Doch die Sachsen hatten Rennluft geschnuppert. Es musste
unbedingt wieder ein Motorradrennen her.
1934 war es soweit. Am 1. Juli stand der "Große Preis von
Deutschland" auf dem Programm.
Das internationale Rennen war militärisch organisiert, die
Sportfunktionäre des "Dritten Reiches" wollten sich schließlich
keine Blöße geben.
Man hatte die Strecke fast durchgehend asphaltiert, es gab rund um
den Kurs Lautsprecheranlagen,
und für die Journalisten aus aller Welt waren Arbeitsräume
eingerichtet worden. Das Starterfeld setzte sich aus 16 Nationen
zusammen,
am Renntag wurden um die 100.000 Zuschauer gezählt. Beim nächsten
"Großen Preis von Deutschland" im folgenden Jahr waren es rund
200.000 Rennfans,
und 1936 bekam die Veranstaltung sogar das Prädikat "Großer Preis
von Europa", eine Motorradweltmeisterschaft gab es damals noch
nicht.
Ab 1937 trug die Rennstrecke bei Hohenstein-Ernstthal offiziell den
Namen "Sachsenring".
Den letzten "Großen Preis von Deutschland" vor Kriegsausbruch
erlebten 1939 sensationelle 320.000 Zuschauer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben die heimischen Vollgaspiloten
zunächst unter sich.
Internationale Rennen durften weder am Sachsenring noch sonstwo in
Deutschland ausgetragen werden.
Dafür waren die Motorsportfreunde um so rennhungriger. 1949 kamen
380.000 und 1950 sogar 480.000 Schlachtenbummler!
1951 zählt das Sachsenringrennen erstmalig zur DDR-Meisterschaft.
Bis 1961 waren es erst internationale Motorradrennen,
dann der "Große Preis der DDR" sowie der "Große Preis von
Deutschland", die weiterhin wie ein gewaltiger Publikumsmagnet
wirkten.
Zwischen 200.000 und 300.000 Rennfans waren jedesmal mit von der
Partie. Erwähnenswert ist das Jahr 1959:
Erstmals taucht in der Siegerliste ein gewisser Jim Redman
auf.
Hinter seinem Landsmann Gary Hocking belegt der Rhodesier auf einer
500er Norton den zweiten Platz.
1960 gewann Norton-Privatfahrer Jim Redman sogar das 350er
Rennen.
Bis Mitte der 60er Jahre sollte Redman mit sechs WM-Titeln der bis
heute erfolgreichste Honda-Werksfahrer
werden.
Fortsetzung folgt...
Quelle: winni-scheibe.com
Kurz nach der MTS-Kurve führte die alte
Rennstrecke parallel zur Autobahn (jetzt A 4) entlang. Also wurde
durch die Polizei kurzerhand die Richtungsfahrbahn Dresden
gesperrt, damit die Zuschauer Platz fanden. Auf Campinghockern
wurden schließlich die Rennen verfolgt. Wie der Betrachter
feststellen kann, fehlte es an jeglichen Sicherheitseinrichtungen.
Man saß praktisch fast im Straßengraben. Allerdings kam es auch in
diesem Bereich zu schweren Unfällen, weil die Wagen teilweise
ungebremst bis auf die Autobahn in die Zuschauer abflogen.
Achtung: Schreibt euch
die Zahlen auf dem Logbuch auf! Sie führen euch zum Bonus! Die
Reihenfolge der Zahlen entsprechen der Fahrtrichtung auf dem alten
Sachsenring!