Harzer Gold Multi-Cache
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Difficulty:
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Terrain:
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Cache mit Bezug zur alten Schatzgrabung am Jermerstein
im Jahr 1749.
Die Jermersteinklippen nordwestlich von Braunlage sind als lohnendes Wanderziel bekannt. Hat man doch von hier oben einen herrlichen Blick auf die drei berühmtesten Harzberge Achtermann, Brocken und Wurmberg. Aber in jetzigen wie auch in früheren
Zeiten übte diese Felsformation einen geheimnisvollen
Zauber auf die Menschen aus.
Erschaffen wurde sie durch das Hervorstoßen des Granits aus dem Erdkern vor Jahrmillionen.
An seinen Randbereichen wurde das Gestein durch
den ernormen Druck der Erdbewegungen
umgewandelt. Oftmals -so wie hier- in den
sogenannten Hornfels, der dadurch
so hart geformt wurde, dass die Verwitterung ihm bis
heute kaum zusetzen kann.
Daher türmen sich Jermerstein, Achtermann und auch
die Kuppe des Wurmbergs so markant in der Landschaft auf.
Alte Sagen berichten bereits von den Jermersteinklippen.
So ist vom Raubritter Germer die Rede, der hier
sein Räubernest hatte, um am nahen Kaiserweg die vorbeiziehenden Reisenden auszuplündern.
Aber auch von einer Kultstätte der heidnischen
Sachsen, wo dem Gott Irmin gehuldigt worden sein soll,
wird erzählt. Möglich, dass „Jermerstein“ abgeleitet worden ist von „Germer-Stein“ oder „Irmins Stein“; Tatsache ist, die Herkunft des Namens
konnte bisher nicht entschlüsselt werden.
In den Archivalien findet man den Hinweis auf eine geheime Schatzgrabung im 18. Jahrhundert.
Die geheime Grabung fand am 14. Oktober
1749 statt. Man fand schnell gekennzeichneten
Hohlraum und machte sich daran, den darin liegenden
Steinschutt wegzuräumen.
Man stieß dahinter auf einen Raum, der vom Geröll verschüttet war. Er hatte die Ausmaße von 7 Fuß Höhe, 5 Fuß Länge und 3 Fuß Breite. Die
Enttäuschung aber war groß, als man darin nichts fand.
Auch die Untersuchung der Ränder und der Umgebung
der Höhle verlief ergebnislos.
Wenn man heute einmal nach Spuren und Hinweisen
dieses Ereignisses von vor über 260 Jahren sucht, wird
man fündig. Tatsächlich entdeckt man an den Klippen des Jermersteins einen mannshohen Höhlenraum, dessen Innenwände auffällig quadratisch sind. An diesem größten aller vorhandenen Hohlräume in
den Felsen wird wahrscheinlich die Schatzgrabung erfolgt sein. Aber wer hat den Raum geschaffen?
Es wird von Behauungen der Steine und einer eventuellen Götzenfigur berichtet.
Weitere Spuren von augenscheinlichen
Felsbearbeitungen sind beim Umsehen in der
nahen Umgebung zu entdecken. So findet man einen Sitz
aus Stein, kleine mit Wasser gefüllte Becken im senkrechten Fels und auch eine auffällige
Klippe, die das Antlitz eines Kopfes zeigt. Mund, Nase, Auge und Ohr sind deutlich zu
erkennen. Alles nur eine Laune der Natur, der Geologie
oder der Phantasie?
Sollte tatsächlich von Menschenhand nachgeholfen worden sein, dann käme nur eine heidnische Kultstätte in Frage. Man weiß, dass nach der Christianisierung im 8. Jahrhundert die hier im Harzraum sesshaften sächsischen Stämme noch Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte danach im Geheimen ihren alten Gottheiten huldigten. Da lag es nahe, dies in den dunklen abgeschiedenen Wäldern des Harzes zu tun. Auffällig ist die Nähe der Jermersteinklippen zum Kaiserweg, der früher sogar als Heidenstieg bezeichnet wurde.
Nicht einmal 500 m Luftlinie liegt dazwischen. Haben die nicht bekehrbaren Sachsen auf diesem uralten
Saumpfad ihre versteckten Kultplätze aufgesucht, und ist der Jermerstein einer von ihnen?
Dann wäre die Schatzsuche von damals doch noch geglückt. Man hat zwar keinen
Geld- oder Goldschatz bergen können, aber dafür Nachweise über eine heilige Stätte unserer
Vorfahren gefunden. Denn der Bericht eines der damaligen "Schatzsucher" Forstrat von Cramer,
enthält erstmals einen schriftlichen Hinweis darauf. Vermutungen gibt es zwar schon länger, man hat sie aber immer aus alten Sagen über die Jermersteinklippen
abgeleitet. Aber wir wissen ja: in Sagen steckt auch immer ein wahrer Kern. Damit ist die Vergangenheit
von Braunlage ein Stück reicher:
eventuell haben sich hier schon Hunderte Jahre vor der
ersten Erwähnung unseres Ortes als Hüttenplatz Menschen aufgehalten. Nicht um zu arbeiten, sondern um ihre Gottheiten anzubeten.
Und mit Blick auf Achtermann, Brocken und Wurmberg
lagen auch schon früher die drei höchsten Harzberge
dem Betrachter wie Götterberge vor ihnen.
Ein Tipp: besuchen Sie die Klippen einmal und wandern
auf dem ausgeschilderten Rundweg bis zu der Aussichtsstelle. Dabei werden auch Sie
sich dem besonderen Zauber dieser Umgebung nicht entziehen können.
-QUELLE-
In Auszügen:
J. Kühnhold
Kulturwart des Harzklub-
Zweigvereins Braunlage
in der Märzausgabe (2011) der Braunlager Zeitung
Additional Hints
(Decrypt)
va rvare Sryffcnygr