3. Der Backofen
Backofensteine wurden bis etwa 1950 als natürliche Steine zum Bau von Backöfen verwendet, danach ging die Nachfrage zurück und es gibt nur noch wenige spezialisierte Handwerker, die diese Technik beherrschen. Für den historischen Steinofenbau sind nur spezielle feuerfeste Gesteine wie Trachyte, vulkanische Tuffe und Schlackenagglomerate geeignet.
Früher waren die traditionellen Backofenbauer Steinmetzen, Steinhauer oder Maurer und lebten in den Orten um die jeweiligen Steinbrüche, wobei das bedeutendste Zentrum des Backofenbaus in der Vulkaneifel in dem kleinen Ort Bell lag.
Als Naturbaustoffe neben den Backofensteinen wurden für Backöfen Lehm oder Ziegel verwendet.
Die verwendeten Gesteine beim Backofenbau müssen in der Lage sein, Hitzeeinwirkungen zu widerstehen ohne ihre Festigkeit zu verlieren oder zu zerspringen; müssen die Hitze speichern und als schlechte Wärmeleiter die gespeicherte Wärme langsam an das Backgut abgeben. Bekannt ist für den Backofenbau die Verwendung von Trachyt, vulkanischen Tuffen und Schlackenagglomeraten, die aus Pyroklasten entstanden. Als Pyroklasten werden Gesteinsfragmente bezeichnet, die durch Zerreißen oder Zerbrechen aus festem Ausgangsmaterial oder durch direkte Kristallisierung aus flüssigem vulkanischen Ausgangsmaterial entstanden. Die Fragmente können ganze Kristalle, Bruchstücke von Kristallen, Glase oder Gesteinsfragmente sein. Die Tuffe aus der Eifel sowie aus dem hessischen Vulkangebiet um Kassel und aus dem Westerwald waren natürliche Rohstoffe die für den Backofenbau verwendet werden konnten.
Für den Aufbau der Öfen gab es keine Bauanleitung, sondern der Aufbau erfolgt nach Skizzen, die vor Ort angefertigt und nach den Anforderungen der Auftraggeber angefertigt wurden. Lediglich von dem Königswinterer Ofen, einem Altdeutschen Backofen, der ab 1900 gebaut wurde, gibt es einen Bauplan. Die Gemeinde-Backöfen wurden entweder freistehend oder in Backhäusern aufgebaut.
Die Innenseite des Ofens wurde mit Backofensteinen ausgekleidet. Das oben abschließende Gewölbe wurde ursprünglich aus natürlichen Backofensteinen oder später mit Schamott gemauert. Aufgrund des geringen Gewichts der natürlichen Backofensteine, wiesen diese hierfür eine besonders vorteilhafte Eignung aus. Nach Fertigstellung des Gewölbes war es üblich, in den Schlussstein des Ofens ein Kreuz einzuritzen.
Frage 3: |
Bestimme die Höhe der Öffnung des Backofens, die Stichhöhe (von Auflagefläche für das Brot bis zum Gewölbe). |
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Es wäre schön, wenn ihr ein Bild von euch vor dem Backofen dem Log hinzufügen würdet.
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