Deutsche Version (english version below):
Das Parpaner Rothorn liegt in den Ostalpen (genauer: Plessuralpen)
zwischen den Orten Lenzerheide/Valbella und Arosa im
SchweizerKanton Graubünden.
Aus geologischer Sicht besteht der obere rötliche Teil des Rothorns
aus Randgestein der afrikanischen Platte, welches sich bei der
Entstehung der Alpen vor rd. 120 Millionen Jahren über jenes des
Ozeans geschoben hat. Durch Subduktion schob sich in einem fast 100
Millionen Jahre dauernden Prozess die europäische Platte unter die
afrikanische Platte. Dabei wurde das dazwischen liegende Urmeer
(Thetys) verdrängt und die dort abgelagerten Sedimente sind heute
in den Gebirgszügen zu finden. Am Ende dieses Prozesses stießen die
beiden Kontinentalplatten zusammen und führten zur Auffaltung der
heutigen Alpen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3mm im Jahr.
Hätte während des gesamten Zeitraums der Auffaltung keine Abtragung
der Berge durch Wind und Wasser (= Erosion) stattgefunden wären die
Alpen heute rund 40km hoch. Inzwischen wachsen die Alpen immer noch
mit bis zu 1mm pro Jahr. Die Alpen sind damit eines der jüngsten
Gebirge der Erde.
Durch die Verschiebung der Erdkruste werden die abgelagerten
Sedimente zunächst nach unten gedrückt und werden unter dem
entstehenden Druck in ihrer Struktur verändert
(Gesteinsmetamorphose). Anschließend erfolgt wiederum eine Hebung
der Gesteine, die diese als Berge an der Oberfläche der Erde
entstehen läßt. Gleichzeitig findet durch Wind und Regen eine
Erosion der aufgefalteten Gesteine statt. Diese Abläufe finden in
langen und für uns schwer messbaren Zeiträumen immer wieder
statt.
Auffällig ist hier im Gebiet um das Parpaner Rothorn, dass die
Berge unterschiedliche Färbungen aufweisen - vom
„rötlichen“ Rothorn über das weißlich-helle Weißhorn
bis zum dunkel-schwarzen Schwarzhorn. Daraus läßt sich schließen,
dass die hier zu Tage tretenden Gesteinsschichten ursprünglich aus
völlig unterschiedlichen Region stammen. So befanden sich die
Gesteine des Rothorns vor Beginn der Alpenbildung etwa 700km weiter
südlich.
Durch Auswaschung entstanden dann verschiedene Erze, die hier am
Rothorn nachweislich schon zu Zeiten der Römer abgebaut wurden, was
mit folgender Tafel in Gipfelnähe (für das Mittelalter)
dokumentiert wird:
Angeblich gab es am Rothorn sogar Goldgruben, die bis ins 17.
Jahrhundert bearbeitet wurden.
Gut erkennbar ist die rötliche Färbung des Gesteins am
Rothorn:
Der Blick auf das rd. 3 km südlich gelegene Lenzerhorn zeigt
deutlich die Schichtung unterschiedlicher Gesteinsarten. Diese
Gesteine sind aus den Sedimenten des Urmeeres entstanden. Im
langsamen Prozess der Alpenauffaltung wurde diese Sedimente in die
verschiedenen Gesteinsarten umgewandelt.
Gesteinsschichten am Lenzerhorn
In der Nähe der Koordinaten beginnt der Geoweg Rothorn mit
insgesamt 20 Stationen auf einer Länge von rd. 2,5 km. An diesen
Stationen wird mit umfassenden Schautafeln die Entstehung dieser
Erdregion erläutert. Für den Weg sind ca. 1,5 – 2 Std.
Wanderzeit zu rechnen. Trittsicherheit ist erforderlich; der Weg
hat eine Höhendifferenz von ca. 60 m.
Auf Grund seiner Höhe sind auch im Sommer Schneefälle möglich,
wie dieses Foto vom 11. August 2011 zeigt:
Der Ausgangspunkt kann (im Sommer) zu Fuß über Wanderwege aus der
Umgebung erreicht werden. Alternativ kann die (kostenpflichtige)
Seilbahn von Lenzerheide oder Scharmoin aus genutzt werden.
Verschiedene Wanderwege führen zurück in die Täler.
Um diesen Cache zu loggen, beantwortet bitte die fünf folgenden
Fragen per E-Mail (über unser GC-Profil) (im Betreff bitte GC33BZC
und Euren GC-Nicknamen angeben) und fügt eine selbstgefertigte
Skizze des vereinfachten Gesteinskreislaufs zu Eurem Logeintrag
bei.
