Geologischer Wanderpfad
Zülpich-Bürvenich
Mit
diesem Earthcache
"Geologischer Wanderpfad Zülpich-Bürvenich"möchte ich euch einen
Wanderpfad zeigen, der mit seinen geologischen Aspekten der
Geocacher-Allgemeinheit weniger bekannt ist. Er geht auf eine
Konzeption von Klaus F. Simon (Bonn) zurück und liegt am Rande von
Bürvenich, der kleine Rundweg bietet sehr schöne
Einblicke in die Erdgeschichte. Leider ist er bisher nicht
durch Informationstafeln aufbereitet worden, es gibt aber
Hinweistafeln auf den Wanderpfad bei Bürvenich(siehe Photo
Wegweiser) und eine Übersichtskarte zum
Verlauf des Weges beim
Startpunkt: 50o
38.688, O 006o35.156.
Bei der Stadt Zülpich soll ein Faltblatt in Papierform erhältlich
sein, nach der Beschriftung auf der Übersichtskarte auch im Haus
der Lebenshilfe in Bürvenich.Einfacher -
und 24 Stunden
möglich - ist es aber wohl, die im Internet an mehreren
Stellen gebotenen Downloadmöglichkeiten zu nutzen, um
den prägnanten zweiseitigen Führer ausdrucken zu können.
Diesen möche ich euch hiermit empfehlen - eine komplette
Darstellung aller Stationen würde den Rahmen
dieser Earthcachevorstellung klar sprengen.Herausgeber des
Führers sind www.naturpark-hohesvenn-eifel.de und
www.stadt-zuelpich.de. Den Download
gibt es hier:
http://www.eifel.de/data/sehenswuerdigkeiten/zuelpich_1149666368_1206442555.pdf
Die
Nummerierung dieses Führers stimmt mit den Zahlen an den
Steintafeln vor Ort überein, die Standorte lassen sich somit
eindeutig zuordnen.
Der Parkplatz ist gleichzeitig
Standort 1 des Geologischen Wanderpfades und liegt
bei 50o
38.688, O 006o 35.156. Der
Wanderweg ist für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet,
lediglich der Abstecher vom asphaltierten Weg zu Standort 2
(siehe beide Bilder hierzu in der Bildergalerie)
führt über einen, zumindest für Rollstuhlfahrer, nicht geeigneten
Waldweg. Man kann aber diesen Abstecher umgehen, indem man einfach
auf dem asphaltierten Weg bleibt(sich das Bild zum Standort
2 aus der Bildergalerie anschaut), den Umweg in Kauf nimmt
und direkt zu Station 3 gelangt.
Vom Parkplatz hat man übrigens einen hervorragenden Blick
über Bürvenich, die Zülpicher Börde und bei guter Sicht auch
bis zum Siebengebirge. Dieser sog. Eifelblick am Standort 1 des
Wanderpfades ist vor Ort am Parkplatz auch mit einer weiteren
schönen Übersichtstafel dargestellt.
Für Geocacher benachbarte Multis sind;; "Buervenich"
GCPN3W, "Am Kinderheim in Bürvenich" GC1J7ZO oder "Um den
Wald von Bürvenich" GC2BHNC. Tradis wären; "Bürvenicher
Marienkapelle" GC1J4E8, "Der Blick in die Eifel und der Blick nach
Köln" GC1T36X und "Fernblick" GC28WKA. Diese wären mit dem
Geologischen Wanderpfad kombinierbar oder im Anschluß zu lösen. Der
angegebene Parkplatz wäre gut geeignet als zentraler
Standort.
Der geologische Wanderpfad führt nun auf 2,5 km über 9
Stationen durch das Erdmittelalter (Mesozoikum) am östlichen
Rande des Mechernicher Triasdreieckes.
Der hier gebotene Weg bietet einen sehr schönen Blick durch die
Periode des Trias (ca. 225 Mio. Jahre vor heute) und hier
insbesondere dem Muschelkalk (weniger Buntsandstein und
Keuper) an, die hier das ältere Grundgebirge überlagern. Nördlich
von Bürvenich bei Nideggen und Kreuzau im
Rurtal sind inzwischen übrigens zahlreiche Earthcaches
zur aufgeschlossenen Periode des Buntsandsteins
veröffentlicht worden.
Steht westlich der Rur eher das devonische Grundgebirge des
Erdaltertums (Paläozoikum) - z.B. in Form der Schiefer -an, so
sind es östlich der Rur die Deckgebirge des
Buntsandsteins, Muschelkalks und Keuper.
Hier bei Bürvenich
ist der Muschelkalk hervorragend
aufgeschlossen, Fossilien zeigen in diesem Raum (vgl. die
Standorte des Geologischen Wanderpfades) noch heute die
Spuren des Muschelkalk-Meeres.
