Talgeschichte
der Brenz -
History of the
valley of the river 'Brenz'
de: Die
Urbrenz, wie sie bis ins Quartär (also bis etwa vor 1 Mill. Jahren)
bestand, kam aus dem Fränkischen Schild, der Gegend westlich von
Schwäbisch Hall.
Sie war mit ca. 150 km wesentlich länger als die
heutige Brenz mit ihren 56 km und floss etwa 70 m über dem heutigen
Talniveau.
en: The former river 'Urbrenz', as
it existed till the Quartär (about 1 million years ago), came from
the Frankish shield, the area to the west of the city Schwaebisch
Hall.
It was substantially
with approx. 150 km longer than
the today's Brenz with its 56 km and flowed about 70 m above the
today's valley level.
de: Hinweise auf die einstigen Gegebenheiten liefern:
Die auffallende südliche Ausrichtung der oberen
Zuflüsse von Kocher und Jagst (letztlich zur Donau
hin)
Die, im Verhältnis zum heutigen Flusslauf markante
Talbreite, mit in der Regel steilen Flanken. Die große Talbreite,
die in ihren Ausmaßen nur bei größeren Flüssen möglich
ist.
Die Talmäander lassen sich noch heute durch aus dem
Norden stammende Sandablagerungen auf den Höhen (zum Besipiel bei
Ochsenberg und hier bei Anhausen) nachweisen.
Für den Urweltpfad wurde nun
hier eine solche Sandgrube freigelegt, in der Sande aus dem Raum
schwäbisch Hall in eine geschützten Senke abgelagert und bis heute
erhalten geblieben sind. Sogar für die Einheimischen ist es seltsam
in dieser Gegend rötlichen Sand zu finden, und gerüchteweise wurde
anscheined schon gemunkelt das hier jemand unerlaubterweise
Gießereisande entsorgt habe, was jedoch nicht der Fall ist. Es
handelt sich tatsächlich um sandige Ablagerungen der Urbrenz die
man sich hier ansehen kann.
Das im wahrsten Sinne
des Wortes wohl einschneidendste Ereignis für unsere Brenz war dann
der vor rund 30 Mill. Jahren (mittl. Eozän) statt gefundene
Einbruch des Oberrheingrabens. Dieser bewirkte dank der nun
(gegenüber der Donau) tieferen Erosionsbasis und dem damit
verbundenen größeren Gefälle eine starke rückschreitende Erosion
der Rheinzuflüsse. Als Folge davon kam es zur Anzapfung der Urbrenz
und in ihrem Einzugsbereich entstanden geköpfte Täler, deren
Oberläufe nun quasi in der Luft auslaufen. Der Kampf um die
(Europäische) Wasserscheide begann, die Brenz wird seither Stück um
Stück zurückverlegt: bis zum mittleren Pleistozän auf ihre heutige
Länge. Doch vor allem unterirdisch geht dieser Prozess auch heute
noch weiter.
Nach dem Einbruch des Oberrheingrabens einerseits
erfuhr das Gebiet der Schwäbischen Alb andererseits bis ins Quartär
hinein wiederholt Hebungsphasen. Dadurch wurde die Tiefenerosion
der Brenz angeregt (bis auf 40 - 50 m unter ihr heutiges Niveau),
Umlaufberge (z.B. der Ottilienberg in Heidenheim oder der Bereich
von Schlossberg/Stettberg/Kagberg zwischen Hermaringen und
Hürben) mit den
entsprechenden Durchbruchsstellen beziehungsweise
Altwasserbereichen (vgl. Hermaringer Mühle)
entstanden.
Doch als Folge
der nachhaltigen Verkleinerung des Einzugsgebietes sowie des
geringen verbliebenen Gefälles zur Donau kam es zur Aufschotterung
des Talbodens, der bis heute aber zu einem guten Teil wieder
ausgeräumt werden konnte. Eine weitere Folge der Landschaftshebung
bzw. Flusseintiefung ist schließlich die Verkarstung der Alb, die
auch im Einzugsbereich der Brenz die typischen Erscheinugsformen
wie Karstquellen oder Quelltöpfe (Brenz, Hürbe), Trockentäler
(Stubental und andere) sowie Höhlen (Irpfelhöhle, Charlottenhöhle)
geschaffen hat.
Die
Schwäbische Alb ist aus verschiedenen Kalkgesteinsserien aufgebaut
die in der Jurazeit also vor ca.200 bis 145 Millionen Jahren auf
dem Boden eines Urozeans abgelagert wurden. In den Schichten sind
vielerorts Fossilien des Jurameeres eingelagert, die weltweit
Wissenschaftler und Sammler begeistern.
en: Signs which show the the
former circumstances:
The striking
southern adjustment of the upper tributary of river 'Kocher' and
'Jagst' (in the end, to the Danube river)
The proportion of
valley width at the river today, with often precipitous flanks. The
big valley width which is only possible in her magnitudes with
bigger rivers.
Still today the
mäander can be proved by sandy depositions coming from the north on
the heights (for example near the village Ochsenberg and here near
the village Anhausen).
For the
'Urwelt' path such a sand pit has been excavated. Here the
Urbrenz has deposited sand from the area of Schwäbisch Hall and
have been preserved until today. Even for the locals, it is strange
to find in this area reddish sand, and it was rumored that it
might be that someone here illegally disposed foundry sands,
but this is not the case. It is actually the Urbrenz sandy deposits
which can be considered here.
Then, in the most
true sense of the word, probably the most drastic cutting in event
for our Brenz happened before about 30 million years (middle
Eocene). The break in of the Upper Rhine ditch. This caused on the
now deeper erosion base (compared with the Danube) and the bigger
slope linked with it, a strong back-walking erosion of the Rhine
tributaries.
In consequence the
Rhine took over more and more of the water of the Urbrenz and in
its catchment area now decapitated valleys resulted, because the
upper reaches now virtually run out in the air. The fight for the
(European) divide began, the river Brenz is set back piece to piece
since that time up to the middle Pleistozän down to its today's
length.
However, above all
in the underground this process still goes on even
today.
After the break
in of the Upper Rhine ditch on the one on the other side happened
repeated elevation phases to the Swabian Alb till the
Quartär.
Thereby the depth
erosion of the Brenz was stimulated (up to 40 - 50 m under its
today's level), circulation mountains (e.g., the hill
'Ottilienberg' at Heidenheim or the area of
Schlossberg/Stettberg/Kagberg between Hermaringen and Hürben) with
breakthrough areas or backwater areas (e.g. Hermaringer Mill)
originated.
However, as a result
of the lasting reduction of the catchment area as well
as
of low remained slope
to the Danube it came to the refilling of the valley ground which
could be cleared till this day to a good part again. Another result
of the area elevation or cutting in of the rivers is, finally, the
karst formation of the Alb which has created the typical
sceneries in area of the river Brenz like karst springs or
source pots (Brenz, Hürbe), dry valleys (valley 'Stubental' and
other) as well as caves (Irpfelhöhle,
Charlottenhöhle).
The Swabian Alb is
composed of various series of limestone they were deposited in the
Jurassic period from about 200 to 145 million years ago on the
bottom of a primal ocean. In many places the layers are embedded
fossils of the Jurassic Sea that excite scientists and collectors
worldwide.