Residenzschloss Dessau
Der Johannbau
Das Residenzschloss Dessau, auch Stadtschloss Dessau, ist ein
nur
noch teilweise erhaltenes Schloss, welches den Fürsten und
Herzögen
von Anhalt-Dessau als Residenz diente. Von der mehrflügeligen
Schlossanlage ist heute nur noch der sogenannte
Johannbau,
der frühere Westflügel und älteste Teil des Schlosses, erhalten.
Er
war einer der ersten Renaissancebauten in
Mitteldeutschland.
Geschichte
Das Dessauer Residenzschloss wurde ursprünglich 1341 aus den
Steinen der vom Mulde-Hochwasser zerstörten Burg
Waldersee,errichtet. Das Schloss brannte 1405 und 1467 ab.Ein
Neubau erfolgte durch die Dessauer Fürstenbrüder Johann IV.
(1504-1551), Georg III. (1507-1553) und Joachim (1509-1561).
Wann
genau der sogenannte Johannbau errichtet wurde, lässt sich
derzeit
nicht festlegen. An der bislang angenommenen Bauzeit von
„um
1530“ bis 1533 sind Zweifel entstanden, als Briefe der
Fürstenbrüder aufgefunden wurden, welche belegen, dass
Baustoffe
bereits 1528 und 1529 in Sachsen bestellt und 1529 auf der Elbe
per
Floß herangeschafft worden sind. Daraus ergibt sich, dass ein
Baubeginn des Johannbaus bereits im Jahr 1529 anzusetzen sein
kann.
Für den gleichzeitig entstandenen Treppenturm ist eine Bauzeit
von
1531 bis 1533 gesichert. Benannt wurde der Bau nach Johann IV.
von
Anhalt als dem federführenden Bauherrn. Der Baumeister des
Johannbaus ist nicht bekannt. Durch Signaturen am und im
Treppenturm ist jedoch eine Mitwirkung von Ludwig Binder (um
1500–1556) gesichert, welcher seit 1531 in Anhalt als
Steinmetz und Baumeister tätig war.
Stilistisch wird der Johannbau der Frührenaissance
zugeordnet,
da der Bauschmuck an den Rundbogengiebeln, Fenstern, Portalen
sowie
im Altan und dem darüber aufsteigenden Wendelstein
charakteristische Merkmale, wie Kugeln und
Lilienmaßwerkfriesen,
aufweist. Die Formensprache entspricht der Übergangszeit von
der
Spätgotik zur Renaissance.
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Von 1571 bis 1580 wurde der Johannbau erstmalig ausgebaut.
Der
Nordflügel, der 1571 erstmalig erwähnt wird, wurde 1708 von
Fürst
Leopold abgebrochen und das Schloss damit zu einer
Dreiflügelanlage.Zwischen 1748 und 1753 wurde der Bau nach
Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753)
umgestaltet und erweitert. Dabei blieb der Westflügel, anders
als
im Entwurf geplant, erhalten. Lange Zeit wies der alte
Johannbau,
in allen Etagen nur langgestreckte Säle auf, in denen die
Reiterei
und das berittene Gefolge herrschaftlicher Gäste des Hofes
untergebracht waren. Eine Aufteilung in kleinere Räume
erfolgte
erst später. Der Ostflügel mit Blick auf die Mulde und den
Tiergarten, einen Auenwald jenseits des Flusses, beherbergte
die
Gemächer der fürstlichen Familie. Im Südflügel befand sich über
der
Hofküche der prachtvolle Festsaal.
1777 wurde durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff aus Holz
ein
Theater in der Schlossanlage eingerichtet. Der Maler Heinrich
Beck
schuf für das herzogliche Schloss eine Kopie der Sixtinischen
Madonna. Von 1812 bis 1813 wurde der Westflügel durch Ausbau
des
Dachgeschosses aufgestockt. Dabei wurden ihm die Seitengiebel
abgenommen. Nach 1830 wurde der Raum des Schlosstheaters in den
neu
gestalteten Wohnbereich der herzoglichen Familie von Anhalt
einbezogen. 1874 wurde ein weiterer Treppenturm im Stil der
Neorenaissance durch Rudolf von Normann (1806-1882) und
Gustav
Richter (1825-1879) errichtet. 1875 lieferte Gottfried
Polysius
schmiedeeiserne Tore für das Schloss.
Am 7. März 1945 wurde das Schloss im Zweiten Weltkrieg beim
19.
und schwersten Luftangriff auf Dessau durch Spreng- und
Brandbomben
schwer beschädigt, Ost- und Südflügel nahezu vollständig
zerstört.
Die schwer beschädigten Flügel wurden später gesprengt. Der
Johannbau blieb als schwer beschädigte Ruine erhalten und
noch
während der DDR-Zeit unter Denkmalschutz gestellt. Er erhielt
jedoch erst 1957 ein notdürftiges Dach. Das Landestheater
Dessau
nutzte viele Jahre Teile der Ruine als Lager für Kulissen.
Von 1990 bis 1997 und 2001 bis 2005 wurde der Johannbau
mit
Mitteln der Stadt Dessau, des Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt
und
der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt saniert und in seiner
ursprünglichen Gestalt mit den Rundbogengiebeln
wiederhergestellt.
1993 wurden von der Südwand Putzreste mit einer
Illusionsmalerei
aus dem Jahr 1549 abgenommen und konserviert. Das Innere des
Johannbaus ist im Krieg vollständig verloren gegangen. Es
wurden
daher neue Decken und Wände eingezogen und Raumstrukturen
geschaffen. Das Innere des Treppenturms war, trotz der
starker
Brandspuren, in seiner Substanz weitgehend erhalten und
konnte
rekonstruiert werden. Die Haube des Treppenturms wurde wieder
in
ihre ursprüngliche Form gebracht. Lediglich der Altan ist
noch
nicht komplett rekonstruiert.
Dessau war im Jahr 2000 Korrespondenzstandort der EXPO 2000
in
Hannover. Der EXPO 2000-Pfad mit 25 Stationen verband
städtebaugeschichtlich bedeutende Objekte verschiedener
Epochen.
Zwischen 1998 und 2001 beherbergte der Johannbau die EXPO
GmbH
Sachsen-Anhalt, das lokale Organisationbüro.
Im August 2005 wurde der rekonstruierte Johannbau der
Öffentlichkeit übergeben. Er wird seitdem als Museum für
Stadtgeschichte genutzt.
p.s.: ich brauch sicher nicht zu erwähnen den cache wieder richtig
schick zu verstecken ;)
und achtet auf die vielen muggels die sich tagsüber hier so
rumtreiben.
nun denn Happy Hunting.