Dieser Krimi-Geocache ist ein Multi bestehend aus dem Start, 5 Stationen und dem Final. Er ist als klassischer „Whodunit“ ausgelegt, also ein Fall mit begrenztem Kreis von Verdächtigen im Stile alter englischer Krimis.
Als „Vorlage“ dient ein Fall der sich im Jahre 1878 tatsächlich zugetragen hat. Dazu aber später mehr.
Der Cache an sich ist einfach. Ihr sucht nach Petlingen oder kleinen Dosen mit Hinweisen. Der Cache ist familienfreundlich, man muß nicht klettern und man benötigt nur GPS, einen Zettel und einen Stift (zum Notieren der Hinweise!)
Dieser Fall ist alleine anhand der Indizien lösbar, man benötigt keinerlei Recherche.
Wichtig ist, den historischen Hintergrund GENAU zu lesen.
Zwischen dem Start und dem Final liegen einige Kilometer, also ein Auto ist hilfreich. An jeder Station bekommt ihr Hinweise, die Euch im Laufe der Zeit den Täter preisgeben.
Die meisten Indizien sind frei erfunden, die des realen Täters sind historisch verbürgt. Der reale Täter wurde noch am Tattag überführt und verhaftet. Führen Euch die Indizien zum gleichen Täter? Dann seit ihr dem Final schon sehr Nahe....
Der Start liegt in Osterwede, dem Wohnort Renkens, der Final befindet sich fast 10km entfernt. Der Final liegt übrigens an dem tatsächlichen Tatort, den die Quellen beschreiben.
Dieser Cache soll daher auch als Gedenken an den Viehhändler Friedrich Renken dienen.
Historischer Hintergrund:
Die Geschichte vom Viehhändler Renken ist real so passiert, und zwar am 04. Dezember 1878. Da ich mir der Brisanz eines echten, wenn auch über 100 Jahre alten, Mordfalles bewußt bin, schildere ich im folgenden alles wertfrei nur anhand historischer Quellen. Ihr bekommt im Laufe des Falles auch alle Originalindizien des Falles an die Hand.
Historische Quellen berichten folgendes:
Friedrich Renken war Häusling bei dem Halbhöfner Renken in Osterwede. Beruflich war er Viehhändler. Durch diese Tätigkeit war er auf allen Höfen der Gegend bekannt und gern gesehen. Er kannte jeden Hof genau, und wußte zu jeder Zeit, in welchem Stall grade Vieh zur Handels- bzw. Schlachtreife herangewachsen war. Das er nebenbei viel zu erzählen wußte, versteht sich von selbst.
Historischen Quellen beschreiben Renken als „alten biederen“ und „stillen ehrbaren Mann von etwa 60 Jahren“.
An besagtem Tag, dem 04.Dezember 1878, war Renken auf dem Weg von Otter nach Hause. Er war Tags zuvor von Hamburg mit der Eisenbahn nach Tostedt gekommen, und hatte im Gasthaus Otter übernachtet. Er hatte sich dazu entschlossen, weil der Weg nach Osterwede noch recht weit war, und Nebel aufkam. Dort hatte er Abends noch mit Gästen Karten gespielt, bevor er sich schlafen gelegt hatte. Die Quellen berichten, das Renken „einige tausende Mark" bei sich hatte.
Am Morgen begab er sich auf den einige Stunden dauernden Weg von Otter nach Osterwede. Renken wurde im Laufe des Morgens in einem Graben auf diesem Wege erschossen aufgefunden.
Als Tatwaffe stellte sich eine „Vorderlader-Schrotflinte“ französicher Bauart aus dem deutsch-französichen Krieg raus. Eine Waffe dieser Art, wurde von vorne geladen, und hatte nur einen Schuss zur Zeit. Zum Laden benötigte man 2 Papierstopfen. Sie wurden zu kleinen Bällchen zusammengerollt. Eins davon wird mit dem Ladestock fest auf das Pulver gestampft, das andere kommt auf die Schrote um diese zusammenzuhalten. Beim Abfeuern geht das Papier natürlich in Fetzen, aber es kann nicht verschwinden.
Quelle: „Der Niedersachse“ (Beilage der „Böhme-Zeitung“) Nr. 31/32/33 1998 (135. Jahrgang)
Soweit die historischen Fakten.
Alle folgenden Namen in dieser Geschichte, ausser die des Täters und des Opfers sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Als Tatverdächtige kommen folgende Personen in Frage:
1. Der Schäfer Friedrich Westermann aus Otter
2. Der Gastwirt Franz Tödter aus Otter
3. Der Jäger Christoph Freudenthal aus Tostedt
4. Der Landwirt Heinrich Horstmann aus Königsmoor
5. Der Schlachter Heinrich Cohrs aus Otter
Ich wünsche viel Spaß beim Lösen des Falles!
Zusätzliche Hinweise:
Einige Stationen befinden sich in versch. Naturschutzgebieten. Bitte bleibt auf den Wegen, die Stationen liegen alle dicht an den Wegen. Haltet Euch an die Schilder dort. Da so ein Mordfall immer eine etwas eklige Sache ist, nehmt bitte Handschuhe mit!
Die Koordinaten können durch die Bäume am Final etwas springen, notfalls bitte Hint nutzen.
Der Cache ist etwa 11-12 Kilometer lang. Es kann überall an den Stationen am Rand, oder in kleinen Wegen geparkt werden.
Auf dem Weg von der 5. Station zum Final passiert ihr kurz vor der Brücke rechts eine Eiche mit 3 dicken Ästen. Das war der Original-Tatort. Den Baum hat der Gastwirt aus Otter 1880 als Mahnmal gegen Gewalt und zur Erinnerung gepflanzt.
Zuerst sollte der Final dort gelegt werden, aber der Verkehr dort ist einfach zu heftig und der Baum steht SEHR dicht an der Strasse....
UPDATE: Seit Frühjahr 2016 gibt es jetzt (endlich!) eine offizielle Gedenkstätte samt Gedenkstein. Hier könnt ihr bequem rasten und auch gleich überprüfen, ob Eure Ermittlungen korrekt waren, denn die Gedenktafel "singt". Aber bringt Euch nicht den Spaß und versucht es selbst rauszufinden, zumal ihr den Cache eh machen müsst, da ihr sonst die Koords nicht habt ;-).