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M&M #4: Muschelkalk – Damals und Heute EarthCache

Hidden : 12/27/2011
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

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Geocache Description:

M & M #4: Muschelkalk – Vergangenheit und Gegenwart einer Region

Hier die Nummer 4 der Serie „Mysteries & Multis“ der Cachergemeinschaft detectit

(Quelle: Naturkundemuseum Kassel)


Der Trias

Fast 90 Prozent der Landoberfläche Unter- und Tauberfrankens werden von Trias-Sedimenten eingenommen. Die Schichten fallen dabei, bedingt durch tektonische Hebungen und Senkungen leicht ein und bilden so einen Teil der fränkischen Schichtstufenlandschaft.

(Quelle: Universität Erlangen)

Der Begriff TRIAS wurde 1834 durch den deutschen Paläontologen Friedrich von Alberti (1795- 1878) geprägt.

Die Bezeichnung 'Muschelkalk' hingegen ist älter. Sie wurde 1761 erstmals von Georg Christian Füchsel (1722 – 1773) in der Schreibweise 'Muschelkalch' gebraucht und für die Sedimente verwendet, die kalkhaltig, reich an Versteinerungen sind und den Buntsandstein in Thüringen überlagern. Im restlichen Süddeutschland wurde in jener Zeit noch der Begriff 'grauer Kalkstein' verwendet.

Der Muschelkalk

Von Alberti hat den Muschelkalk 1834 zusammen mit Buntsandstein und Keuper in die Trias eingebracht. Darin bildet der Muschelkalk das mittlere Schichtpaket.

Er gliederte den Muschelkalk in Wellenkalkgruppe (= Unterer Muschelkalk), Anhydritgruppe (= Mittlerer Muschelkalk) und Kalkstein von Friedrichshall (= Oberer Muschelkalk). Diese Dreigliederung, die in Muschelkalktälern auch morphologisch deutlich wird, hat bis heute Bestand.

(Quelle: Wikipedia)

Die drei Stadien des Unteren, Mittleren und Oberen Muschelkalk haben verschiedene Entwicklungen genommen und lassen sich auch geologisch gut voneinander unterscheiden. Sie sind in verschiedene Formationen weiter aufgegliedert worden.

Schon zur Zeit des Oberen Buntsandsteins (Röt) und vor allem während des Unteren Muschelkalks (3 Millionen Jahre) gelangte frisches Meereswasser aus dem Tethysmeer durch die Ostkarpaten- Pforte über Südpolen in das Germanische Becken. Das etwa 500.000 km2 große Binnenmeer reichte von Polen, dem Alpenvorland und Nordfrankreich bis zur Nordsee (Helgoland) und war noch größer als das Kaspische Meer. Ein zweiter Meeresvorstoß passierte die westlicher gelegene Schlesisch-Mährische Pforte. Die Wassertiefe lag zwischen 15 und maximal 100 m. Etwa 50-170 m mächtige blaugraue Mergelkalke lagerten sich am Meeresboden ab. Die häufigen Wellenrippeln und Knauern im Sediment führten zu dem Namen Wellenkalk. Andere Sedimentsstrukturen, wie Schrägschichtung, Priele und Bänkchen mit aufgearbeiteten Kalkgeröllen (Konglomeratbänke) lassen ein oft sturmgepeitschtes Flachmeer mit gezeitengeprägtem Kalkschlammwatt vermuten. Mächtige Schlammwickel- und Rutschungshorizonte könnten von Erdbeben herrühren.

Besonders charakteristisch sind die Feilenmuscheln Plagiostoma lineatum von den Weichböden (Lima-Bank) und die Seelilienrasen auf den verfestigten Hartgründen mit Chelocrinus carnalli (Schaumkalk-Bank). Kleine Muschelriffe entstanden durch die Auster Placunopsis.

Im Mittleren Muschelkalk (1,5 Millionen Jahre) war der Frischwasseraustausch mit dem Weltmeer eingeschränkt. Das Meereswasser wurde immer salziger und das Milieu immer lebensfeindlicher. Am bekanntesten ist die rundliche Muschel Neoschizodus orbicularis für den beginnenden Mittleren Muschelkalk (orbicularis-Schichten). Nun begann das "Salzpfannen"-Stadium im Muschelkalkmeer mit Eindampfungsgesteinen, wie Gips und in den Beckenzentren auch Steinsalz. Der Mittlere Muschelkalk wurde maximal 100 m mächtig. Im Übergangsbereich zum Oberen Muschelkalk finden sich häufig kleine Riffe von Stromatolithenpolstern (Cyanobakterien ?) gemeinsam mit sekundär gebildeten Hornsteinlagen.

Erneutes Frischwasser gelangte während des Obereren Muschelkalks durch die Burgundische Pforte südwestlich des Bodensees in den zentralen Teil des Germanischen Beckens. In Thüringen lagerte sich eine ca. 70 m mächtige Wechselfolge von Kalksteinbänken und Tonsteinen mit Kalkkonkretionen ab. Das zunächst 20 bis 50 m tiefe, lichtdurchflutete Wasser bot optimale Lebensbedingungen für viele Muschelarten (z. B. die Feilenmuschel Plagiostoma striatum) und auch Seelilien. Unmengen von zylindrischen Stielgliedern der Seelilie Encrinus liliiformis - die Trochiten - können namengebend im Trochitenkalk gesteinsbildend auftreten. Manche Austern (Placunopsis und Terquemien) bauten Muschelriffe bis 3 m Durchmesser auf.