Wenn innerhalb von 24h nach dem Logeintrag die richtigen Antworten
nicht vorliegen bzw. die Skizze fehlt, wird dieser Logeintrag
gelöscht.
Wer mag, kann natürlich auch ein Foto von sich und/oder seinem
GPS-Gerät und dem Gipfel/der Gipfelstation/dem Gipfelkreuz
hochladen.
Hier die Fragen:
- Aus welchem älteren Gebirge stammen die Gesteine am
Rothorn?
- Die sichtbaren Gesteine am Weisshorn (Blickrichtung Nord) haben
eine andere Farbe als diese hier am Rothorn.
Welche Farbe ist es und warum haben diese eine andere
Farbe?
- Was ist Mergel?
- Welche Theorien über die Entstehung von Dolomit kennt
Ihr?
- Erläutere die Gesteinsschichten, die von der Gipfelstation aus
am Lenzerhorn (Blickrichtung Süd) zu sehen sind.
English version (Deutsche Version oben):
The Parpan Rothorn lies in the eastern Alps (more precisely
Plessuralps) between the villages of Lenzerheide / Valbella and
Arosa in the Swiss canton of Grisons.
From a geological point of view the upper, reddish part of the
Rothorn consists of rock from the edge of the African plate, which
has pushed over that of the ocean during the formation of the Alps
over 120 million years ago. By subduction the European plate pushed
itself beneath the African plate in an almost 100 million year-long
process. It displaces the intermediate primordial ocean (Tethys)
and the sediments deposited there can now be found in the mountain
ranges today. At the end of this process, the two continental
plates collided, leading to the folding of todays Alps with a speed
of up to 3mm per year. If during the entire period of unfolding no
erosion of the mountains by wind and water (= erosion) had
occurred, today the Alps would be nearly 40km high. Meanwhile, the
Alps are still growing up to 1mm per year. The Alps are therefore
one of the youngest mountains in the world.
By the shifting of the earth's crust the sediments deposited there
initially pushed down and, under the resulting pressure, changes in
their structure (rock metamorphosis). Then again there is a lifting
of the rocks, as this gives rise to the earth mountains on the
surface. At the same time the erosion of folded rocks takes place
by wind and rain. These processes happen repeatedly in long
intervals, that are difficult for us to measure.
It is striking here in the area around the Parpan Rothorn that the
mountains have different colors - from the reddish Rothorn over the
bright whitish Weißhorn to dark black Schwarzhorn. It can be
concluded that here the outcropping of rock layers originally come
from completely different regions. Thus, before formation of the
Alps, the rocks of the Rothorn were about 700 km further
south.
By eluviation the several ores are formed, that were mined
demonstrably here on Rothorn already in Roman times, which is
documented (for the Middle Ages) with the following plaque near the
mountain peak:
Reportedly, at Rothorn there were even gold mines, which have been
processed to the 17th Century.
Clearly visible is the reddish color of the rock on
Rothorn:
The view of the Lenzerhorn, located approx. 3 km south, clearly
shows the layering of different rock types. These rocks are formed
from sediments of an ancient sea. In the slow process of alpine
unfolding these sediments have been transformed in the different
rock types.
Rock layers on Lenzerhorn
Near the coordinates the Rothorn geopath started with a total of 20
stations on a length of approx. 2.5 km. At that stations with
illustrated charts the genesis of this Earth region is explained.
For the geopath 1,5 to 2 hours of walking time have to be expected.
Slip resistance is required. The path has a height difference of
about 60 m.
Because of its height in summer snowfalls are possible, as shown
on this photo from August, 11th 2011:
The starting point (in summer) can be achieved by several hiking
trails in the region. Alternatively, you can use the (with costs)
cable car from Scharmoin or Lenzerheide. Several trails lead back
into the valleys.
To log this cache, please answer the following four questions by
e-mail (via our GC-profile) (please specify GC33BZC and your GC
nick name in the subject line) and add a self-made sketch of the
simplified rock circuit to your log entry.
If the correct answers are not available within 24 hours after the
log entry or the sketch is missing, this log entry is
deleted.
You might add, of course, a photo of yourself and / or your GPS
device and the mountain peak / peak station / mountain peak cross
to your log (optional).
Here are the questions:
- From which older mountains are the rocks at the
Redhorn?
- The visible rocks at the Whitehorn (view to north) has another
colour then those here at the Redhorn.
Which colour is it an why do they have this colour?
- What is marl (german: Mergel)?
- Which theories of dolomite-formation do you know?
- Comment the rock-layers, which you can see at the Lenzerhorn
(view from upper station to south).