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Historycache "Feldflugplatz Götzenhain" Traditional Cache

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U-714

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Hidden : 5/20/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


HISTORYCACHE „Feldflugplatz Götzenhain“

Ein einfacher Tradi (Petling) an geschichtsträchtigem Ort

Während des Zweiten Weltkrieges war in der Gemarkung Götzenhain (damals noch eine selbständige Gemeinde) ein Feldflugplatz mit Grasnarbe von der Deutschen Luftwaffe ausgewiesen worden. Dies ist heute nur wenigen bekannt. Der Feldflugplatz befand sich sich im Bereich Rohrwiesen/Dörres und als Referenzpunkt /Fluplatzbezugspunkt (FBP) des Flugplatzes sind in den Unterlagen die Koordinaten 49° 59 45 N / 10° 26.20 O angegeben. Feldflugplätze waren im allgemeinen für den Einsatz leichter Verbände bestimmt (Aufklärer, Jäger, Schlachtflieger), die ihre eigene Bodenorganisation mitbrachte. Feste Gebäude waren nicht vorhanden.

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Recherchen haben ergeben, dass der Feldflugplatz im Herbst 1944 von folgenden Jagdgeschwadern belegt war, die von dort ihre Einsätze flogen.

I./JG 4 05.09.44 bis 06.10.44 Me 109 G14
III./JG 53 06.10.44 bis 17.10.44 Me 109 G14

Aus der Chronik des JG 4 (Sturmjäger – Zur Geschichte des Jagdgeschwaders 4 und der Sturmstaffel 1 von Eric Mombeek) sind folgende Aussagen zum Feldflugplatz Götzenhain zu entnehmen:

Dienstag, 05. September 1944
Die I. Gruppe teilt sich und die 4 Staffel unter Oblt. Hermann Weber verlegt nach Langen-Dietzenbach
(= Götzenhain?).

Montag, 25. September 1944

Die 1., 2. und 3. JG 4 versammeln sich über dem Flugplatz Götzenhain-Dreieich (nur einen Katzensprung von Dietzenbach entfernt).

„Mitten in einem morastigen Gebiet gelegen, musste die Start- und Landebahn in Götzenhain erst einmal mit Hilfe von Astwerk befestigt werden, das auf dem nachgiebigen Boden festgewalzt wurde. Bei jeder Landung riskierte man bei zu scharfem Bremsen einen Kopfstand oder Überschlag. Wir durften immer nur abwechselnd rechts und links auf die Bremse treten. Außerdem hatte die Landebahn, die durch eine Straße begrenzt wurde, nur eine Länge von 600 m. Uffz. Bartel, ein gebürtiger Dresdner, verletzte sich leicht, als seine Maschine bei der Landung einen Kopfstand machte.“
(Uffz. Heinz Beyer, 3./JG 4)

„Ende September verlegten wir nach Götzenhain. Ich wohnte bei Familie Schäfer. Das waren wirklich sehr nette Leute, die mir jeden Wunsch erfüllten. Die gute Mutti Schäfer hatte nur einen Fehler. Jeden Morgen begleitete sie mich bis an die Pforte und gab mir so viele gute Worte mit: „Bubi pass gut auf und sieh dich vor, dass du auch gut wieder heimkommst. Damit machte sie mir das Herz ein wenig schwer.
(Ofhr. Günther Wittbold, 1./JG 4)

Donnerstag, 28. September 1944

Der Stabsschwarm und die 1./JG 4 starten um 10.35 Uhr zur freien Jagd. Uffz. Hans Häßler verliert dabei die Kontrolle über seine Maschine und stürzt am Platzrand ab. Nach ihrer Landung um 11.45 Uhr hören die anderen, dass ihr Kamerad Hans Häßler den Absturz mit Aufschlagbrand nicht überlebt hat. Die I./JG 4 fliegt an diesem Tag mindestens noch einen weiteren Einsatz (Startzeit: 16.00 Uhr – Rückkehr gg. 18.00 Uhr).
Offenbar an diesem Tag werden Oblt. Hermann Weber
(Stk der 4./JG 4) und sein Adjutant, Lt. Roderich von Engelhardt, gegen Abend in einen Unfall verwickelt, der beiden leicht das Leben hätte kosten können. Ihre Maschinen landen auf dem Feldflugplatz Dietzenbach
(= Götzenhain), als schon die Dämmerung hereinbricht. Weber setzt als erster auf, unmittelbar danach Engelhardt, der seinem Rottenführer so nahe kommt, dass seine Luftschraube dessen Rumpf zersäbelt, kurz hinter der Kabine. Die maschinen werden dabei schwer beschädigt, aber die beiden Flugzeugführer bleiben unverletzt und kommen mit dem Schrecken davon.

