Bielefelder Konglomerat EarthCache

Konglomerat in Bielefeld?

Als Konglomerat wird in der Geologie klatisches₁ Sedimentgestein bezeichnet, welches aus mindestens 50% gerundeten Komponenten (Kies oder Geröll) besteht. Entstehungsgeschichtlich sind die Konglomerate stark mit dem Sandstein verwandt.

Konglomerate bilden sich an Erosionsküsten (Strandkonglomerate) oder durch Ablagerungen von Flüssen mit hohen Transportleistungen. Die Gerölle verfestigen mit der Zeit und so entstehen die typischen Konglomerate (lat. Conglomerare = Zusammenballen). Die Einzelkörner der Konglomerate bestehen aus allen möglichen heimischen Gesteinsarten, die sich in dem jeweiligen Gebiet angereichert haben. Vor allem widerstandsfähige Gesteine finden sich hier wieder. Die Einzelkörner sind in einem feinen Bindemittel (oft Quarz oder Calzit) eingebunden.

Konglomerate sind weltweit verbreitet, unter anderem auch in der hiesigen Region. Jedoch sind sie durch die hohe erforderliche Transportenergie von Geröllen deutlich seltener aufzufinden als Sandstein. Doch wie sind sie hier hingekommen, so weit weg vom Wasser? Dazu müssen wir uns in die Kreidezeit zurück versetzen. Genauer gesagt in die "unter Kreidezeit", in die Stufe des Berriasium. Die älteste Stufe der unteren Kreidezeit mit einem Alter von 145,5 – 140,2 Millionen Jahren. Damals verlief die Küstenlinie zu dem nördlich gelegenen Meer entlang des heutigen Teutoburger Waldes.

Durch diese Küstenlinie bildeten sich so auch in den Anfängen der unteren Kreidezeit im Bielefelder Raum Konglomerate. Bei den Bielefeldern Konglomeraten handelt es sich um die oben erwähnten Strandkonglomerate. Sehr schön zu erkennen sind hier die unterschiedlichsten zusammengeführten Gesteinsarten der damaligen Zeit. Das Konglomerat liegt hier in "Bänken" vor. Bei Bauarbeiten auf dem Pellafriedhof stieß man auf eine solche Bank. Die Konglomeratblöcke wurden daraufhin zur Anschauung am Rande des Friedhof platziert. So sind diese Konglomerate Zeitzeugen der damaligen geologischen Gegebenheiten im hiesigen Raum mit einem Alter von ca. 144 Mio. Jahren. Die hier 4 sichtbaren Konglomerate sind auf Grund ihrer Seltenheit inzwischen als Naturdenkmal ausgeschrieben.