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Die Grube "Gnade Gottes" EarthCache

Hidden : 3/12/2012
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


 

Silbererz im Odenwald - Die Grube "Gnade Gottes"

 

Geologie

Der Odenwald wird geologisch in den vorderen, kristallinen Odenwald und den Buntsandstein-Odenwald unterteilt. Durch den kristallinen Odenwald verlaufen geologische Störungszonen in denen sich zu verschiedenen Zeiten Vulkane wie der Roßberg oder der Otzberg bildeten. Die Gegend um Ober-Ramstadt befindet sich innerhalb des Frankenstein-Komplexes, der sich als Teil des kristallinen Odenwaldes von Darmstadt und Seeheim bis zur Reinheimer Bucht und Groß-Bieberau erstreckt. Seine Entstehung reicht bis ins Paläozoikum zurück. Vor etwa 360 Millionen Jahren wurden bei der Kollision der damaligen Kontinente Gondwana und Laurussia Gesteine tief in die Erdkruste versenkt und in ca. 15 Kilometer Tiefe aufgeschmolzen. Dort durchmischten sie sich mit Magmagesteinen und wanderten über Millionen Jahre langsam wieder an die Erdoberfläche, wo sie allmählich abkühlten und auskristallisierten. In dieser Phase der varizisischen Gebirgsbildung vor etwa 290 Millionen Jahren entstand der kristalline Odenwald und mit ihm der Silberberg. Dieser besteht großteils aus Gesteinen, die in der Tiefe bei hohen Temperaturen und Drücken ein metamorphe Umwandlung durchliefen.

Durch tektonische Vorgänge rissen in den Gesteinsmassen immer wieder Spalten auf, die sich mit Schmelzen aus dem Erdinneren füllten. Die auskristallisierten Schmelzen bildeten Ganggesteine bzw. Erzgänge, wie sie auch hier vor Ort abgebaut wurden. Die Palette der gefundenen Mineralien reicht von den begehrten Erzen der Münzmetalle über das eisenhaltige Narrengold bis zum Schwerspat. Hier am Silberberg läßt sich gut verfolgen, wie vielschichtig dieser Prozess der Ganggesteinsbildung ablief.

 

Die Silbermine

Der Bergbau auf Silbererz im Silberberg ist vermutlich mittelalterlich, wird aber erst im späten Mittelalter erstmals urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit stand die als "Gnadt Gottes" bekannte Grube im Interesse der hessischen Landgrafen und wurde stets unter Einbeziehung ausländischer Fachkräfte vorangetrieben. Nach einer ersten gesicherten Abbauphase war es Landgraf Georg I., der sich nach der Erbteilung 1567 um den Bergbau in seiner Grafschaft Hessen-Darmstadt bemühte. Auf den Rat seines bergbauerfahrenen Bruders Wilhelm IV gewann er den Sachsen Georg Münch, der zuvor noch in Gladenbach tätig gewesen war.

Nach erfolgreichen Voruntersuchungen wurden nun ein Pumpenschacht und ein 122 m langer Wasserlösungsstollen angelegt. Zur Hebung des auf den tieferen Sohlen zulaufenden Wassers dienten hölzerne Röhrenpumpen, die zunächst von Pumpenknechten bedient wurden. Eine dauerhafte Lösung erreichte man erst um 1582, als man abgeleitetes Wasser der nahen Modau nutzte um über oberirdische Wasserräder einen Antrieb für das Pochwerk (Zerkleinern des Erzes), die neu aufgebaute Erzschmelze (Antrieb der Blasebälge) und die Pumpen zu erhalten. Die Kraftübertragung erfolgte vermutlich durch ein hölzernes Feldgestänge, das vom Standort des Wasserrades bis zum Schacht reichte.

Trotz der hohen Investitionen und der teilweise rentablen Erzgewinnung kam der Betrieb der Grube und Schmelze 1586 zum Erliegen. Drei Jahre zuvor war der Tiroler Bergmeister Stadler plötzlich verstorben. Er hatte nach dem Weggang Georg Münchs 1579 das Bergwerk vier Jahre erfolgreich leiten können.

Fast 300 Jahre ruhte nun der Bergbau, bis 1854 und 1906 neue Erkundungsarbeiten (jedoch ohne Erzgewinnung) erfolgten. In den 1990er Jahren scheiterte ein Versuch, die Grube wieder begehbar zu machen. (Quelle: Informationstafel "Geopunkt - Grube Gnade Gottes")

Schaut Euch ein bisschen die nähere Umgebung an, an vielen Stellen kann man tatsächlich die Oberflächenabsenkung um die ehemaligen Schächte herum erkennen.

 

Der Cache

An Station 1, hinter dem Wegweiser zur Grube ein paar Meter den Hand hinauf, findet Ihr eine Felsformation an der Ihr die Ergebnisse der Spalten- und Ganggesteinbildung gut einsehen könnt. Dazu müsst Ihr den Hang hinauf zu den Felsen, von unten kann man die feinen Strukturen nicht erkennen. Achtung, bei Regen kann der Pfad bergauf sehr rutschig sein!

An Station 2 findet Ihr einen wieder aufgewältigten Eingang zur alten Silbermine sowie eine Informationstafel des Geoparks Bergstraße-Odenwald. Ermittelt die Antworten zu den Fragen B bis E vor Ort mit Hilfe der Informationstafel. Schickt bitte vor dem Loggen Eure Antworten an meinen GC-Account. Ihr könnt loggen sobald Ihr die Antworten abgeschickt habt ohne auf eine Antwort zu warten. Falls etwas total falsch sein sollte melde ich mich bei Euch.

 

A. Beschreibt mit Euren eigenen Worten die Struktur des Felsgesteins, nicht der Felsformation, wie breit ist das Ganggestein (das wenige Helle zwischen dem vielen Dunklen) an dieser Stelle maximal?

B. Aus welchem Gestein besteht der Silberberg hauptsächlich?

C. Das Erz welches weiteren Münzmetalls wurde hier ebenfalls abgebaut?

D. Neben den Erz- und Pyritgängen findet sich in der Mine welches weitere Ganggestein?

E. Wie tief war der Pumpenschacht?

 

 

Additional Hints (No hints available.)