„Der Platz in Dietzenbach (= Götzenhain) war eine große Waldlichtung und wurde nie gebombt oder von Tieffliegern angegriffen. In der Mitte stand ein großer Laubbaum (Naturdenkmal Hute-Eiche, siehe Skizze!). Dicht auf dessen rechter Seite führte die verhältnismäßig schmale Landebahn (in Gras) vorbei. Bei einer Landung meiner Rotte hatte Roderich von Engelhardt sein Auge mehr auf dem Baum als auf meine Maschine gerichtet. Als wir den Boden berührten, glitt seine linke Fläche auf meinen Rumpf. Während seine Luftschraube gerade in meine Kabine hackte, brach seine linke Fläche ab, und beide Maschinen kamen zum Stillstand. Ich zog Roderich durch sein zerbrochenes Kabinendach und ohrfeigte ihn zuerst und umarmte ihn dann. Wir verloren beide unsere Fliegerzulage für drei Monate – das salomonische Urteil des Gruppenkommandeurs.“
(Oblt. Hermann Weber, Stk. 4./JG 4

Freitag, 29. September 1944

Die I./JG 4 hat an diesem Tag noch einen weiteren Verlust durch Unfall zu verzeichnen. Fhr. Willfried Nier (4./JG 4) überführt eine neue Maschine aus dem Raum Kassel und macht eine Bruchlandung in Langen-Dietzenbach (= Götzenhain). Als Grund werden das bereits eingetretene Halbdunkel und die fast völlig fehlende Platzbefeuerung angegeben. Infolge einer Wirbelquetschung und mehrerer Rippenbrüche steht er seiner Staffel bis fast Weihnachten nicht mehr zur Verfügung.

Freitag, 06. Oktober 1944

Die ersten Maschinen der I./JG 4 starten um 15.00 Uhr in Götzenhain zur Überführung ihrer sämtlichen Flugzeuge nach Gahro zwischen Luckau und Finsterwalde (Landung um 16.45 Uhr).

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Aus der Chronik des JG 53 („Pik-As“ Geschichte des Jagdgeschwaders 53, Teil 3 von Jochen Prien) sind folgende Aussagen zum Feldflugplatz Götzenhain zu entnehmen:

Freitag 6. Oktober 1944

Der Angriff (auf den Flugplatz Paderborn, wo die II./JG 53 Anfang Okt 1994 lag) war indes Anlass, die sofortige Verlegung der III. Gruppe anzuordnen – so erging noch am selben Tage der Befehl zur Verlegung der Gruppe nach Götzenhain bei Darmstadt, wohin die fliegenden Teile am 06. Oktober 1944 überführt wurden.

Am 15. Oktober 1944 wurde die Verlegung des Geschwaders in den südwestdeutschen Raum befohlen.

Die III. Gruppe verlegte von Götzenhain nach Neuhausen ob Eck, wenige Kilometer östlich von Tuttlingen.

Beim Verlegungsflug der III. Gruppe gab es einen Unfall: Olt. Seidl musste einige Zeit nach dem Start zum Überführungsflug nach Neuhausen wegen Motorschadens umkehren; bei der Landung auf dem durch Regenfälle aufgeweichten und durch den Bombenangriff vom 05. Oktober zerkraterten Platz überschlug sich seine weiße 10 und geriet in Brand. Alfred Seidl hatte großes Glück, alsbald aus dem Wrack seiner Maschine geborgen zu werden – eine schwere Gehirnerschütterung und ein gebrochenes Handgelenk waren die Folge seines Überschlages.

Sollte jemand weitere Erkenntnisse zum Feldflugplatz Götzenhain haben, bitte melden! - Danke.

Additional Hints (Decrypt)

Orzbbfgre Unatne zvg mjrv Tevssra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)