Molly Preston wurde entführt!
Charles wusste nicht so recht, ob er beunruhigt oder einfach nur
sauer sein sollte. Seit zehn Tagen saß er nun schon in seiner
Pension in Düsseldorf und wartete auf Molly. Das war ja nun nichts
Neues für ihn, aber schön langsam wurde es selbst ihm zu
viel.
Molly. Dass diese Frau einmal sein Leben so bestimmen würde, hätte
er vor gar nicht allzu langer Zeit auch noch nicht
gedacht. Auch wenn er ihre Eskapaden oft genug verfluchte, in
Wahrheit bereiteten sie ihm immer großes Vergnügen.
Die momentane Situation begann ihm allerdings langsam aber
sicher Sorgen zu machen. Alles hatte mit ihrem letzten Auftrag
begonnen, als eine ursprünglich harmlose Recherche plötzlich
bedrohliche Ausmaße annahm. Molly wurde verfolgt und auf Schritt
und Tritt beobachtet, und so hatte sie das einzig
richtige getan: sie hatte die brisanten Unterlagen in ihrem
Versteck gelassen und war von der Bildfläche verschwunden. Er
selbst hatte die Dokumente für sie sichergestellt und war damit
ihrem Wunsch gemäß nicht nur zur Polizei sondern auch an die
Öffentlichkeit gegangen.
Das war nun bald zwei Wochen her und egal wo sie steckte, sie
musste davon mitbekommen haben. Inzwischen legte sich der
Medienrummel wieder etwas, aber in den ersten Tagen hatte es
keine anderen Schlagzeilen in der Presse gegeben. Nur die
Hauptperson war und blieb verschwunden, Molly tauchte nicht auf und
Charles wusste nicht mehr, was er tun sollte.
Als es an der Tür klopfte sprang er auf, in der Hoffnung,
endlich Mollys vertrautes Gesicht zu sehen. Aber es war nur seine
Zimmerwirtin, die ihm einen Brief brachte. Er war unfrankiert und
ohne Adresse, nur sein Name stand darauf.
Am liebsten wäre Charles der Wirtin um den Hals gefallen, aber
er konnte sich gerade noch zurückhalten. Aufgeregt riss er den
Umschlag auf und öffnete das gefaltete Blatt, das sich darin
befand. Endlich!
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