Die
Grenze zwischen Frankreich und Luxemburg wurde im Jahre 1659 durch
einen Vertrag zwischen den Königen von Frankreich und Spanien
festgelegt. Der Verlauf folgte den damaligen Herrschaftsgrenzen.
Markiert wurde der Verlauf durch kleine, aufrecht stehende
Feldsteine, welche wahrscheinlich schon seit dem Mittelalter dort
standen. Diese wurden später ergänzt durch die sogenannten Badener
Wappensteine, die zur französischen Seite hin in vereinfachter Form
eine Krone sowie den Wappenschild der Badener Herren trugen : ein
einfaches Feld sowie ein von links oben nach rechts unten
verlaufender Querbalken. Diese markanten Steine sind inzwischen
alle abhanden gekommen. Durch den Vertrag von Courtrai von 1820
wurde der Grenzverlauf noch einmal genau festgelegt und von
mächtigen, formschönen Kalksteinquadern markiert. Diese trugen zur
französischen Seite den Buchstaben F und auf unserer Seite den
Buchstaben L. Mitte des 19. Jhs markierte der Förster des zur
Staatsdomaine gewordenen Zoufftger Waldes, die Grenzen seines
Reviers mittels 220 Nummern, welche in alle vorhandenen Steine
eingeschlagen wurden, die sich an Ort und Stelle befanden. So wurde
z.B. an der Vierherrenmarke der römischen Göttin Minerva die
Waldnummer 75 mitten ins Gesicht verpasst. Nach dem unglücklichen
Krieg von 1870, musste Frankreich das Elsass und den grössten Teil
Lothringens an das Deutsche Reich abtreten. Mit preussischer
Gründlichkeit wurden deshalb in den Jahren 1898/99 die alten
Grenzsteine umgestürzt und durch unschöne, aber wetterbeständige,
graue Basaltquader ersetzt, die noch heute als offizielle
Grenzsteine gelten. Die Vier-Herrenmarke, ein römischer
Viergötterstein, wurde dabei gleich ins Museum nach Metz
verfrachtet. Die neuen Steine trugen auf der französischen Seite
ein E (für das Reichsland Elsass/Lothringen) und auf unserer Seite
ein L. Dazwischen erheben sich kleinere Zwischengrenzsteine, die
jeweils lateinische Ziffern von I bis IV tragen (1919 wurde das E
dann wieder zu F).
Dieser
Viergötterstein ist aus Sandstein; er ist 80 cm hoch und 53 cm
breit. Er ist sehr schlecht erhalten, da er etwa 1200 Jahre lang
Wind und Wetter ausgesetzt war. Um 1905 ließ Baron de Garganus
Preisch den Viergötterstein ins Metzer Museum schaffen, wo er als
"Pierre a quatre divinites" in die Sammlungen der römischen
Altertumer aufgenommen wurde. Ein Abguß davon kam 1989 ins
Düdelinger Stadtmuseum. Es handelt sich um den Sockel einer
Jupitergigantensäule, diese Säulen wurden vorwiegend von der
einheimischen, aber stark romanisierten Bevölkerung in der
unmittelbaren Nähe von Gutshofen (villae) zum Schutz von Familie,
Hof, Vieh und Leuten errichtet. Jupitergigantensäulen bestehen in
der Regel aus einem Sockel, der mit Flachreliefs römischer
Gottheiten geschmückt ist, einer Schuppensäule und einer
Reitergruppe. Diese stellt den blitzschleudernden Jupiter zu Pferde
dar. Die Götterreliefs des Sockels zeigen, kaum noch erkennbar,
Jupiter, Juno, Herkules und Minerva. Stilistische Merkmale lassen
auf eine Datierung um 200 nach Christus schließen.
![](http://img.geocaching.com/cache/41917ad6-82ff-42f8-93e9-87770f8ed030.jpg)
Die
Vierherrenmarke
Links: Herkules und Juno
Rechts: Juno