Die Fünte - Haus mit Geschichte(n)!

Alte Häuser sammeln Geschichte und Geschichten in ihren Mauern, und manchmal ist beides kaum zu unterscheiden... Manches könnte so gewesen sein, anderes ist mündlich überliefert, und einiges ist quellenmäßig nachgewiesen.

Der ehemalige Inhaber der Fünte, dessen Familie das Haus schon über 200 Jahre besaß und als Gasthaus betrieb, möchte die Ursprünge weit in die Römerzeit zurück verlegen, und vielleicht ist es ja tatsächlich so gewesen...
Aus seiner Chronik des Hauses stammen die meisten der folgenden Informationen:

Ca. 10 v. Chr.: Die römische Garnison Asciburgium (Moers-Asberg) schützt die auf der anderen Rheinseite gelegene Ruhrmündung vor germanischen Überfällen aus östlicher Richtung, in die auch der Vorläufer des Hellwegs führte, eine alte Handelsstraße, die vom linken Niederrhein über das Gebiet des heutigen Duisburgs durch Westfalen bis nach Mitteldeutschland verlief.

Vermutlich entdeckten römische Spähtrupps der in Asciburgium stationierten Legion eine Quelle an der stark frequentierten Heerstraße, die in den Hellweg übergeht. Die Quelle wurde zu einem Sammel- und Lagerplatz der Soldaten. Die Römer nannten den Ort Fontis.

Ca. 9 v. Chr. sollen Truppen des römischen Feldherrn Varus hier gelagert haben. Sie legten ein Nachschublager an. In dieser Zeit soll die erste festere Behausung hier entstanden sein. Im Keller des heutigen Hauses vermutet der heutige Besitzer noch Gewölbesteine aus römischer Zeit.

Im deutsch-spanischen Krieg (Teil des 30-jährigen Krieges 1618-48?) - oder war es der spanisch-niederländische zur gleichen Zeit? - lagerten hier spanische Truppen, teils versprengt aus den Niederlanden, auf dem Weg nach Paderborn. Sie nannten den Ort La Fuente, woraus später das mundartliche FÜNTE geworden ist, wie das Haus heute noch heißt.

Später war das Haus Postkutschenstation, das Anwesen wurde durch Anbauten vergrößert und hatte ein eigenes Brauhaus. Nicht nur Johann Wolfgang von Goethe, sondern auch der englische Posträuber Ronald Biggs sollen hier eingekehrt sein. Anfang des 20.Jahrhunderts versuchte ein Bergarbeiter, der wohl Streit mit dem Wirt gehabt hatte, das Haus mit einigen Stangen Dynamit in die Luft zu sprengen, doch der Plan misslang.

Auch die beiden Weltkriege hat das Haus unbeschadet überstanden und trotzte Abrissplänen, die einen mehrspurigen Ausbau der B1 vorsahen. Nur in jüngerer Zeit wurde es einmal durch einen Schulbus beschädigt, der in die Hausecke raste und das Fachwerk beinahe zum Einsturz gebracht hätte. Peter von Zahn, Auslandskorrespondent für den NWDR, verfilmte die Geschichte der Fünte in der Fernsehserie „Reporter der Windrose“. Lange Jahre war es Bergarbeiterkneipe, "der Wirt zapfte vier Biersorten aus einem Zapfhahn", wie ein Zeitzeuge berichtet. Später beherbergte das alte Haus ein Nobelrestaurant mit einem Guide-Michelin-Stern.

Heute liegt das Anwesen etwas eingezwängt hinter dicken Leitplanken neben der stark befahrenen Bundesstraße B1. Bis vor Kurzem beherbergte es ein Kulturzentrum mit kleiner Gastronomie. Ausstellungen, Krimiabende, Lesungen, Kleinkunst und Konzerte fanden hier statt. Inzwischen ist das Anwesen an einen Architekten verkauft und wird liebevoll restauriert.

Ach ja, und ein Hausgespenst gibt es in der Fünte natürlich auch, das sich hoffentlich durch den Austausch einiger alter Balken nicht vertreiben lässt!

Nach Informationen des ehemaligen langjährigen Besitzers Frank Bruns und Recherchen im Mülheimer Stadtarchiv

Zum Cache:

Die Dose liegt auf öffentlichem Grund, Ihr müsst das Haus zum Finden NICHT untersuchen!

BITTE tarnt die Dose wieder anständig, und achtet ein bisschen auf Muggles in Autos!<

Bitte sucht diesen Cache NICHT am späten Abend bzw. nachts!!!