Es ist ein lauer Sommerabend, die Sonne steht tief und ihre Strahlen blitzen durch die Zweige der Bäume. Eigentlich müssten die drei Jungs aus dem Nachbardorf schon lange auf dem Weg nach Hause sein, der Abendbrottisch ist bestimmt schon eingedeckt. Aber irgendwie zieht sie der seltsame Baum da auf der anderen Seite der Wiese an, so knorrig und verdreht wie er da steht. Er scheint vollkommen hohl zu sein aber nicht tot, so als wäre einmal ein Blitz eingeschlagen, der die Linde zwar aushöhlen, aber nicht vollkommen zerstören konnte. Sie vergessen die Zeit und beschließen in die Baumhöhle hineinzuklettern. Räuberleiter und schwups ist der erste Rabauke im Baum verschwunden. Kurze Stille, dann ein markerschütternder Schrei! Panisch klettert der Kleine aus der Baumhöhle, purzelt am Stamm herunter, rappelt sich auf, sieht seine Kumpels an und stottert bleich und mit aufgerissenen Augen etwas von einem Gerippe und einem Gewehr. Seine Freunde ziehen sich am Baumstamm hoch um zu sehen was den immer noch Zitternden so verschreckt hat. Sie trauen ihren Augen nicht. Mitten im Baum steht leicht gebeugt und auf ein Gewehr gestützt ein Skelett. Das aufgepflanzte Bajonett ist verrostet und die Uniform hängt nur noch in Fetzen herunter. Am Lederzeug hängen noch Säbel und Patronentasche. In eine Baumhöhle kletterte nach diesem Abend keiner der drei Jungs mehr.
Im Jahre 1813 zog die "Grand Armée" Napoleons zur Schlacht bei Bautzen gegen die verbündeten Russen und Preußen. Es gab ein riesiges Heerlager das von Kamenz bis nach Elstra reichte, kein Wunder bei einer Truppenstärke von 110 000 Mann. Als die Soldaten eines Morgens aufbrachen desertierten einige. Manche versteckten sich in den Wäldern oder den Bergen, wurden aber von der Nachhut gestellt und "mit Maßnahmen versehen". Einer schaffte es jedoch nicht entdeckt zu werden, da er sich in einer ausgehöhlten Linde versteckte. Pech nur, dass der etwas beleibte Soldat stecken blieb und nie gefunden wurde.
Halt! Nie gefunden stimmt ja nicht, nur zu spät ;)
Für Freunde von Profilbannern:
<a href="https://coord.info/GC3F469"><img src="https://s3.amazonaws.com/gs-geo-images/9bdbe56f-5365-428e-bb01-5da08f0f98bf_l.jpg" />
Ihr habt zwei Möglichkeiten um herauszufinden, wo sich die "Franzosenlinde" befindet. Entweder greift ihr auf eure eigene Ortskenntnis beziehungsweise die anderer zurück, oder ihr beantwortet einige Fragen zu Napoleon. Wenn ihr den Baum gefunden habt, geht hin, staunt und peilt!
1. Wann wurde Napoleon geboren? (AB). August (Quersumme der Jahreszahl = C)
2. Wann starb er? (D). Mai (iterative Quersumme der Jahreszahl = E)
3. Wann krönte Napoleon sich selbst zum Kaiser der Franzosen? Im Jahre (iterative Quersumme = F)
4. Nach seinem Sturz floh Napoleon am 4. Mai 18(G)4 auf die Insel (Anzahl der Buchstaben/2 = H).
5. Nach einem missglückten Comeback und der verlorenen Schlacht bei Waterloo, verbannte die britische Regierung den kleinen Mann auf St. (Anzahl der Buchstaben = I)
Koordinaten der Franzosenlinde:
N 51° (C-I-E).(B-D)(2*F)(D+G)
E 014° 0I.(B+F)(3*H)(A+G+B)
Finde nun das Grab des alten Franzosen! Da die Linde unter Naturschutz steht und der Hund auf dem nahen Grundstück gern und viel bellt, liegt die Ruhestätte des Deserteurs etwas abseits! Bitte verhaltet euch unauffällig. Bitte tarnt alles wieder gut und hinterlasst keine Cacherautobahn!
Peilung zum Final: 271,5° 71m
Viel Spaß wünscht Dr. Wash!