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Bluetmatt Traditional Cache

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Hidden : 5/28/2012
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Tod auf der Bluetmatt
28. Mai 1444
Nachdem die 64 Verteidiger das Schloss Greifensee am 28. Mai 1444 aufgaben, wurden sie gefangen genommen und am gleichen Tag in Nänikon auf der Bluetmatt bis auf 2 Mann hingerichtet. Diese Tat (währende des alten Zürich Krieges) wurde auch in der damaligen Zeit als äusserst brutal empfunden.
Bilder: Belagerung - Hinrichtung - Gedenkkapelle (aus der Chronik von Gerold Edlibach, 1454 - 1530)


Dargestellt sind (von links) Belagerung - Hinrichtung auf der «Blutmatte» - Gedenkkapelle

Die Bluttat von Greifensee
 
DIETHELM ZIMMERMANN
 
Die Belagerung
Vorbemerkung
 
Eine ganze Reihe von Chronisten hat die Vorgänge in Greifensee von 1444 beschrieben. Die wichtigsten sind Hans Fründ und Gerold Edlibach.
 
Hans Fründ, der damalige Landschreiber von Schwyz, hat die Belagerung von Greifensee als Angehöriger des eidgenössischen Heerhaufens persönlich miterlebt. Was er schildert, beruht somit auf eigener Anschauung. Gerold Edlibach, ein Zürcher Ratsherr und späterer Landvogt von Greifensee (1504-1506) wurde dagegen erst 1454 geboren. Die Schilderungen in seiner Chronik beruhen deshalb nicht auf eigenem Erleben, sondern geben wieder, was ihm durch Zeitgenossen überliefert wurde. Die verschiedenen Ausgangspunkte dieser beiden Chronisten erklären denn auch den Unterschied ihrer Beschreibungen. Während Fründ das Geschehen in Greifensee recht kurz und sachlich, wenn auch nicht ohne innere Anteilnahme wiedergibt, ist Edlibachs Schilderung stark emotional gefärbt und von Legenden umrankt, was davon herrührt, dass das Ungeheuerliche jener Vorgänge die Phantasie der damaligen Bevölkerung enorm bewegte.
 
Als die eidgenössische Streitmacht, bestehend aus Angehörigen der Waldstätte, von Zug, Luzern, Glarus, Bern und Appenzell am 1. Mai 1444 vor Greifensee anlangte, wurde schon beim Rekognoszieren ein Glarner erschossen. Die Besatzung des Schlosses wehrte sich grimmig. Fründ schreibt, von den Belagerern sei mancher im Feuer der Verteidiger gefallen und viele seien verwundet worden. Das kleine Häufchen der Verteidiger von etwas über 70 Mann sah sich angesichts der feindlichen Übermacht nicht in der Lage, ausser dem Schloss auch das Städtli zu halten. Um es nicht in die Hand der Angreifer fallen zu lassen, zündeten sie es selbst an, «verbrantent das in grund und was darinne was von rossen, rindren, kuyen, und anders vich und vil guotz von korn und habern, das die lüt darin geflöknet hattend», schreibt Fründ. Vor dem Anrücken der Eidgenossen hatte man aus Greifensee offenbar Frauen und Kinder nach Zürich in Sicherheit gebracht, jedoch nicht alle. Fründ schreibt, aus den brennenden Häusern seien «die armen frowen mit den kinden zuo den löchern, kellern und venstern herus» gekommen «mit iren kinden und hulfend einandren herus, als sy mochtent, und kamen also arm, nakend und blos in bösen kleidern herus zuo den eidgenossen in grosser betrüobnusse», 46 an der Zahl «und wer das gross jämerlich elend sach, der muost wol erbärmende und mitlyden mit inen han». Die rauhen Kriegsgesellen waren aber trotz aller Härte noch menschlicher Regungen fähig. Sie brachten diese Kriegsopfer nach Uster in Sicherheit und gaben ihnen zwei Mann Begleitschutz mit, «das nieman kein fräfel an inen begienge». Einer dieser Begleiter war der Chronist Fründ selbst. Die Greifenseer Verteidiger zogen sich in das Schloss zurück und verbarrikadierten sich dort.
 
