Entstehungsgeschichte und geologische Besonderheiten
Der Schaalsee entstand als Schmelzwassersee gegen Ende der sogenannten Weichsel-Kaltzeit. Die Weichsel-Kaltzeit, auch Weichsel-Glazial oder Weichsel-Komplex (umgangssprachlich auch Weichsel-Eiszeit oder Weichsel-Zeit genannt) ist die bisher jüngste der in Nordeuropa und im nördlichen Mitteleuropa aufgetretenen Vergletscherungsphasen (Glazial) des pleistozänen Eiszeitalters. Sie folgt auf die Eem-Warmzeit. Mit dem Ende der Weichsel-Kaltzeit endet das Pleistozän und beginnt das Holozän.
Die Ausdehnung des Eisschildes war in der Weichsel-Kaltzeit, verglichen mit den älteren Kaltzeiten (Elster- und Saalekaltzeit), deutlich geringer. In Deutschland endete der maximale Eisvorstoß des Weichselglazials etwa an der Linie der heutigen Städte Flensburg, Rendsburg, Hamburg, Ahrensburg, südlich Schwerin, Havelberg, Brandenburg an der Havel, Luckenwalde, Lübben und Guben, also innerhalb des nordostdeutschen Tieflandes. Die Elbe sowie der warthestadiale (saalekaltzeitliche) Südliche Landrücken wurden von dem weichselzeitlichen Inlandeis nicht überschritten.[1]
Rote Linie: weitestes Vordringen der Gletscher in der Weichsel-Kaltzeit
(Gelbe Linie: Saale-Kaltzeit)
Beim Abtauen der umfassenden Gletschermassen, die aus einer bis zu 2000 m dicken Eisschicht bestanden, spülten die Schmelzwasser Hohlformen, Rinnen und Strudellöcher aus und bauten das vom Eis modellierte Land noch einmal um. Es entstand eine wellige bis flachkuppige Grund- und Endmoränenlandschaft mit Höhenzügen zwischen 30 und 100 m. Der Schaalsee liegt am südlichen Rand des damaligen Gletschers. Unmittelbar südlich von Zarrentin beginnen ausgedehnte Schmelzwasserablagerungen aus Sand und Kies, die sogenannten Sanderflächen, die durch den Abfluss des Gletschers entstanden sind. Der Schaalsee selbst verdankt seine Form und Tiefe durch die gewaltige Kraft des von den Gletschern herabstürzenden Wassers, das die Vertiefung im Erdreich ausstrudelte. Der See ist einer der tiefsten Klarwasserseen Norddeutschlands.[2]
In der Geomorphologie spielt der Schaalsee eine besondere Rolle, da der tiefste Punkt des Sees 36,5 m unterhalb des Meeresspiegels liegt. Diese sogenannte Kryptodepression findet man in Norddeutschland bei folgenden Seen: Arendsee, Plöner See, Hemmelsdorfer See (39,5 m unter dem Meeresspiegel) in Ostholstein, Ratzeburger See, Schaalsee, Schweriner See, Malchiner See, Kummerower See, Großen Stechlinsee und Tollensesee.[3]
Die tiefsten Kryptodepressionen der Erde sind der Baikalsee (Spiegel 456 m über, tiefster Punkt 1.181 m unter dem Meeresspiegel) und der Tanganjikasee (Spiegel 782 m über, tiefster Punkt 688 m unter dem Meeresspiegel).
Der Schaalsee heute
Der 24 km² große Schaalsee bildet das Kernstück des Biosphärenreservats Schaalsee[4], einem Zusammenschluss von 18 Naturschutzgebieten. Die stark strukturierte Uferkante und die großen Höhenunterschiede im Bodenprofil machen den Schaalsee ökologisch so wertvoll. Die ehemalige Grenze zwischen BRD und DDR verlief mitten durch den See, so dass die Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit erhalten blieb. Naturnahe Buchen- und Bruchwälder, Moore, zahlreiche Seen und Kleingewässer aber auch kulturabhängige Ökosysteme wie Weideland, Feuchtwiesen und Äcker prägen das Landschaftsbild.
Quellen:
[1] Wikipedia: Weichsel-Kaltzeit
[2] Wikipedia: Schaalsee
[3] Wikipedia: Senke_(Geomorphologie)
[4] www.schaalsee.de
Zum Cache
Beantwortet bitte folgende Fragen:
1. Welchen "Reichtum" versteckt der Schaalsee?
2. Wie tief ist der Schaalsee an der tiefsten Stelle laut Infotafel?
3. Was lässt sich aus Antwort 2. und der Angabe zum tiefsten Punkt im Schaalsee (siehe Cachebeschreibung) berechnen? Wie groß ist dieser Wert?
4. Welches Wappentier hat die Stadt Zarrentin?
Sendet Eure Antworten an geo.blaubaer@gmail.com. Ihr braucht die Logfreigabe nicht abzuwarten, bei Problemen mit den Antworten melde ich mich.