Augsburgs Hausmadonnen
Es gibt mehr als hundertfünfzig von ihnen in der Augsburger Altstadt, doch häufig geht man einfach an ihnen vorbei, ohne sie zu bemerken: die Augsburger Hausmadonnen. Bei ihnen handelt es sich um kleine bis mittelgroße Figuren und Statuen, welche in Nischen an Ecken und Fassaden von Häusern der Augsburger Altstadt zu bewundern sind und einen traditionsreichen Teil der Augsburger Architekturgeschichte darstellen.
Zwar lassen sich auch andere Heilige an den Hausfassaden finden, zum Großteil handelt es sich jedoch um Mariendarstellungen, welche die Mutter Jesu in unterschiedlichsten künstlerischen Stilen und auf verschiedene Art und Weise abbilden: als sog. „Himmelskönigin“ mit Krone und Zepter, als Mutter mit dem neugeborenen Kind auf dem Arm, oder auch als „mater dolorosa“, als trauende Mutter, die ihren gekreuzigten Sohn im Arm hält.
Viele der Figuren sind über hundert Jahre alt und zumeist aus Stein gemeißelt, es gibt jedoch auch Exemplare aus Holz oder Gips.
Früher schmückten die Statuen noch zahlreicher die Innenstadt, heutzutage findet man jedoch immer wieder leere Nischen vor. Die Figuren wurden irgendwann entfernt, in Kellern oder auf Speichern vergessen oder gar gänzlich verloren. Zurzeit werden jedoch auch viele der alten Figuren restauriert und dann feierlich an ihren ursprünglichen Platz zurückgesetzt. Dafür macht sich vor allem die „Altaugsburg-Gesellschaft“ stark, die die Hausmadonnen kartographieren und dokumentieren und das Thema auch wissenschaftlich und unter kunsthistorischen Aspekten aufarbeiten möchte.
2013 erschien dazu auch ein Buch im Deutschen Kunstverlag, das alle Hausmadonnen Augsburgs dokumentiert und beschreibt. Wer sich für dieses Thema interessiert, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt ("Hausmadonnen in Augsburg. Geschichte, Bedeutung, Inventar" von Ulrich Heiß und Stefanie Müller).
Über den Cache
Dieser Cache führt euch über zwölf Wegpunkte vorbei an einigen der schönsten Hausmadonnen Augsburgs (und einem „Hausjosef“), verteilt über das Ulrichsviertel und die Augsburger Altstadt.
Eure Aufgabe ist es, an den jeweiligen Wegpunkten herauszufinden, welche Madonna hier zu finden ist, und die Zahl des entsprechenden Bilds dem Buchstaben des Wegpunkts zuzuordnen. Auf diese Weise erhaltet ihr am Ende die Koordinaten fürs Finale.
Der Cache dauert in etwa zwei Stunden und die Strecke hat eine Länge ca. 4 km.
Formel zur Berechnung des Finales:
N 48° ((C+I)*3),((D*E)-J-F+129)
O 10° (A+K),((G*H)+B-L-50)
Bitte achtet darauf, dass die Dose wieder gut versteckt ist und von außen nicht gesehen werden kann!
About the cache
This cache was designed to show you some of the most beautiful Madonnas of Augsburg (there is also one statue of St. Joseph among them), spread across the historical downtown of Augsburg.
At each of the waypoints, it is your job to find out which Madonna can be found around here and match the number of the corresponding picture to the letter of the waypoint. That way, you’ll be able to fill out the coordinates of the cache’s location.
It will take about two hours to finish the cache. The route measures about 4 kilometers.
Location for the cache’s finale:
N 48° ((C+I)*3),((D*E)-J-F+129)
E 10° (A+K),((G*H)+B-L-50)
Please make sure the box is well hidden in its original place and cannot be seen from the outside!

Bei dieser Figur handelt es sich um eine Porzellanskulptur mit goldgefassten Säumen. Ihre Entstehungszeit wird auf 1800 geschätzt. Sie stellt Maria mit dem Jesuskind dar.

Eine Maria mit Kind, Höhe ca. 140 cm. Bei dieser Figur handelt es sich nicht um das Original, sondern um einen Abguss. Das Original selbst besteht aus Lindenholz und befindet sich im Regensburger Kunsthandel.

Bei dieser Figur handelt es sich um eine Holzskulptur aus dem frühen 19. Jahrhundert. Ein besonders aufwändiges sog. Altöttinger Gnadenbild - eine Skulptur, vor der einst die Gnade Gottes von den Gläubigen erbeten wurde.

Eine "Maria vom Siege" aus Bronze von Bildhauer Heinrich Wolf. Die Statue wurde nachträglich in die Nische des Hauses eingesetzt, das vom 16. bis zum 19. Jahrhundert als Bäckerei gedient hatte. Der Original-Backofen ist heute noch im Gebäude vorhanden.

Diese um 1820 geschaffene Figur stellt den heiligen Josef mit dem Jesuskind dar. Er neigt den Kopf fürsorglich dem segenspendenden Kind zu und hält in seiner Hand die Lilie, das Zeichen der Reinheit.

In dieser Ecknische des im 16. oder 17. Jahrhunderts erbauten Weberhauses befindet sich eine nachträglich hinzugefügte segnende Maria.

Diese Kalksteinstkulptur stammt aus dem Jahr 1690 und basiert auf einer Vorlage um 1420. Der Sockel besteht aus Rotmarmor. Diese sehr alte Figur gibt Rätsel auf, denn wenn dies wirklich das Original ist, handelt es sich hier um die einzige gotische Kalksteinmadonna in Augsburg, die den Krieg und den Bildersturm überstanden hätte. Die Analyse des Materials lässt jedoch hoffen: Lediglich der Kopf des Jesuskinds und die Krone scheinen ersetzt worden zu sein.

Diese Figur wurde um 1850/1860 herum erschafften und ist Teil einer Figurenserie, die überregional um diese Zeit herum "von der Stange" weit verbreitet wurde. Dieses Exemplar besteht aus Terracotta und besitzt einen aufwendigen Wetterschutz als Überdachung.

In dieser Wandnische befindet sich eine Maria Immaculata ("Maria, die Unbefleckte"), eine Mariendarstellung ohne Kind.

Dieses Vesperbild stellt einen Abguss des Originals dar, welches sich in Privatbesitz befindet. Das Original ist aus Sandstein und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Skulptur zeigt die trauernde Maria, der zur Abendstunde ("Vesper") der Leichnam ihres Sohnes in die Arme gelegt wurde. Sie stellt eine Besonderheit dar, da die meisten Hausmadonnen in Augsburg Maria in freudvollen Momenten zeigen, nur wenige als "Mater Dolorosa", als leidende Mutter.

Ein weiteres der in Augsburg eher seltenen Vesperbilder befindet sich an diesem Hauseck. Die trauernde Maria hält den gekreuzigten Jesus in ihrem Arm. Zuvor war an dieser Stelle zweimal eine hölzerne Figur aufgestellt, welche jedoch aufgrund der starken Wettereinflüsse durch diese Kopie aus Stein ersetzt werden mussten.

Eine weitere Darstellung der Maria Immaculata. Sie ist der Abguss einer im Original farbigen Holzskulptur, etwa 150 cm hoch. Sie wurde um 1730 herum erschaffen und befindet sich in einer sehr aufwändigen, hochbarocken Muschelnische.