auch der Standort der Weigelt-Scholle aufgeführt. Hinter dieser Nummer findet Ihr auch die gesuchte Antwort auf die 3. Frage!

  • Welcher Begriff ist dort an erster Stelle vor dem Wort Scholle aufgeführt? (= Antwort3)
Ihr könnt nach dem Zusenden der Antworten sofort loggen. Sollte etwas nicht stimmen, melden wir uns.

Das Anhängen von Fotos an Euren Log ist inzwischen keine Bedingung mehr für Earthcaches und daher verlangen wir dieses auch nicht! Da wir aber der Meinung sind, dass nur dadurch auch wirklich bewiesen werden kann, dass Ihr tatsächlich vor Ort wart, würden wir uns sehr freuen, wenn Ihr ein ein Foto von Euch oder Eurem GPS vor der Porphyrkulisse in der Schlucht an den Listingkoordinaten Eurem Log anhängt.

Dieser Earthcache lässt sich auch sehr schön mit dem Mystery-Multi-Cache “Naturlehrpfad Galgenberg“ von Gummibaer01 verbinden!

Viel Spaß wünschen die und





English Version


The big and the small Galgenberg are located in the northern city of Halle and belong to the porphyry chain of hills between Kröllwitz and Trotha. They form an area of 18 ha with biotopes at the rock surface, dry grassland and warmly favoured plants. The rock formations are qualified as saved landscape and used as habitat for critically endangered, wild living plants, insects and little mammals. The borders of this area can be seen in an allotment garden area in the northern and eastern parts and also in the so called Landrain in the south and the tram line (Lower Galgenbergweg) in the west. The porpyhr in the Galgenberge was used as rocks for house- and road building since the early Middle Ages, for which it was broken in little pit holes. In the 19th century this was done systematically and in a bigger scale. The effects, which we can see today, are the great gorges and the fissuring of the hills.

The rocks are also called Hallescher Porphyr or Hallescher Rhyolith (this is the better name and more current in geological sense). As part of the Hallesche porphyry complex it developed while a great volcanic eruption 300 million years ago (this is the age of the Permocarbon). In this part of the complex we can find rocks with great feldspar cristalls and it is named “great cristalline porphyr”. Because of its hardness it was likely used as building stone in the city of Halle.


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Schematic figure of the subvolcanic development of the Hallesche Porphyr and the therein contained great xenolithes (after PRESS & SIEVER 2008)

At 3 locations you can find great xenolithes. This are non-volcanic foreign material (xeno = foreign and lithos = rock), and build in a completely different setting as the porphyr, in this case at a great beachside and now represent as sediments, mainly as clay- and sandstones, sometimes arkose.

But how do these sediments get into the porphyr? During the rise of the magma only small amounts of it get to the earth surface. The main parts build a magma chamber underneath the surface, here in Halle just some hundred meters. The surface was build of the mentioned sediments. The roof of this chamber becomes strongly heated up, so that the sediments began to break and fall into the magma. The great amount of these rocks will be melted (assimilated in the melt), but some greater fragments are too big to be completely melted. These big fragments are the great xenolithes. In the Galgenberge they were named after its discoverer “Weigelt-Scholle”, the mineralogist “Steffens-Scholle” and the porphyry explorer from Halle “Veltheim-Scholle”. In the figure nearby you can see the locations, were you can find this great xenolithes.

The biggest of them is the “Weigelt-Scholle”, which was discovered first in 1880, and rediscovered in 1906 from WEIGELT. Today these xenolithes are just rarely to see because of the plants on the rock surface and the weathering which causes a black coloration of the rocks.

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Outline map: The locations of the great xenolithes in the Galgenberge Halle (Saale) after KOCH 1978

Glacial grooves
200 000 years ago the rocks in and under Halle were existent, also the great Halle fault. But if we lived in this time, we couldn’t walk at this rocks, because between us and the earth surface there were several hundred meters ice. At this time nearly the whole northern hemisphere was affected by great glaciations, the so called Saale ice age. Continental ice sheets moved from the north (from the Scandinavian shield) to the south over north germany. But it wasn’t a single glaciations, it happened before in the so called Elster ice age and after it in the Weichsel ice age. But the last ice age didn’t affect this region.

