Dort, wo in einsamen Gegenden Felsen sind, treiben die Felsenwichtel ihr Wesen. Sie sind dem Menschen nicht gram, aber sie treiben zu ihrem Spaß üble Scherze mit uns! Das Versteck ihrer gehorteten Schätze bewachen sie mit allen Tricks. Sogar ein seltsamer Waldgnom ist mir begegnet, als ich mich auf die Suche nach dem Schatz dieser Felsenwichtel machte.
Die Koordinaten zu dem Schatz der Felsenwichtel sah ich eines Nachts in einem Traum, in welchem die Wichtel gerade ihre Schätze polierten. Ich schreckte hoch und notierte sie sofort.
Gleich am nächsten Tag machte ich mich wohl ausgerüstet auf den Weg den Schatz zu suchen.
Kurz nach einem einsam gelegenen Haus stand ich ratlos vor einer Wegegabelung. In diesem Moment flirrte die Luft vor mir und ein runzelgesichtiger Waldgnom stand hämisch lachend vor mir.
"Du suchst nach dem Schatz der Felsenwichtel – und jetzt stehst Du hier an der Wegegabelung und weist nicht rechts oder links -- hihihi!"
"Ja, stimmt, ich suche nach dem Schatz der Wichtel. Doch woher weißt Du das, Gnom?"
"Du hast doch heute Nacht geträumt – und ich sehe, was in Deiner Hand ist!!"
Damit konnte er nur mein GPRS meinen, das ich vor mir hielt und dessen Richtungszeiger genau zwischen die sich gabelnden Wege wies und mir war klar, dass dieser listig grinsende Waldgnom es war, dem ich den Traum zu verdanken hatte!
"Vergebliche Mühe, Mensch! Deine ehernen Himmelsvögel zerren mit aller Macht an Deinem Pfeil um Dich vom Wege abzubringen und in die Irre zu leiten weil sie den Felsenwichteln helfen, ihren Schatz zu schützen. Erst wenn Du die runden Felsen erblickst, wo das Reich der Felsenwichtel ist, verlieren sie ihre Macht über Deinen Pfeil und du kannst ihm wieder vertrauen, ihm folgen und den Weg verlassen".
"Nun, Gnom, das ist ja kein Problem dann. So werde ich mich jetzt aufmachen, den Schatz zu suchen und zu heben."
Da brach der Gnom in schallendes Gelächter aus und meinte:
"Doch zuerst musst Du Dich entscheiden – wendest Du Dich nach rechts oder nach links!"
"Hm – stimmt …" grübelte ich nach einem Blick auf mein "Sachensuchgerät".
Der Gnom machte einen Schritt auf mich zu – der Geruch nach Moos und feuchtem Holz verstärkte sich – und meinte mit verkniffenem Gesicht:
"Löse mein Rätsel – und Du wirst den richtigen Weg wählen!
Aber hüte Dich, den so gefundenen Weg zu verlassen! Erst, wenn Du eine Hütte am Wegesrand findest, kannst Du wieder dem Pfeil Deiner Himmelsvögel getrost folgen. Ruhe dort und lausche – vielleicht hörst Du schon die Felsenwichtel"
Seine Gestalt löste sich in flirrender Luft auf so wie er erschienen war und aus dem Geflirre schwebte ein kleiner Zettel zu Boden. Ich hob ihn auf und las:
Frage den Weg
den – den ich meine
Dem Schatz kommst du nah
und wirst ihn finden
Die ehernen Vögel sind da
und schweben hoch im Himmelsdach
doch sie sind auch des Schatzes Hüter
weisen gerne ins Verderben, in die Irre
bereiten Dir mit Freuden Ungemach
Auch wenn der Pfeil der Vögel andres meint
folg unbeirrt dem Weg – und finds
Na, da hatte ich ja die Lösung und konnte meine Suche fortsetzen. Dachte ich! Sooft ich diesen Zettel las – er blieb mir rätselhaft. Noch heute rätsele ich daran herum. Was mag dieser kleine listige Waldgnom damit gemeint haben??