Am Anfang
stand der Eingriff
Die
Arbeitsgemeinschaft Josef Möbius Bau-Gesellschaft (mbH) Hamburg,
Brewaba Wasserbaugesellschaft Bremen erhielt 1980 durch die V.A.W.
Industriebau in Neuss den Auftrag zum Bau der "Rotschlammdeponie
II" für die AOS-Stade. Die vorhandene Deponie sollte südlich
angrenzend um 70 ha auf ca. 142 ha erweitert werden.
Für die
Eindeichung der Erweiterung und die Erhöhung des vorhandenen Dammes
wurden ca. 2,2 mio m3 Sand benötigt. Dabei standen Vorbereitung und
Ausführung der Baumaßnahme unter einem besonderen Zeitdruck: Ein
Dammbruch der Deponie "Bützfleth I" hatte eine erhebliche
Kapazitätsminderung verursacht. Unter maßgeblicher Mitwirkung des
damaligen Bürgermeisters der Gemeinde Hammah, Herrn Johann Breuer,
konnte in seiner Gemeinde eine nur 5 km entfernte, 42 ha große
Entnahmefläche für den benötigten Sand durch den Landkreis Stade
genehmigt werden.
Aufgrund der
speziellen Bodenverhältnisse am Deponiestandort im Bützflether
Moor, erforderte die Eindeichung ein aufwendiges Bauverfahren. Bei
Baubeginn mussten zuerst ca. 1,3 mio m3 nicht tragfähiger Böden aus
der Gründungsfläche des Deiches in die neu anzulegende
Entnahmefläche nach Hammah verspült werden. Als Vorbereitung
mussten riesige Mengen des anstehenden Sandes innerhalb der
Sandentnahme Hammah bewegt werden: Im Spülverfahren wurde der Sand
aus den Kammern I und II auf die Kammer III aufgebracht.
Anschließend
wurden die nicht tragfähigen Böden aus dem Bützflether Moor über
eine ca. 5 km lange Rohrleitung mit 600 mm Durchmesser in die
abgebauten Kammern I und II verbracht. Es entstand eine
Ablagerungsfläche, deren besondere Bodenzusammensetzung durch einen
hohen Torfgehalt gekennzeichnet war.
Der anzulegende
Deich sollte eine Aufstandsbreite nach Auskofferung von bis zu 70 m
und eine Höhe bis zu 12 m über Gelände erreichen. Der benötigte
Sand wurde ebenfalls per Spülverfahren an der Entnahmestelle
gewonnen und an die Baustelle der "Rotschlammdeponie II"
transportiert.
Mit der Beendigung
der Baumaßnahmen begann 1984 die Geschichte des Naturschutzgebietes
"Sandentnahme Hammah" und der angrenzenden, heute ebenfalls
schutzwürdigen Flächen.
Der damals
zuständige Mitarbeiter der Möbius Bau Gesellschaft und alle
Mitwirkenden haben es verstanden, die Arbeitsplatzsicherung bei der
AOS-Stade durch zukunftsorientierten politischen Weitblick mit den
Interessen von Anglern, Naturschützern, Jägern und Landwirten zu
verbinden.