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Wasser für Wein #3 - Lost Place GBT Traditional Cache

Hidden : 10/31/2011
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


Die Enkircher Weinbergberieselungsanlage
Seit Mitte der 1940 Jahre hatten Enkircher Winzer mit einem meteorologischen Phänomen zu kämpfen, dass große finanzielle Schäden verursachte. Fröste traten oft spät im Jahr noch auf und zerstörten die Blüte oder sie kamen früh im Herbst und schädigten die Trauben.

Die Ursache hierfür lag unbestritten in der Entwaldung großer Flächen im Hunsrück. Die immense Abholzung und Flächenversiegelung für den Bau des damaligen Militärflugplatzes auf dem Hahn führte zum ungehinderten Einfall von Kaltluft in die darunterliegenden Seitentäler der Mosel und die dortigen Weinberge. In Enkirch war besonders das Großbachtal betroffen. Aber auch die Lagen des Ahringstals waren durch Fröste bedroht.

Unter der Ägide von Günther Gerhard, dem damaligen Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Enkirch, wurde daher 1956-59 eine Weinbergberieselungsanlage errichtet, die zeitweise die größte in Europa war. Zum Betrieb der Anlage wurde der Wasser- und Bodenverband Enkirch gegründet, der zuletzt 500 Mitglieder aus der Enkircher Winzerschaft hatte. Diese 500 hatten zur Errichtung der Anlage mit 2000 Tagwerk Eigenleistung beigetragen.

Exkurs: Der physikalische Hintergrund der Beregnung bei Frost ist folgender: Durch die Benetzung der Rebe mit Wasser bildet sich in der kalten Luft eine Eisschicht. Beim Gefrieren des Wassers wird Wärme frei, die die Rebe vor Frost schützt. Dieses Verfahren ist bis zu einer Temperatur von -8°C wirksam.

Im ersten Schritt wurden die weit im Hunsrück liegenden Lagen Ungsberg und Bruchkarred (insg. rd. 10ha, 90.000 Rebstöcke)beregnet. Der große Erfolg dieser Anlage führte zu Rufen nach Ausweitung der Beregnung auf andere gefährdete Weinbergslagen. Jetzt wurden auch der Verschberg (52ha), der südöstlich an den Steffensberg anschließt, und der Willigshell (8ha) im Ahringstal unter Beregnung genommen. Die Anlage beregnete zuletzt bis zu 65 ha Rebfläche. In der Endausbaustufe hatte die Weinbergberegnungsanlage folgende Kenndaten:

- 65 ha beregnete Rebfläche mit ca. 500.000 Rebstöcken
- 9 Pumpwerke und Druckerhöhungspumpen mit einer Pumpleistung von 3.300 cbm/h
- 48 km Rohrleitungen
- 2000 Regnerdüsen
- 5 Wasserreservoire mit insgesamt 70.000 cbm (70 Mio Liter)
- 180m Höhenunterschied
- Gesamtbaukosten: 1,4 Mio. DM (ca. 700.000 €)

Quellen: undatierte Zeitungsausschnitte der lokalen Presse aus den Jahren 1955 - 1965.

Das Ende der Beregnung kam mit Aufgabe der ungünstigen Weinlagen im Zuge struktureller Veränderungen im Weinbau Enkirchs in den 80er Jahren. Die Wasserreservoire, Wehre und Staudämme der Weinbergberieselungsanlage kann man noch heute sehen. Die Pumpenhäuser stehen noch an den ehemaligen Reservoiren und vereinzelt in den Weinbergen. Die Rohrleitungen der Anlage kann man heute noch im Großbachtal besichtigen: sie werden dort als Weidezäune genutzt.

Die Serie "Wasser für Wein" soll Euch in mehreren Tradis die Reste der Anlage im Großbachtal zeigen und an das großartige Engagement der Enkircher Winzer erinnern. Die Teile der Serie gehen nicht chronologisch an den Start, sondern so, wie ich Zeit für die Realisierung habe! Ich danke F.G. sehr herzlich für die Überlassung von Zeitungsartikeln und Fotos aus dem Nachlass von Günter Gerhard.

Das Reservoir im Großbachtal
Dieses Reservoir ist im Zuge der ersten Ausbaustufe entstanden. Es war für die Wasserversorgung des Ungsberg geschaffen worden und fasste 1.000 cbm Wasser. Das Becken ist in seiner Ausdehnung noch heute gut zu erkennen. Das daneben liegende Pumpenhaus ist ein echter Lost Place im Großbachtal.

Additional Hints (Decrypt)

Vaara - Bora - Ubpu

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)