WARNING! BIOHAZARD!
Cholera - Über diese heimtückische Infektionskrankheit wurde
bereits 600 v.Chr. aus Indien berichtet. Von dort aus trat der
schwere Brechdurchfall Ende des 18. Jahrhunderts seinen Feldzug
nach Westen an. Immer wieder gab es Epidemien und Pandemien der
Cholera, deren Erreger 1883/84 von dem berühmten deutschen
Bakteriologen und Nobelpreisträger Robert Koch entdeckt wurden. Die
ICD-10 Klassifizierung A00.1 bezeichnet eine Infektion durch den
zuletzt für Pandemien verantwortlichen Cholera-Erreger El Tor,
benannt nach einem kleinen Ort an der Westküste Sinais, in deren
Nähe sich eine Quarantäneanstalt für Pilger befand. Dort entdeckte
der deutsche Bakteriologe Felix Gottschlich 1905 bei verstorbenen
Pilgern die Erreger-Variante.
1992/93 erfasste eine Epidemie in Bangladesh innerhalb von fünf
Monaten über 100.000 Menschen und breitete sich in zehn Ländern
Südasiens aus. Im Jahr 2010 erkrankten nach dem verheerenden
Erdbeben auf Haiti innerhalb weniger Monate mehr als 8.000
Menschen, über 550 starben.
Bemerkenswert sind sicherlich die Ereignisse aus
Soho, einem Stadtteil Londons, wo im Jahr 1854 die Cholera zum
wiederholten Male wütete und rund 14.000 Todesopfer forderte. Der
Arzt John Snow versuchte den Infektionsherd zu lokalisieren, indem
er alle Erkrankungen auf einer Karte markierte, in der auch die
öffentlichen Trinkwasserpumpen verzeichnet waren. Kurz danach
stellte er fest, dass sich die Todesfälle im Bereich einer
Wasserpumpe in der Broad Street konzentrierten (siehe Karte im
Hintergrund). Nachdem er die Pumpe außer Betrieb setzte, kam es zum
Stillstand der Epidemie. Genau an dieser Stelle in der Broad
Street, London, steht heute eine Denkmal in Form einer Wasserpumpe.
Und einige Meter weiter erinnert der Pub "John Snow" an die
Ereignisse vor 150 Jahren (s. Bild im Anhang).
Begebt Euch auf die Spuren von John Snow. An den oben genannten
Koordinaten beginnt Eure (kurze) Jagd auf die Cholera. In der Nähe
kann geparkt werden.
Quellen: de.wikipedia.org/wiki/Cholera ; Der El-Tor Vibrio,
Prof. Dr. van Loghem, Laboratorium der Universität Amsterdam, 1932;
thedoublethink.com/2009/04/visualizing-the-flu