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Goldene Meile EarthCache

A cache by #c Message this owner
Hidden : 6/5/2011
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Die goldene Meile unter geologischen Gesichtspunkten

Dieser Earthcache führt Euch auf den Kaiserberg in Linz. Zum Lösen der Aufgaben braucht Ihr das vergrößerte Panoramafoto aus dem Listing, gute Augen, eventuell ein Fernglas und eine Topografische Karte. Kenntnisse im Peilen wären hilfreich.

Um den Kaiserberg soll es hier überhaupt nicht gehen, von hier aus hat man aber einen wunderbaren Blick auf etwas ganz anderes:

 

Die Goldene Meile

Als „goldene Meile“ wird der Rheintalabschnitt zwischen Remagen und Bad Breisig bezeichnet. Etwa 7,5 km lang und an der breitesten Stelle 2km breit, liegt sie ziemlich genau in der Mitte zwischen dem mittelrheinischen Becken ( Neuwieder Becken) und der niederrheinischen Bucht um Köln-Bonn.

Der Name ist bereits aus dem Jahr 1628 belegt und geht vermutlich auf die außerordentlich fruchtbaren Schwemmböden zwischen Rhein und Ahr zurück.

Über ihre traurige Geschichte in der Neuzeit wurde bereits einiges veröffentlicht, wir wollen uns hier mit ihrer geologischen Entstehung beschäftigen.

Goldene Meile

 

Der Rhein hat sich in der letzten Million Jahre durschschnittlich etwa 150 bis 200m tief in das 350 Millionen Jahre alte Devongestein eingeschnitten und so das Mittelrheintal geschaffen.

Ohne nennenswerte Mäandrierungen (Mäander = Flussschleife), läuft das Tal sehr geradlinig in etwa nordwestliche Richtung.

Typisch für das untere Mittelrheintal sind halbmondförmige Verbreiterungen des Talbodens, immer abwechselnd rechts und links des Stromes.

Diese Buchten hat der Rhein bei seiner Erosionstätigkeit aus dem Schiefergestein gewaschen.

 

Betrachtet man eine Karte, fällt auf, daß die goldene Meile deutlich größer ist als die angrenzenden Talerweiterungen auf der rechten Rheinseite.

Wie kommt das?

 

Ein Erklärungsansatz ist, daß der Rhein in Verbindung mit der Ahr hier eine große Erosionskraft aufgebracht hat.

Aber warum sollte hier das Gestein so viel erosionsanfälliger sein als nur einen Kilometer weiter, wo sich zwischen Unkelbach und Unkel der Talquerschnitt auf knapp 1000 Meter verengt?

Außerdem ist die Ahr ein verhältnismäßig junger Zufluß des Mittelrheins. Ursprünglich entwässerte die Ahr über die Talaue des heutigen Swistbaches zur Erft, ihr Wasser kam also erst wesentlich weiter nördlich dem Rhein zu.

Diese Erklärung ist also nicht ausreichend, wenn man die Entstehung der goldenen Meile verstehen will.

 

Die Suche nach Antworten wirft weitere Fragen auf und läßt einen wesentlich größeren Zusammenhang zutagetreten.

Wie hat es der Rhein überhaupt geschafft, sich durch die senkrecht zur Fließrichtung verlaufenden Gesteinsfalten zu fressen? An dieser Stelle hätte der Devonschiefer wie ein Sperriegel wirken und den Rhein in eine nordöstliche Richtung zwingen müssen.

 

Vergleicht man den Verlauf des Rheins mit einer geologischen Karte, wird deutlich, daß er seinen Lauf entlang eines sehr weiträumigen Störungsfeldes (geol. Störung = Bruch im Gestein, der durch Verschiebungen in der Erdkruste entsteht) gegraben hat. Diese Störungen lassen sich bis in die Nordsee verfolgen.

Zu diesem Störungsfeld gehörten Kölner Bucht und Neuwieder Becken ebenso wie das gesamte Grabensystem des Oberrheingebietes.

Auf diesen Störungslinien, die das massive Gestein durchbrochen haben, konnte der Rhein also sein ungewöhnlich geradliniges Tal graben.

 

Es ist also anzunehmen, daß die Goldene Meile nicht ausschließlich das Ergebnis der Erosionsleistung des Rheins, weniger noch der Ahr ist, sondern ein Teil dieses weiträumigen Störungsfeldes.

Man nimmt sogar an, daß sie ebenso wie das mittelrheinische Becken und die niederrheinische Bucht ein selbständiges Senkungsfeld darstellt.

Leider kann diese Vermutung nicht endgültig bestätigt werden, da zugängliche Aufschlüsse fehlen, die das Gestein zutagetreten und einen Zusammenhang zwischen ursprünglich verbundenen Gesteinspaketen erkennen lassen.

Jedoch gibt es ein weiteres geologisches Argument für diese Annahme:

Wenn in einem Gebiet Brüche in der Erdkruste entstehen, kann in den entstehenden Hohlräumen und Spalten Magma aus dem Erdinneren aufsteigen.

Störungsfelder sollten also von vulkanischen Phänomenen begleitet werden.

 

Und richtig: Entlang des „Godesberger Trichters“, wo die Schenkel der niederrheinischen Bucht spitzwinklig aufeinandertreffen und der Rhein in die Ebene austritt, finden wir das imposante Vulkanfeld des Siebengebirges.

Die mittelrheinische Gebirgsbucht wird östlich und nordwestlich flankiert vom sogenannten Osteifler Vulkanfeld- in seinem Zentrum das grandiose Laacher-See-Gebiet.

 

Finden wir entlang der Goldenen Meile ebenfalls vulkanische Zeugnisse?

Sehen wir uns einmal um, und wir stellen fest:

Ordentlich aufgereiht am rechten Rheinufer finden sich Erpeler Ley, Ockenfels, Kaiserberg und Dattenberg, in zweiter Reihe die großen Vulkane von Naak, Nützenak, Minderberg und Hummelsberg.

Links des Rheins gehören zu dieser Störung der landschaftsbeherrschende Basaltdom der Landskrone, Dungkopf und Scheidskopf im Remagener Hinterland und der Unkelstein.

Unscheinbarere Zeugen des Vulkanismus sind zahlreiche Kohlendioxid- und Thermalquellen im Umfeld der goldenen Meile.

 

Aufgrund dieser Beobachtungen wird diese Theorie von den Geologen als sehr wahrscheinlich angesehen.

 

 Übersichtskarte

Die goldene Meile wird sicher auch zukünftig noch einiges für den engagierten Geologen bereithalten.

So lassen sich hier z.B. die verschiedenen Terassenstufen des Rheins sehr gut untersuchen, da fast sämtliche Schichtglieder auf kleinem Raum zu finden sind.

 

Eure Aufgaben sind nun folgende:

1. Was befindet sich an der breitesten Stelle der Goldenen Meile?

2. Seht Euch Bild 1 an. Abgebildet ist einer der erwähnten Vulkane. Welcher?

3. Geht auf den Kaiserberg, nehmt das Panoramafoto mit (möglichst groß.) Vergleicht das Foto mit dem, was Ihr seht. Es haben sich 10 Fehler eingeschlichen. Findet drei.(Wolken, Schiffe und Autos zählen nicht .)

4. Ich freue mich immer über Fotos an Logs.

 Lösungen bitte per Email - nicht über den Groundspeak-Messenger, das lese ich im Ernstfall erst ein halbes Jahr später cheeky

 

Viel Spaß wünscht

cis

 

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