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Waldelefant von Gröbern EarthCache

Hidden : 9/17/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Waldelefant von Gröbern

Im Sanierungsbereich des ehemaligen Braunkohlentagebaues Gröbern südlich von Gräfenhainichen ist ein pleistozänes Seebecken angeschnitten, das eine vollständige Schichtenfolge aus dem Zeitraum vom Ende der Saale-Kaltzeit bis zum Beginn des Weichsel-Hochglazials enthält, wie sie sonst nirgendwo in Mitteleuropa aufgeschlossen ist. Gröbern ist daher ein überregional bedeutsames Referenzprofil, dass seit Ende der 80er Jahre intensiv interdisziplinär untersucht wird. Die Forschungsergebnisse haben Eingang in die internationale Quartärliteratur gefunden.

Das ca. 25 ha große Gröberner Becken wurde durch das saalezeitliche Inlandeis angelegt, das hier im Bereich einer älteren glaziären Rinne den Untergrund tiefer ausgeräumt hatte als in der Umgebung. Nach dem Abschmelzen des Eises bildete sich im Hangende der Saale-Grundmoräne eine wassergefüllte Hohlform, die von der ausgehenden Saale-Kaltzeit über die gesamte Eem-Warmzeit (ca. 127 000 bis 115 000 Jahre vor heute) und die frühe Weichsel-Kaltzeit (115 000 bis 75 000 Jahre vor heute) kontinuierlich als Sedimentfalle diente.

Das Geotop zeigt die vollständige Abfolge der frühweichselkaltzeitlichen Seeablagerungen und die überlagernden hochweichselkaltzlichen Schneeschmelzsande. Im unteren Bereich ganz rechts ist der Übergang zu den eemwarmzeitlichen Mulden aufgeschlossen. Die Seeablagerungen (Kalkmudde, Detritusmudde, Schluffmudde) befinden sich hier über der Flanke eines Grundmoränensattels, so dass sie in ungestörter Lagerung und mit reduzierter Mächtigkeit auftreten. Der tiefere Profilabschnitt ist wegen der Flutung der bergmännischen Hohlform nicht mehr zugänglich.

 Die Sedimente enthalten viele Zeugen der damaligen Lebewelt: Wirbeltierreste, Mollusken, Ostrakoden sowie pflanzliche Großreste und Pollen. Bedeutsamster Fund ist ein fast vollständiges Waldelefanten-Skelett (Palaeoloxodon antiquus). Am Skelett geborgene paläolithische Feuersteinartefakte lassen annehmen, dass es sich hier um einen Tötungs- und Schlachtplatz handelte. Der Fundplatz des Skelettes ist im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle nachgestaltet worden und ist Bestandteil der Dauerausstellung.

Die Eemwarmzeit, die vor etwa 125 000 Jahren das Klima in Mitteleuropa bestimmte, ist die vorletzte Wärmeperiode, die wir kennen. Mit dem heutigen Holozän herrscht zwar auch eine recht günstige Phase der Erdgeschichte, in der Zeit des Eems waren die Temperaturen jedoch im Schnitt noch um ein paar Grade wärmer. In der Eemwarmzeit finden wir auch zum letzten Male richtige Elefanten in Mitteldeutschland und zwar in Gestalt des sogenannten Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus).

Diese Art war an günstige Klimate angepasst und wurde schließlich vom wollhaarigen Mammut abgelöst, das wiederum die Erwärmung nach der letzten Eiszeit in unseren Breiten nicht überstand.
Die Waldelefanten unterschieden sich in ihrem Erscheinungsbild wohl nicht wesentlich von ihren heutigen Verwandten in Afrika. Vielleicht wäre einem Betrachter zuerst aufgefallen, dass der eemzeitliche Waldelefant relativ gerade Stoßzähne besaß. Daher wird er auch in der englischsprachigen Literatur als straight-tusked elephant bezeichnet. Abgesehen von diesem Unterschied hat diese Elefantengattung sich aber auch hauptsächlich von Laub und Blättern ernährt, zog die Nähe zum Wasser vor und vermied wahrscheinlich auch dichtere Wälder. Mit seiner Körperhöhe von bis zu fünf Metern wäre er hier auch wohl nur schwer vorwärts gekommen.

Der Elefant von Gröbern war nicht ganz so groß. Er erreichte eine ungefähre Höhe von 4,20 m. Wir haben es hier mit einem ausgewachsenen Bullen zu tun, der wohl um die vierzig Jahre alt geworden ist. Wie man es von afrikanischen Elefanten kennt, war er vielleicht ein Einzelgänger, der sich nur in der Paarungszeit den in Gruppen lebenden Weibchen näherte. Obwohl er nicht besonders alt gewesen ist, litt er unter verschiedenen Knochenentzündungen, etwa an Fußknochen oder dem Brustbein. Dies wird ihn wahrscheinlich bei der Nahrungsaufnahme und der Fortbewegung behindert haben.

Ein viertel Jahr nach dem Fund des Waldelefanten stoppte der Baggerführer Eckehard Wischer, nur einige hundert Meter entfernt von der ersten Fundstelle, den Bagger. Erneut wurde ein Elefantenskelett freigelegt.

 Um diesen Earthcache zu loggen müssen folgende Fragen unter Anderem mit Hilfe der Tafel am Fundort des Waldelefanten beantwortet werden:

1. Aus welcher pleistozänen Stufe stammt das entstandene Seebecken?

2. Welche Mächtigkeit erreichen die Seeablagerungen und wieviel entfallen auf die Eem-Warmzeit?

3. In welcher Tiefe unter der Rasensohle lag das Skelett?

4. Um was für ein Tier handelte es sich bei dem zweiten Fund?

Mache optional ein Foto von Dir und/oder Eurem GPS vor der Fundstelle des Waldelefanten!

Quellen: Blausee GmbH-Gräfenhainichen, Landesmuseum für Vorgeschichte-HalleEarthcache-Banner

Additional Hints (No hints available.)