GEOLOGISCHE
PROZESSE:
In der Periode des Trias setzte sich die Absenkung der
Niederrheinischen Bucht fort. Dabei brach hier am Eifelrand
zwischen Düren und Mechernich südwärts eine schmale Senkungszone
ein, die Eifeler Nord-Süd-Zone". Von ihrem Nordende am so genannten
"Mechernicher Triasdreieck" reichte sie über die Trierer Bucht bis
nach Lothringen. Im mittleren Buntsandstein füllte sich die
Bruchzone mit 150m an groben Schottern, Konglomeraten und
fluviatilen Sanden. Im Oberen Buntsandstein wurden feinkörnige
Sedimente (Feinsande bis Tone) abgelagert. Aus ihrer Feinkörnigkeit
ist ein Nachlassen der Hebung des Rheinischen Schiefergebirges und
eine abgeschwächte Absenkung des Sedimentbeckesn abzuleiten. Die
Oberfläche der Niederrheinischen Bucht war zu dieser Zeit eine
weite Ebene und verfügte über ein ausgeglichenes Relief. Im unteren
Muschelkalk wurde sie aus nördlicher Richtung von einem Flachmeer
überflutet, das bis zum Südrand der Bucht vordrang. Nach einer
Regression des Meeres im mittleren Muschelkalk führte im Oberen
Muschelkalk ein zweiter Meeresvorstoß von Norden bis in den Raum
Mönchengladbach zur Bildung von 40-50m mächtigen Kalk- und
Dolomitsteinen. Südlich davon entstanden in einer Küstenfazies bis
zu 30m mächtige Dolomite. Das folgende Erdzeitalter des Keuper war
geprägt von einem Meeresrückzug nach Norden. Eine dritte
Transgression im sog. oberen Keuper überflutete dann mit Ausnahme
des Bonner Raumes allmählich die gesamte Niederrheinische Bucht und
die Eifeler Nord-Süd-Zone.
Die
Periode des TRIAS vor Ort in Bürvenich:
Kommt man durch die Ortslage Bürvenich so fallen im Ort die
ockergelben älteren Häuser und Mauern ins Auge (Bild
oberhalb rechts). In vergangenen
Jahrhunderten suchte man naturgemäß das Baumaterial in der
Nähe und so wurden hier die von der Geologie gebotenen und
leicht bearbeitbaren Materialien der Umgebung verbaut. Über die
Stephanusstraße gelangt man durch das Straßendorf zum
Bürvenicher Felsenkeller. Dieses Gebäude, offenbar schon im Jahre
1858 errichtet, wurde im Gesteinsmaterial des Oberen Muschelkalks
angelegt. Es soll sehr tief in den anstehenden Berg hineinreichen
und repräsentiert den besten Aufschluss dolomitischer Kalk-
und Sandsteine des oberen Muschelkalks im Mechernicher
Triasdreieck.
Der Felsenkeller (Bild oberhalb links) wurde als
sog. Eisbunker angelegt um auch im Sommer das Brauen edler Biere zu
ermöglichen, die bei kühlen Temperaturen gären mussten.
Im Bereich des Felsenkellers stehen in der Umgebung diese Gesteine
beiderseits der Bachlaufes an (vgl. Photos unten).
An der steilen Bachböschung, schräg gegenüber dem Eingang zum
Felsenkeller werden diese vom unteren Dolomit des überlagert.
Die Einstufung in den Keuper erfolgt nach Klaus
F. Simon durch das Vorkommen bestimmter leitender Muschelarten
wie Myophoria
goldfussi.
LOGBEDINGUNGEN:
Um den
Earthcache loggen zu dürfen, beantwortet mir bitte kurz folgende
Fragen. Die Antworten findet ihr im
Verlaufe des Geologischen Wanderpfades im Bürvenicher Bachtal - in
Verlängerung der Stephanusstraße aus Richtung Bürvenich.
Frage 1: Auf den Bildern oberhalb (links
und mittig) seht ihr einen Standort des Wanderweges. Um welchen
Standort (Nr.?) handelt es sich hier?
Welche geologische Besonderheit liegt hier
vor?
Frage
2: An der Station 4 findest
man den im rechten Bild (oberhalb) gekennzeichneten
Aufschluss. Welche Höhe (in cm) hat dieser Aufschluss?
Du musst nicht hinaufklettern (Rutschgefahr!) -
eine realistische Schätzung reicht mir!
Frage
3: Auf Deiner Wanderung durch die geologische
Periode des Trias hast Du nun einige Höhenmeter
zurückgelegt.
Welche Höhendifferenz hast Du
zwischen Station 1 (Eifelblick) und Station 9
(Felsenkeller) ermittelt (GPS oder Kartenarbeit)?
Direkt nach dem
Versand der Antworten dürft ihr loggen. Wenn etwas grundlegend
falsch sein sollte werde ich euch kontaktieren.
Es würde mich freuen und der Tradition der Earthcaches entsprechen,
wenn ihr dem Log ein Foto - z.B an einem Standort des Geologischen
Wanderweges - beifügen würdet. Entsprechend der
aktuellen Richtlinie von Earthcaches ist dies jedoch zum Loggen
nicht mehr zwingend erforderlich.
Ich wünsche euch viel Spaß und Interesse an den
Informationen.
Literatur:
SIMON K.-F.(Konzeption) : Geologischer Wanderpfad
Zülpich-Bürvenich, Herausgegeben vom Deutsch Belgischen Naturpark
Hohen Venn - Eifel und der Stadt Zülpich. Als Faltblatt bei der
Stadt Zülpich erhältlich (www.stadt-zuelpich.de)
Internetlink zur *.pdf- Datei mit interessanten
Hintergrundinformationen zu den Stationen des Geologischen
Wanderpfades Zülpich-Bürvenich:
http://www.eifel.de/data/sehenswuerdigkeiten/zuelpich_1149666368_1206442555.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Geologie_der_Niederrheinischen_Bucht
Alle FOTOS: lucky_gb
selbst!