Buschdorfer Burg
Hinter hohen Bäumen und einem kunstvoll geschmiedeten Zaun steht sie etwas versteckt und ist leicht zu übersehen. Doch wer genau hinschaut, entdeckt sie: die Buschdorfer Burg. Von vorn bietet sich ein fast herrschaftlicher Anblick. Ein sauberer Kiesweg führt durch den Vorgarten zum Eingang des Gemäuers. Die Rasenflächen sind so gut gepflegt, dass sie an einen Golfplatz erinnern.
Ursprünglich war die Buschdorfer Burg keine Burg, sondern ein Wohn- und Wehrturm. Gegen 900 wurde der befestigte Hof zu einer Burg umgebaut. Sie diente als Überwachungspunkt eines bedeutenden Bonn-Aachener Handelsweges: Der Aacherweg, Teil der heutigen Buschdorfer Straße, verlief direkt neben dem Bauwerk, das aus einem Wirtschaftsgebäude als Vorburg und dem Wohnturm bestand und von Wassergräben umgeben war.
Ein Brand vernichtete im Jahr 1874 die meisten der Wohn- und Hofgebäude. Vermutlich war der Wohnturm früher viel höher. Heute ist er ein dreigeschossiger Bruchsteinbau. An die frühere Zeit erinnert eine zugemauerte Lichtscharte auf der Südseite des Turms, die als Lampenersatz diente.
Nachdem im Mittelalter Ritter auf der Burg gewohnt und die Besitzer regelmäßig gewechselt hatten, kaufte die Familie Frings 1822 das alte Gemäuer. 1930 ging der Besitz an Hermann Frings-Watterott über. Er legte auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen eine Edelobst-Anlage an. Die folgenden Jahre überstand das Gemäuer gut, vom Zweiten Weltkrieg aber war die Burg unmittelbar betroffen: Anfang des Krieges fiel eine Bombe in die Hofgebäude, die erhebliche Schäden verursachte.
Nach aufwändigen Umbauten ist die Burg heute optisch und technisch in einem guten Zustand. Zurzeit leben drei Generationen der Familie Frings-Watterott in dem denkmalgeschützten Bauwerk. In den Hofgebäuden wurden mehrere Wohneinheiten errichtet, in den früheren Wirtschaftsgebäuden befindet sich ein Weinhandel.
Zu der Burg gehört auch noch ein Burgkreuz, das etwas weiter den "Aachener Weg" entlang zwischen zwei Linden steht. Laut Inschrift wurde es 1880 von Josef und Peter Frings, den damaligen Bewohnern der Buschdorfer Burg, errichtet. Der Grund, weswegen es errichtet wurde, ist aber nicht bekannt. Wahrscheinlich markiert es damals wie heute, die Grenze zwischen den Städten Bonn Bornheim.
Quelle: General-Anzeiger Bonn
