WASSER - kostbarer Rohstoff
Karlsruhe
kann dank hervorragender geologischer Voraussetzungen Trinkwasser
in bester Qualität aus eigenen Brunnen
beziehen. In den vier
Karlsruher Wasserwerken wird aus über 60 Brunnen mit
leistungsfähigen Unterwasserpumpen aus einer Tiefe von 20 bis 60 Metern Grundwasser für die
Trinkwasserversorgung von rund 450.000 Menschen in Karlsruhe
gefördert.
Das Karlsruher Trinkwasser hat mehrere Jahre die Kies-
und Sandschichten der Oberrheinebene wie einen natürlichen Filter
durchflossen und wurde dabei mit lebenswichtigen Mineralien
angereichert.
Baden-Württemberg ist reich
an Bächen und Flüssen, die ein Netz von 50.000 km Länge bilden. Sie
prägen unsere Landschaft, übernehmen wichtige ökologische
Funktionen, sind für unsere Erholung und Freizeit bedeutend und
stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar.
Seit
Urzeiten schon formt ihre Eigendynamik unsere Landschaften. Flüsse
und Bäche tragen Hänge ab, schütten Kiesbänke auf, lassen Auen und
Deltas entstehen.
Das
Grundwasser, unsichtbar unter unseren Füßen, stellt einen wichtigen
Teil des Wasserkreislaufes dar: Durch Versickerung von
Niederschlägen und oberirdisch fließendem Wasser wird es ständig
neu gebildet und kann deshalb dauerhaft genutzt werden. Die über
dem Grundwasser liegenden Bodenschichten schützen es vor
Verunreinigungen. Daher ist es eine optimale Ressource für die
Trinkwasserversorgung.
Entstehung des Wassers
Vor ca. 5
Mrd. Jahre verdichtete sich der vorplanetare Nebel,
der um die Sonne kreiste, zu festen Körpern – die 9 Planeten
entstanden.
Das
Primärmaterial der Erde schmolz auf, die nötige Energie dazu
lieferte die Umwandlung der kinetischen Energie einschlagender
Meteoriten in thermische Energie sowie radioaktive
Elemente.
Es kam zur Abkühlung der Erde und
die Materie differenzierte sich zu einer flüssigen Schmelze im
Inneren und einer gasförmigen Hülle. Nach weiterer
Abkühlung erstarrte das flüssige Material oberflächig, die
Erdoberfläche entstand. Der Erdkörper begann
zu entgasen, dies ist ein magmatischer Prozess. Die Gase entwichen
vor allem durch Vulkanausbrüche und so gelangte das Wasser in die
Atmosphäre.
Vor ca. 4
Mrd. Jahren hatte die Erde dann eine feste Erdkruste, das Wasser in
der Atmosphäre kondensierte und es kam zu ersten
Niederschlägen. Zuerst verdunstete
das Wasser aber sofort wieder da die Temperatur der Oberfläche noch
über 100°C betrug. Nachdem die
Erdoberflächentemperatur auf unter 100°C abgekühlt war blieb das
Wasser liegen und sammelte sich in Vertiefungen
an. Es entstanden Seen,
Ozeane und ein Gewässernetz. Dies sind auch die
Voraussetzungen für das Entstehen der Hydrosphäre und des
Wasserkreislaufes.
Der unendliche
Wasserkreislauf
Unser Wasser befindet sich in
einem ständigen Kreislauf. Es vermehrt sich nicht, wird aber auch
nicht geringer. Die Wassermenge auf der Erde bleibt immer
gleich.
Wasser auf der Erde bewegt sich in
einem immerwährenden Kreislauf zwischen Meer, Wolken und
Land.
Als sich die Erde senkte:
Der
Oberrheingraben
Das Oberrheingebiet ist eine
ca. 300 km lange und durchschnittlich 40km breite geotektonische
Grabenstruktur, deren Entwicklung vor ca. 45 Mio Jahren (im
Tertiär) mit einer flachen Aufwölbung der Erdkruste
begann.
