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Auf die Schesaplana - Wanderung durch das Trias EarthCache

Hidden : 5/18/2012
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
4.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Auf die Schesaplana - Wanderung durch die Erdgeschichte des oberen Trias


Bitte beachtet, dass ihr Euch in hochalpinem Gelände bewegt, das neben der notwendigen Ausrüstung auch die entsprechende Kondition und Erfahrung voraussetzt.

Das Ziel die Schesaplana befindet sich auf der Grenze des Bundeslandes Vorarlberg und Graubünden in der Schweiz. Mit 2965 m liegt der Gipfel nur knapp unter der 3000m Marke. Das Schesaplana-Massiv bildet den westlichen Ausläufer der nördlichen Kalkalpen.

Am Nordhang befindet sich der Brandner Gletscher, der in Folge der globalen Erwärmung zunehmend schrumpft. Östlich liegt der Lünersee, einer der größten Bergseen Vorarlbergs.

Dieser ist mit der auf 1979 m gelegenen Douglashütte Ausgangspunkt dieser Tour. Die Hütte ist bequem über die Lünerseebahn zu erreichen.

Die Tour führt durch vier markante Schichten des Oberen Trias. Diese werden zum Gipfel hin entsprechend ihrer Entstehungszeit durchwandert. Eine Einordnung in die entsprechenden Zeitalter gibt die folgende Darstellung ( Quelle)

Erdzeitalter und Formationen

Von der Douglashütte führt der Weg zunächst entlang des Nord-westlichen Ufers des Sees. Auf dem Weg sind die Reste der Rauwacken der dort anstehenden Raibler Schichten zu sehen.

Die Raibler Schichten, oder auch die Raibler Formation, sind eine Folge verschiedener Sedimente aus der Zeit des Kambriums. Somit sind diese Sedimentgesteine etwa 228 bis 216 Millionen Jahre alt. Kennzeichnend für die Raibler Schichten ist ein großes Spektrum unterschiedlicher Sedimente die innerhalb der Schichten mehrfach zwischen Kalk, Dolomit, Mergel oder auch Schieferton oder Sandstein wechselt. Ebenfalls kommen die hier am Lünersee anstehenden Rauwacken in den Raibler Schichten vor. Der Wechsel in den Raibler Schichten ist durch die mehrfache Abfolge aus Meeresrückzug und erneuter Überflutung begründet.

Die Rauwacken die auf dem Weg von Referenzpunkt U1 zu Referenzpunkt U2 mehr oder weniger deutlich zu sehen sind, zeichnen sich durch ihre löchrige und grobporöse Struktur aus, die durch die Auslaugung des ursprünglich vorhandenen Gipses aus dem Kalzit entsteht.

Von Referenzpunkt U2 an beginnt der Aufstieg zur Totalphütte. Ab hier wechselt der Aufbau der anstehenden Gesteine zu dem schon von weitem sichtbaren, deutlich kompakteren Hauptdolomit. Dieser ist weiter oben im Bereich der Totalphütte auf 2385m (Referenzpunkt U3) deutlich gefaltet. Auf der Hochfläche der Totalpe herrscht über größere Bereiche Streichen in einer einheitlichen Richtung vor. Auch wenn teilweise deutlich Verbiegungen zu sehen sind.

Diese Hauptdolomitschichten entspringen dem Norium, das vor 216 bis 203 Mio. Jahren dem Kambrium im oberen Trias folgte. Dolomit ist ein Karbonat-Gestein, das zu mindestens 90 % aus dem Mineral Dolomit (CaMg(CO3)2) besteht. Dolomit ist im Idealfall weiß, häufig aber elfenbeinfarben, hellgrau, grau-gelb oder grün-grau.

Totalphütte

In der Umgebung der Totalphütte ist sehr gut die Hauptrichtung des Verlaufs der Schichten der anstehenden Gesteine zu sehen, auch wenn gelegentlich starke Verwerfungen erkennbar sind.

Dies ist vor allem im Bereich ca. 100m bis 150m vor der Hütte gut erkennbar.

Nach einer Rast auf der Hütte beginnt der eigentliche Anstieg zur 2965m hohen Schesaplana.

Ab dem Kar unterhalb des Gipfels (Referenzpunkt U4) geht der Hauptdolomit in Schutt des Plattenkalks und schließlich in die Tonschiefer, Kalk- und Mergelbänke der Kössener Schichten über.

Diese entstanden gegen Ende des Trias im Rhaetium, der obersten Stufe im Trias, vor etwa 203 bis 199 Mio Jahren. Zu dieser Zeit existierte hier ein großes Flachmeer mit Schnecken, Muscheln und Fischen, die in den Korallenbänken lebten. Die sich schnell bildenden Korallenablagerungen wurden ebenso schnell mit Schlamm und Schwebteilchen bedeckt. So entstand in rascher Folge eine für die Kössen Formation typische Schichtung aus Mergel, Tonschiefern und Kalken, die allesamt leicht und kleinstückig zerfallen. Durch diese teilweise schon stark verwitterten Schichten führen Drahtseilsicherungen zum Gipfel.

Die Kössener-Schichten sind relativ reich an Fossilien. Neben Korallen finden sich hier Brachiopoden (Armfüsser) und Muscheln. Unweit des Gipfelgrates finden sich auch Reste von Wirbeltieren wie Fischschuppen oder –zähne. Dieser Fossilienreichtum wurde durch die sauerstoffarmen Flachwasserzonen, in denen die abgestorbenen Organismen nicht so schnell zersetzt und vom Schlamm konserviert wurden, begünstigt.

Vielleicht hat ja einer das Glück ein Fossil zu entdecken!

Auf dem Gipfel der Schesaplana bei Referenzpunkt U5 endet die Wanderung. Diese umfasst nicht nur ca. 1000 Höhenmeter, sondern auch ca. 29 Millionen Jahre Erdgeschichte, die hier im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar wird.

Kurz vor dem Gipfel

Zur Logfreigabe beantwortet bitte folgende Fragen per E-Mail an edle_stau oder über mein Benutzerprofil:

1. Beschreibe die am Seeufer zu findenden Rauwacken in Farbe und Textur.

2. Benenne den Verlauf der Hauptrichtung der Gesteinsschichten im Bereich der Totalpe. (z.B. NW-SO oder N-S oder O-W)

3. Schätze mit Hilfe Deines GPS oder Deines Höhenmessers in etwa die Mächtigkeit der Kössener Schicht am Gipfel der Schesaplana ab. (Alternativ hilft auch eine Topo-karte)


Ihr könnt sofort loggen, nachdem ihr die E-Mail geschickt habt. Ich melde mich, wenn etwas nicht stimmt. Über ein Foto von Eurem GPS am Gipfelkreuz der Schesaplana und am Ufer des Lünersees würde ich mich sehr freuen.


So und nun viel Spaß an der Schesaplana!

Und bitte, achtet immer auf eure Sicherheit!!

Alte Gipfelansicht


Quellen und weiterführende Informationen:

Tektonische Gefüge des Rätikons
Exkursion ins Rätikon
Raibler Schichten
Streichen
Hauptdolomit
Dolomit
Infos zur Tour



Additional Hints (No hints available.)