Zur Zeit des Oberen Muschelkalks (3,5 Millionen Jahre) fegten über eine Tornadostraße im Bereich der Schlesischen und Burgundischen Pforte regelmäßig heftige Stürme ins Binnenmeer. Die See wurde bis zum Grund aufgewühlt und es entstanden Sturmflutsedimente (Tempestite) mit bedeutenden Schalenanreicherungen (Schillkalke). Hier siedelten zunächst Tiere auf dem festen Meeresboden, bevor mit immer mehr Schlamm auch wieder die Weichbödenfaunen Einzug hielten. Mit der nächsten Tornadowelle begann alles von vorn. Nicht alle Lebewesen konnten sich diesem ständigen Wechsel der Lebensbedingungen anpassen. Die Brachiopoden Tetractinella trigonella und Punctospirella fragilis waren dazu nicht in der Lage und überlebten jeweils nur kurzzeitig im neuen Lebensraum. Ihr fossiler Nachweis in ökostratigraphischen Leitbänken ist deshalb für die zeitliche Korrelierung von größter Bedeutung (Chronostratigraphie). Anderseits ermöglicht die ständige Anpassung der Ceratiten durch morphologische Veränderung in Biozonen-Abschnitten (Biostratigraphie) eine exakte lithostratigraphische Korrelierung des Oberen Muschelkalkes mit weiteren Leitbänken (cycloides -Bank).

Grenzgebiet Landkreis Würzburg - Main-Tauber-Kreis

Seit Jahrhunderten ist die Landschaft der beiden Landkreise vom Muschelkalk und seiner Verwendung geprägt. Neben den Kalksteinmauern, fand und findet der Stein Anwendung beim Hausbau. Die Kirchen- und Burgenbauten sind aus mächtigen Kalksteinquadern erbaut, die Bauernhöfe der Regionen aus nicht minder großen Steinen.

Oft besaßen die Bauernhöfe selbst kleine Steinbrüche zur Eigenverwendung. Der Steinmetzberuf, bzw. die Arbeit in den Steinwerken und Steinbrüchen war bis vor wenigen Jahrzehnten der Nebenverdienst der Bauern. Die großen Steinwerke lassen sich noch im Umkreis bestaunen. Die beispielsweise in den Ortschaften Kirchheim, Geroldshausen, Grünsfeld, Moos und Krensheim abgebauten Muschelkalke finden sich deutschlandweit an und in Gebäuden. So haben die Namen dieser Dörfer und Kleinstädte dem abgebauten Muschelkalk seinen Namen gegeben und sind als "Mooser Muschelkalk" oder "Krensheimer Muschelkalk" über die Region hinaus bekannt.

Wenn Steinmetze, bzw. deren Betriebe, die Steinblöcke aus den Steinbrüchen brechen und die Blöcke anschließend verarbeiten, gibt es zwei Varianten der Bearbeitung. Der Steinmetz spricht dann davon, ein Werkstück oder eine Platte, als "Druck", oder als "Spalt" anzusehen. Dies ist die alte Sprach- und Ausdrucksweise. Heute wird dies auch als "gegen das Lager" oder "im Lager" bezeichnet.

"Druck", oder auch "gegen das Lager", bedeutet, dass die Gesteins-, bzw. Ablagerungsschichten, des Muschelkalks sichtbar sind. "Spalt" oder "im Lager" läßt einen Beobachter auf eine Ablagerungsschicht blicken. Man könnte meinen, man blicke auf den Meeresgrund (zumindest im geschliffenen, oder polierten Zustand eines Steins).

Der hier gezeigte Steinbruch lieferte vor einigen Jahren noch das Füllmaterial beim Aus- und Neubau der Landstraße die Euch hierher geführt hat.

(Quelle: eigene Aufnahmen)

Aufgaben

1.) Wenn Ihr Euch aufmerksam im Steinbruch umblickt, dann wird Euch plastisch vor Augen geführt, was diese Ausdrücke ("Druck"/"gegen das Lager" und "Spalt"/"im Lager") bedeuten. Befindet Ihr Euch "auf" (im Lager) dem Meeresboden, oder blickt Ihr "in" (gegen das Lager) die jahrtausendewährende Ablagerung des Urmeeres? Teilt uns bitte die Begründung Eurer Antwort mit.

2.) Links und rechts des alten Steinbruchs (ca. 150 m - 200 m) werdet Ihr jeweils ein Beispiel für die Verwendung des Muschelkalks in dieser Gegend finden. Worum handelt es sich dabei?

Sendet Eure Antworten bitte über unseren Geocaching-Account. Parallel dazu könnt Ihr hier loggen. Wenn es Probleme geben sollte, dann werden wir uns melden. Über Fotos von vor Ort, freuen wir uns!

Viel Spaß beim Suchen wünschen

detectit

Additional Hints (Decrypt)

Zvg mharuzraqre Qhaxryurvg jveq rf fpujvrevtre qvr Nagjbeg nhs qvr Sentra mh svaqra!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)