Damals begann sich der
Oberrheingraben zunächst sehr langsam, dann immer schneller
abzusenken. Durch diese Absenkung wurden die Ränder beträchtlich
angehoben. Diese Ränder sind heute als Schwarzwald und Vogesen
stumme Zeugen dieser gewaltigen Naturereignisse. Durch die Anhebung
in Verbindung mit Erosion wurde so in Taunus, Vogesen, Schwarzwald und
Odenwald das alte kristalline Grundgebirge freigelegt
Weil Vogesen und Schwarzwald
weiter hochgedrückt wurden, sorgten Wind und Wasser auch dafür,
dass sie stärker abgetragen wurden. Das abgeschliffene Material,
Kies, Sand und Ton, wurde von den Flüssen in den Oberrheingraben
transportiert und abgelagert.
Der Oberrheingraben wurde im
Laufe der Zeit mit jungen Sedimenten teilweise wieder aufgefüllt:
Sand und Kiese aus dem Eiszeitalter und Sand und Lehm aus der
Jetztzeit.
Im Oberrheingraben befindet
sich unter dem Boden ein Sand-Kies-Horizont, der im Bereich
Karlsruhe bis in eine Tiefe von etwa 60 m reicht und im
Erdzeitalter des Quartärs vom Rhein abgelagert wurde. Seine
wesentliche Eigenschaft ist die gute Wasserdurchlässigkeit. Unter
dem Sand-KiesHorizont befinden sich Schichten, die Ton enthalten
und deshalb Wasser stauen. Wenn es regnet, sickert Wasser durch den
Boden in die Hohlräume des Sand-Kies-Gemisches. Dort fließt es als
Grundwasser mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Meter pro Tag
zum Rhein, der die Oberrhein- Region entwässert. Auf seinem Weg
durch den Sand und Kies wird es auf natürlichem Wege gefiltert.
Außerdem nimmt das Wasser aus dem
kalkhaltigen Sand gesunde Mineralstoffe, wie Calcium und Magnesium,
auf. Dieses Grundwasser steht mit dem Wasser des Rheins in keinem
unmittelbaren Zusammenhang. Es wird ausschließlich aus
Niederschlägen gebildet, die im Boden versickern.
Die Absenkung des Oberrheingrabens ist übrigens keine Aktivität die
nur vor Millionen von Jahren stattfand: auch heute senkt sich der
Rheingraben um jährlich bis zu einem Millimeter.
Die
quartären und pliozänen Kiese und Sande des Oberrheingrabens
enthalten im Raum Karlsruhe ergiebige
Grundwasservorräte.
Der Karlsruher
Wasserweg
Entlang des „Karlsruher Wasserweges“ könnt ihr mit
Interesse an den Informationstafeln und verschiedenen Objekten
die einprägsamen technischen Details
und die aufschlussreichen Erläuterungen zum Trinkwasser
verfolgen.
Der "Karlsruher Wasserweg"
beginnt/endet beim Wasserwerk "Durlacher Wald" und
endet/beginnt in Rüppurr an der Ettlinger Allee. Plant für
den Weg ca. 2 Stunden ein.
Logbedingungen:
Beantwortet entlang des Karlsruher Wasserweges mit Hilfe der
Informationstafeln folgende Fragen:
1. Welche
3 Materialien findest du in der wasserstauenden
Schicht?
2.
Nenne
3 Schadstoffe welche das Grundwasser
gefährden.
3.
Nenne
die untersten 3 Schichten der Grundwasserbildung von der
Informationstafel.
4.
Woraus gewinnen die Stadtwerke das Trinkwasser für
Karlsruhe?
5.
Das
berühmte Foto! Dieses ist ja bekanntermaßen keine Logbedingung
mehr, nennen wie es also "Owner- Wunsch". Macht ein
schönes Bild von Euch oder eurem GPS an einem beliebigen Objekt auf
dem Wasserweg.
Die korrekten Antworten gelten dann als
Logberechtigung!
Schickt
eine Mail mit euren Antworten an sissifalke@arcor.de
Nach
dem Absenden der Antworten könnt ihr gleich loggen, falls etwas
nicht in Ordnung ist, melden wir
uns.
Ihr
braucht nicht unsere
Logfreigabe abwarten!
Wir
wünschen euch ganz viel Spaß bei dieser geologischen
Entdeckungsreise!
Team
sissifalke