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Totenbretter bei Schwaig Traditional Geocache

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Hidden : 2/7/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Die Totenbretter von Schwaig bei Kirchanschöring

Ein Tradi am Wegesrand, der Euch auf den Brauch der Totenbretter aufmerksam machen soll.


Der alte Brauch, für die Verstorbenen Totenbretter aufzustellen, ist weitgehend verschwunden – Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine davon ist bei der Ortschaft Schwaig in der Gemeinde Kirchanschöring zu sehen.


Die Totenbretter, wie sie dort am Waldesrand zu sehen sind, erinnern heutzutage nur noch an die Toten des jeweiligen Ortes. Früher war das anders: Bis zum 18. Jahrhundert wurden die Leichen der Überlieferung nach in ein Leintuch gehüllt und auf einem offenen Brett aufgebahrt, bzw. zum Friedhof transportiert. Von diesem Brett aus ließ man die Toten mit Bedacht ins Grab gleiten. Der Totengräber wurde daher auch „Brettlrutscher“ genannt. Auf dem Brett war der Name, das Geburts- und Sterbedatum des Toten geschrieben oder eingebrannt. Das Brett wurde dann auf dem Weg, der das Sterbehaus mit dem Friedhof verband, aufgestellt – zur Ermahnung an die Vorübergehenden, für die arme Seele zu beten.

In Bayern wurde die Bestattung der Toten in Särgen um das 17./18. Jahrhundert eingeführt. Das Brauchtum wurde fortgeführt, allerdings wurden die Verstorbenen nicht zuvor auf den Brettern aufgebahrt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Gestaltung der Bretter bis hin zu aufwändigen Schnitzereien und Bemalungen.

Mit den Totenbrettern verband sich früher auch einiger Volksglaube.
So war man der Ansicht, wenn das Brett vermodert, sei die Seele aus dem Fegefeuer erlöst. Deshalb wurde früher für die Totenbretter Weichholz verwendet, und sie wurden schutzlos der Witterung ausgesetzt, damit das Vermodern schneller voranschritt. Es ist auch überliefert, dass für ungeliebte Mitmenschen Totenbretter aus hartem, dauerhaftem Holz gefertigt worden wären, um die Erlösung der Seele aus dem Fegefeuer etwas hinauszuzögern.
Auch glaubte man, dass der Tote in der Nähe seines Brettes umgehe. Die Totenbretter würden den armen Seelen beim qualvollen Umherirren als Zufluchtstätte dienen. Daher seien die Totenbretter nicht direkt bei Siedlungen, sondern oft am nächsten Waldrand zu finden.
Wer Totenbretter verheize, dem zerreiße es den Ofen, hieß es.



Dieser Cache hier liegt etwas abseits im Wald.
Die Straßen hier in diesem Gebiet eignen sich recht gut für Radtouren. Wer jedoch mit dem Auto vorbeikommt, fährt zum Kurzparken am besten in den Feldweg hinter den Totenbrettern hinein.


Zwischen Schönram und Teisendorf gibt es übrigens weitere Totenbretter, bei denen auch ein Cache liegt: GC29PQ5

Additional Hints (No hints available.)