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Zurück zu den Wurzeln Mystery Cache

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blindgaenger37: das Wurzelwerk ist zu mächtig geworden

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Hidden : 1/15/2012
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:


Die angegebenen Koordinaten sind willkürlich gewählt, dort gibt es nichts zu finden. Der Cache befindet sich aber im Umkreis von 2 km.

Habt ihr euch als Geocacher eigentlich schon einmal gefragt, ob unser Hobby auch vor der Zeit des GPS, vor Google Earth und vor georeferenzierten Karten möglich gewesen wäre? Wir möchten euch mit diesem Cache in die astronomische Ortsbestimmung einführen.

Man denkt dabei sofort an die Seefahrt und die Navigation mit Sextanten, mit denen man die Winkel von Sternen oder der Sonne über dem Horizont bestimmte, um daraus die Position des Schiffes zu berechnen. Auf See reicht in der Regel eine grobe Ortsbestimmung aus. Für eine Genauigkeit von weniger als 10 m, die wir Geocacher schätzen, ist eine Messgenauigkeit von einigen 0.01″ nötig, wie sie mit hochpräzisen Theodoliten heute erzielt werden kann.

Astronavigation beruht darauf, dass man die Höhe eines Sterns über dem Horizont zu verschiedenen Zeiten genau vermisst und daraus die geographischen Koordinaten des Standorts berechnet. Wir haben dazu den Stern α Orionis (auch Beteigeuze genannt) angepeilt. Dessen Himmelskoordinaten sind Deklination δ = 7° 24′ 25.4″ und Rektaszension α = 5h 55m 10.3s.

Am 20. Dezember 2011 haben wir für Beteigeuze
um t1 = 19h 45m 10s MEZ die Höhe h1 = 19° 02′ 02.33″,
um t2 = 22h 03m 25s MEZ die Höhe h2 = 37° 51′ 19.84″ und
um t3 = 23h 45m 45s MEZ die Höhe h3 = 45° 27′ 30.31″ gemessen.
Bei den Höhenangaben haben wir schon die atmosphärische Refraktion und die Augenhöhe mitberücksichtigt.

Zur Berechnung wird noch die sog. Sternzeit um 0h Universal Time in Greenwich benötigt, die am Beobachtungstag θo = 05h 52m 55s betrug.

Mit diesen Angaben lässt sich unser Beobachtungsort bestimmten. Bei der Berechnung muss man unter anderem Mitteleuropäische Zeit MEZ in Universal Time UT (UT = MEZ − 1h) und Stunden in Winkel (24h = 360°) umrechnen. Ausserdem ist eine hohe Rechengenauigkeit nötig.

Aus den Winkeln und Zeiten berechnen wir zunächst die Hilfsgrössen

H = (sin h1 − sin h2)  ⁄  (sin h2 − sin h3)

und

Ti = θo + w·ti − α

mit i = 1, 2, 3. Hier ist ti in UT einzusetzen und w = 1.002 737 909 35 ist das Verhältnis von Sonnentag zu Sterntag. Damit berechnet sich die geographische Länge zu

λ = arctan { [(cos T1 − cos T2) − H · (cos T2 − cos T3)]  ⁄  [(sin T1 − sin T2) − H · (sin T2 − sin T3)] }

Nun berechnen wir noch die beiden Hilfsgrössen

Mi = arctan [ tan δ  ⁄  cos (Ti + λ) ]

und

mi = sin δ  ⁄  sin Mi

mit deren Hilfe schliesslich die geographische Breite zu

φ = arccos (sin hi  ⁄  mi) + Mi

folgt, wobei alle drei i zu gleichen Ergebnissen führen sollten, ansonsten muss man mitteln.

Die so ermittelten Koordinaten könnt ihr mit dem Geochecker geochecker.com überprüfen. Sie führen euch übrigens zu einem markanten Kulturdenkmal, an dem ein berühmter Astronom schon im 19. Jahrhundert Erdvermessungen durchgeführt hat. Der Cache befindet sich 55 m abseits in Richtung 118°.

Wer mehr über astronomische Ortsbestimmung und den Hintergrund obiger Formeln lernen möchte, muss sich mit den astronomischen Koordinatensystemen Horizontsystem und festes und bewegliches Äquatorsystem beschäftigen. Neben einschlägigen Astronomiebüchern sei dafür auf das Wikibook "Astronomische Berechnungen für Amateure" verwiesen.

Das Rätsel zu diesem Cache haben wir zusammen mit unseren Freunden jona & inala entwickelt.

Erstausstattung: Logbuch, Bleistift, magnetischer Flaschenöffner, Geocoin Geocacher's Star 2009, FTF-, STF- und TTF-Urkunden

Additional Hints (No hints available.)