"Das Gelände des heutigen Katastrophenschutzzentrums an der Adenauerallee war einst Wehrmachts-Quartier mit Flugplatz, diente als Unterkunft der britischen Besatzungskräfte, war später Bundeswehrkaserne - an die einstige Nutzung der heute verlassen wirkenden Anlage erinnert kaum noch etwas.
Katastrophenschutzzentrum Gelsenkirchen1
Der Komplex, soviel ist gewiss, hat einst bessere Zeiten erlebt: Wehrmachtskaserne mit Flugplatz, Quartier der britischen Besatzungskräfte, Bundeswehrkaserne. An all diese Funktionen, vor allem an den Flugbetrieb, erinnert kaum noch etwas, nur die tristen Kasernengebäude, sieben an der Zahl. Und die gusseisernen Tore an der Zufahrt, an denen einst Soldaten über Soldaten vorbeizogen. Längst frisst sich der Rost durchs Eisen, bröckelt die Farbe ab. Der Stacheldraht über Tor und Zaun sieht aus, als habe er schon Jahrzehnte hinter sich.
[...]
Kaserne und Flugplatz entstanden wohl 1935/36 auf Brach- bzw. Ackergelände, einst die Berger Mark, die vom Schloss bis zur Emscher reichte. Erst 1937 wurde der Komplex offiziell durch Gauleiter Alfred Meyer eröffnet. Offenbar befand sich die Kaserne einst auf beiden Seiten der heutigen Adenauerallee, die in ihrer jetzigen Breite erst Anfang der 70er Jahre erbaut wurde. Die östlichen Teile nutzt heute Gelsendienste mit dem Fuhrpark. [...] Das Gelände des Flugplatzes umfasste das gesamte Areal zwischen heutiger Kurt-Schumacher-Straße (damals Gelsenkirchener Straße) und Adenauerallee.
Zunächst wurde die Anlage, wie man aus verschiedenen Quellen herausfindet, als Schulflughafen der Luftwaffe genutzt, diente im Krieg offenbar aber auch als Feldflughafen. Gegen Kriegsende nutzt die Luftwaffe ihn, wie Erles Heimatforscher Heinrich Ermeling einmal festhielt, auch als Ausweich- und Notlandeplatz. Auch Abfangjäger seien "zum Schluss" im Berger Feld stationiert gewesen, heißt es. Nach dem Krieg wurde ein Großteil des Flugplatzgeländes landwirtschaftlich genutzt. In die alte Kaserne zogen die britischen Streitkräfte ein, die sie 1953 räumten.
Schnell vom Tisch, so das IfS [Institut für Stadtgeschichte], war Mitte der 50er Jahre die Idee, das Berger Feld wieder als Militärflugplatz zu öffnen, sogar ein Nato-Flugplatz war in der Diskussion. 1959 zog schließlich die Bundeswehr in die Kaserne ein, sie blieb bis in die Ende der 70er Jahre. 1981/82 wurden Gelände und Gebäude renoviert und als Katastrophenschutzzentrum umfunktioniert: Johanniter Unfallhilfe, THW, DRK und die Freiwillige Feuerwehr sind heute noch da, wenn auch mehr im Verborgenen [...]."1
"Auf dem eigentlichen Flugfeld im Berger Feld ist später das Parkstadion gebaut worden. [...] Den früheren Übungsplatz markiert [heute] eine Uhr, die an den militärischen Ursprung der Anlage erinnert."2
Quellen:
1DerWesten.de
2architektur-bildarchiv.de
|
|
Viel Spass beim Finden wüscht das Team SandS.GE !!!