"Eigentlich hätte ich rechtzeitig zur Eröffnung des Wasserwerkes sein sollen, aber die Reichsbahn - normal die Pünktlichkeit in Person - durch ein Rindvieh … aber ich komme ins fabulieren. Kurzum ich kam zu spät und stand nun inmitten Rothenditmold. Immerhin es war Markt und genügend Menschen, um einiges von dem Ereignis zu erfahren. Allerdings diese Hoffnung trog, denn von dem Niederhessisch habe ich kaum etwas verstanden (und ich befürchte, die Menschen hier haben auch nicht allzu viel Ahnung).
„Eier, frisch und saftig!“, schrie die eine Marktfrau neben mir und darauf die Marktfrau gegenüber nicht an sich halten konnte.
„Eier von der und ihr riecht aus dem Mund, wie mein Ziegenbock …“, schallte es über den Platz.
„Warum ist hier nichts mehr von der Einweihung des Wasserwerkes zu sehen?“, versuchte ich die Aufmerksamkeit der Beiden auf mich zu ziehen.
„Vorbei!!“, lachten lauthals die zwei Marktweiber, „schon längst vorbei! Aber schön war’s, selbst der Oberbürgermeister August Müller gab sich die Ehre.“
Landläufig sagt man von den Niederhessen, sie seien wortkarg, aber diese Beiden labten sich deutlich und in einem wahren Schwall an Worten an meinem Unglück.
„Gastlichkeit sieht anders aus, hoffentlich habe diese Weiber sie nicht allzu beleidigt?“, mischte sich jetzt ein Herr ein.
Hoffentlich wird dieser Herr mir weiterhelfen können, dachte ich.
„Zum Wasserwerk Rothenditmolds wollte ich, mein Herr.“, brachte ich mein Anliegen vor.
„Ah, ich verstehe, da müssen sie Richtung Fulda.“
„Ne!“, riefen jetzt die Marktweiber im Chor, „nicht zur Fulda!“
„Talerchen darfst du schon springen lassen, dann verraten wir dir, wie du dorthin kommst.“
Nun ja, ein „Talerchen“ gab es nicht, aber nachdem ich zwei Dutzend Eier gekauft hatte, verrieten mir die guten Markfrauen den richtigen Weg, der freilich weit außerhalb Rothenditmolds liegt. Ein Fuhrknecht war so freundlich mich die 2 Wegstunden mitzunehmen. Dort folgte ich der Aufforderung und kehrte ein. So gestärkt ging es in den Wald. Nach der Beschreibung der Frauen ging es dann am Wasser entlang bergauf, auch den „Löwenkopf“ habe ich gefunden, und wahrhaftig einige huntert Schritte weiter stand ich vor dem Meisterwerk moderner Wasserkunst."
Soweit der Bericht (der nicht historisch ist) und nun zum Cache:
Er liegt, wie zu sehen, nicht bei den angegebenen Koordinaten. Ortskundige sind natürlich im Vorteil, aber auch sonst kann man den Ort „ergoogeln“. GPS braucht man nicht. Nehmt ausreichend Wasser mit, damit ihr nicht verdurstet oder stärkt euch am Bach. Ihr werdet es brauchen.
Am Wasserwerk angekommen eine Peilung, „stielecht“ mit dem Kompass 120 Grad und nach 25 Schritten habt ihr den Cache erreicht. Es ist ein Petling.
Viel Spaß und seit nett zur Natur!
Nachtrag (14.03.2015):
Leider ist die gesamte "finale" Konstruktion verschwunden worden :-/. Das Finale ist nunmehr ein "Klassiker".