Hohenhorster Berge
Die ursprüngliche Dünen- und Heidelandschaft im
Gebiet um die Hohenhorster Berge ist nur noch in Resten erhalten.
Durch Sandgewinnungsmaßnahmen und Nutzung für industrielle und
militärische Zwecke ist sie über Jahrzehnte weg schwer geschädigt
worden. Vor Jahren ist wenigstens ein Teil des Gebiets unter
Naturschutz gestellt worden. Archäologisch ist dieses Gebiet
ebenfalls von hoher Bedeutung: Hier haben schon vor etwa 100.000
Jahren Menschen gelebt.

Das Ost-West verlaufende Aa-Tal und die darin
fließende Bocholter Aa sind für das Gelände geologisch und
geomorphologisch (bezogen auf die äußere Gestalt des Geländes)
bestimmend. Am Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 10.000 Jahren
mündete die Aa südlich vom heutigen Bocholt direkt in den
seinerzeit dort strömenden Rhein.
In der offenen vegetationsarmen Spät- und frühen
Nacheiszeit lagerten sich großflächig Flugdecksande ab. Im Holozän,
und damit in der geologischen Gegenwart, brachten starke - zunächst
aus Osten - wehende Winde feine Sande mit, die vor allem an der
Nordseite des Flusses zu Dünen abgelagert wurden. So entstanden
sichelförmige, nach Westen offene Sicheldünen.
Mit dem Zurückweichen des Eises drehten sich die Winde auf die
heute vorherrschende SW- und W-Richtung. Erneut wurden die Dünen
wohl bis zu Beginn der geschichtlichen Zeit (um Christi Geburt)
wegen ihrer feinen, beweglichen Sande umgeformt. Es bildete sich
entlang des Aa-Tals eine flußbegleitende, die Aa-Niederung
begrenzende Kette von Dünen. Diese reicht von den Hohenhorster
Bergen im Osten bis hin zum Kanninchenberg (bei Hoxfeld) im
Westen.
Die höchsten Erhebungen in den Hohenhorster Bergen sind der
Paosberg (Osterberg) und der Vossenberg (Fuchsberg). Der Paosberg
war und ist die höchste Düne des Geländes. Die Bundeswehr hatte
hier ab 1959 eine Raketeneinheit im Gelände der Hohenhorster Berge
stationiert. Die Kuppe des Paosberg wurde dafür in Richtung des
Westhangs abgeschoben, wodurch sich die Kuppe verbreitete und die
Düne um ca. 3 Meter an Höhe verlor.
Ein weiterer markanter Geländepunkt ist der Fuchsberg.
(„Vossenberg“) im Südosten der Hohenhorster Berge
(siehe nachfolgendes Foto der schneebedeckten Düne). Er besteht aus
einer offenen Sandfläche, die fast völlig vegationsfrei ist. Bis
zur Begradigung der Bocholter Aa (1950-1953) floss der Fluss um die
Südseite des Fuchsberges, während der von Nordosten kommende
Ketteler-Bach genau hier einmündet. Leider hat auch diese deutlich
über die Flussaue abhebende Düne stark gelitten: neben natürliche
Ursachen wie Abwehungen durch den Wind, hat auch der Mensch seinen
Teil dazu beigetragen. Die Bundeswehr hat auch hier Bunker gebaut
(siehe Foto in der Galerie) und die Abtragung eines Teils des
nördlichen Abhanges durchgeführt. Ebenso hat das nahe liegende
Kalksandsteinwerk hier ein Zeit lang Sande entnommen. Dadurch ist
der nördliche Hang des Fuchsbergs stark verändert worden.

Die Hohenhorster Berge bieten eine interessante
Flora, auf den kargen, trockenen Sandflächen der Dünenlandschaft,
obwohl bis 1945 viele Kieferwäldchen vorhanden waren. Diese wurden
jedoch im kalten Nachkriegswinter 1946/47 restlos abgeholzt. Später
wurden größere Gebiete wieder mit Kiefern, aber auch Roteichen
aufgeforstet. Auf den unbewaldeten Flächen wachsen das harte
Straußgras, das immergrüne Heidekraut, blaublühende Sandglöckchen,
der gelbblühende Ginster und andere Gewächse.
Soche Vegetationsformen sind durch zunehmende Intensivierung der
landschaftlichen Nutzung allgemein in ihrem Bestand gefährdet. Die
Hohenhorster Berge stellen noch einen der wenigen Standorte für
diese Pflanzengesellschaften im Kreis Borken dar.
Die Sanddünen mit ihren vegetationsarmen, offenen Flächen sind
zudem ein wichtiger Lebensraum für „Sandnister“ und
andere Insekten wie z. B. Stechimmen, Graben- und Goldwespen.
In den mit Kiefern bestehenden Flächen leben verschiedene
Greifvögel wie Wespenbussard, Mäusebussard, Sperber und
Turmfalke.
Die Hohenhorster Berge wurden von alters her als eine einzige große
Sandgrube genutzt: in vielen Gruben wurden die quarzigen
Grobmaterialien für den Wegbau als Füllmaterial gewonnen. Der
feinere Sand wurde zum Hausbau verwendet. Diese und andere Faktoren
veränderten das Dünengelände nachhaltig im negativen Sinn.
Quellen:
Unser Bocholt. Artikel "Rund um die Hohenhorster Berge" von Werner
Sundermann und Georg Letschert und Infotafel der Stadt
Bocholt.
Logbedingungen für den Cache:
Beantwortet nachfolgende Fragen:
- Begebt euch zum Fuchsberg (N51 49.841 E6 39.532) und schätzt
die Höhe der Düne (gemessen ab dem unteren Rand)?
- Die Hohenhorster Berge bestehen aus nacheiszeitlichen
Sanddünen. Wie nennt man die geologische Periode bzw. das
geologische System in welcher die Dünen entstanden sind?
- Auf der Rückseite der Informationstafel bei N51 49.919 E6
39.520 findet ihr eine Buchstaben-/Zahlenkomination (3 Buchstaben
und vier Zahlen). Wie lautet diese Kombination?
- In welchem Jahr (JJJJ) wurden die Hohenhorster Berge unter
Naturschutz gestellt?
- Wie groß (in ha) ist die Fläche des Naturschutzgebietes
Hohenhorster Berge?
- Welche "Löwen" leben in den Sanddünen?
- Macht ein Foto von euch vor oder auf dem Fuchsberg (N51 49.841
E6 39.532) und fügt es eurem Logeintrag bei (optional).
Sendet mir eine Email mit euren Lösungen. Ihr
erhaltet dann zeitnah eine Rückantwort von mir.
Der Cache liegt in einem Naturschutzgebiet.
Beachtet bitte die entsprechenden Hinweise auf den
Informationstafeln.
Die Wege brauchen zum Lösen der Aufgaben nicht verlassen zu
werden.
Viel Spaß wünscht
Nurapolis