You can imagine it like the great glaciers in the Alps. Sometime these glaciers are very cold at its bottom, so that they can freeze with the underground (cold glaciers). In this way rocks from the earth surface can be unconnected from the underground and transported with the glacier over a long distance. But these rocks are mainly quite hard. They can groove the following rocks, which will be overrun by the ice. In his way such glacial grooves can be developed and you can see them today at the Galgenberge.

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Schematic figure of the subvolcanic development of the Hallesche Porphyr and the therein contained great xenolithes (after PRESS & SIEVER 2008)




The little Galgenberg was used as observation and signal point for the castle Giebichenstein in the early Middle Ages despite of its small altitude of 129,6 m over sealevel. Because of this usage it was called Wartberg. As it was mentioned it was also used as pit hole, which is today the small Galgenberg gorge and is opened as basin to the Landrain.

The large Galgenberg is the northernmost hill in the city of Halle with an altitude of 136,4 m. It was used since the early Stone Age as settlement site because of its exposed location. The name Galgenberg dates from the 14th century. While this time the hill was used as execution place by the department Giebichenstein. For this reason a wooden gallow was constructed at the hilltop, which could be seen from everywhere. In 1798 the street to Könnern was build and for this it was necessary to destroy this unlikely object from the Middle Ages. In the 16th century this hill was called Hartenberg after the porphyr which was broken here and also called Hartenerger because of its strength. The mining of the stones resulted in a great loss of the volumina of this hill. Nearly a sixth of the rocks were broken, also the past hilltop. Today you can see a great basin at the past place of the hilltop, the large Galgenberg gorge.

In March 1920 big battles took place in the gorges, while the Kapp-Putsch between the putschists and the workers from Halle. A memorial plaque reminds of the 20 soldiers who were killed while this battle.



In 1893 the Galgenberge were planted with bushes and trees by the “Hallesche Verschönerungsverein”. Up to this time the hills were just covered with gras.

Since 1950 the area of both hills were developed as nearby recreational area.

The most impressive event is doubtless the final concert of the Händel-festivals which took place every year. For this function a great open-air stage was build from 1960 to 1975 in the large Galgenberg gorge. To experience this concert will be unique adventure. Both hills and gorges from the Galgenberge are today part of the protected landscape middle Saale-valley.


Quellen:
  • KOCH, R. A. (1978): „Die Großxenolithe im großkristallinen Quarzporphyr des Galgenbergs von Halle (Saale)“ Hallesches Jahrbuch für Geowissenschaften 6
  • PRESS, F., SIEVER, R., GROTZINGER, J., JORDAN, Th.H. (2008): Allgemeine Geologie; Spektrum akademischer Verlag
  • „Die Galgenberge“ Wandern in Halle und Umgebung Nr. 10

To log this Earthcache you have to answer the following questions:
For this it is necessary to make a little recherche via internet, because an geological information table at the location is missing.

  • What is the ancient Greek name for "Porphyr"? (= answer 1)
  • How you can call the polishing activity of a glacier? (=answer 2)

The answer to the 3rd question you can find at an information table, which is located at N 51° 30.214 E 011° 58.354. Here you see an outline map (unfortunately partly destroyed) to the “Naturlehrpfad” Galgenberge. Amongst others number 9 (site of the “WEIGELT-Scholle”) is listed. Behind this number you can see the word, which is wanted for this question.

  • Which term is the first before the word “Scholle? (= answer 3)

you can log this earthcache directly. If there is something wrong with your answers we will contact you.

The picture of you or your GPS is not longer a log condition for an Earthcache, so we don’t demand it. But we are the opinion that a photo is the only proof that you were at the location. So we would please you to make a photo of you or your GPS in front of the porphyry-backdrop in the gorge at the starting coordinates and to add it to your log!

Good luck and enjoy yourself! and

Additional Hints (No hints available.)