Die Belagerung des Schlosses zog sich wochenlang dahin. Man beschoss sich gegenseitig, und die Angreifer erlitten Verluste. Die Beschiessung des Schlosses blieb angesichts seiner dicken Mauern wirkungslos, «den alles schiessen wz nüt anders den het man mit einner schneballen daran geworffen» (Edlibach). Da habe, so heisst es, ein Verräter aus dem Amt Greifensee den Eidgenossen geraten, das Schloss anzubohren. Er habe ihnen auch gezeigt, dass die Mauern auf der Seeseite am dünnsten seien. Die Eidgenossen bauten hierauf aus Balken ein Schutzdach, unter dem sie begannen, die Schlossmauer aufzubrechen. Zehn Schmiede seien, wie Edlibach schreibt, ununterbrochen mit der Schärfung der Spitzhämmer beschäftigt gewesen, die zum Einsatz kamen. Während die Mineure an der Arbeit waren, holte die Besatzung zu einem Gegenschlag aus. Sie löste den massiven Altarstein aus der Schloss-kapelle und warf ihn auf das Schutzdach, das zusammenbrach und die darunter befindlichen Männer erschlug. Das erregte bei den Belagerern Wut und Zorn. Sie konstruierten einen neuen «Schirm» und setzten ihre Minierarbeit fort. Nun hatte die Besatzung keine Möglichkeit mehr, sie daran zu hindern, denn einen dem Altarstein vergleichbaren massiven Brocken gab es nicht mehr im Schloss. Die Lage wurde bedrohlich, die Mauer gab nach, das hölzerne Dach war zer-schossen und eingestürzt, und die Belagerer drohten, die Verspriessung des unter dem Schloss vorgetriebenen Tunnels zu lösen und das Gebäude zum Einsturz zu bringen. Während sich die Besatzung im Laufe der Belagerung sehr schweigsam verhalten habe, schreibt Fründ, habe sie sich am Dienstag vor Pfingsten, dem 26. Mai, an die Eidgenossen gewandt und sich bereit erklärt, sich zu ergeben. Ihre Bitte, sie «auf Gnade», d.h. ungeschoren davonkommen zu lassen, lehnten die Eidgenossen, erbost über die erlittenen schweren Verluste, ab. Die Besatzung stand damit vor der Alternative, entweder im Schloss ohne Beichte elendiglich zugrunde zu gehen, oder sich den Eidgenossen auf Gedeih und Verderb auszuliefern. Sie entschlossen sich zu letzterem, baten aber darum, man möge ihnen noch Zeit lassen, um zu beichten. Am Abend des folgenden Tages, Mittwoch, den 27. Mai, gaben sie auf.
 
Da sie das Eingangstor des Schlosses unüberwindbar verrammelt hatten, verliessen sie das Gebäude durch ein Fenster über Leitern, wurden gefangen genommen, gebunden und für die Nacht auf die «Örter», d.h. auf die Kontingente der an der Belagerung beteiligten Kantone aufgeteilt. Hierauf schickten die beteiligten «Örter» Beutemeister ins Schloss, um heraus-zuholen, was an «gros guot darin was von korn, haber, mel, fleisch, husplunder, bettgwand, harnasch (Harnische) büxsen (Mörser) und von andrem züg, armbrest (Arrmbrüste), pulver und desglich, doch lützel wins (nur wenig Wein!), die teiltend das in die örter der eidgenossen».
 
Am Donnerstag, 28. Mai, führte man die Gefangenen nach Nänikon auf die heutige «Blutmatte» und liess sie dort beichten.
 
Das Blutbad
Während Hans Fründ die Hinrichtung von 62 Greifenseer Verteidigern nur mit drei Sätzen schildert, holt Edlibach weiter aus. Er berichtet über die offenbar längeren Beratungen der Eidgenossen vor dem Beginn der Enthauptungen und über den ganzen Ablauf des grausigen Geschehens. Ital Reding, der Anführer der Eidgenossen, soll anfänglich dafür plädiert haben, man solle alle umbringen ausser dem geborenen Schwyzer und damaligen Zürcher Stadtknecht Ueli Kupferschmid, dessen leiblicher Bruder sich unter den Eidgenossen befand. Ein anderer habe vorgeschlagen, alle jene aus dem Amt Greifensee laufen zu lassen, da sie nur ihre Pflicht getan hätten, die Söldner hingegen umzubringen. Ein dritter war für die Begnadigung aller, auch für Verschonung des Anführers Wildhans von Breitenlandenberg. Die Argumente der Besonnenen gingen jedoch offensichtlich in dem leidenschaftlichen Für und Wider der Debatte schliesslich unter. Zu tief sass der Groll, über die während eines Monats erlittenen Verluste, zu gross war das Gefühl der Demütigung. So bekam der Hass schliesslich die Oberhand. Mit Mehrheit wurde entschieden, die ganze Schlossbesatzung umzubringen. Als erste wurden Wildhans von Breitenlandenberg und seine beiden Stadtknechte enthauptet, dann folgte einer nach dem andern. Edlibach schreibt, der Scharfrichter habe beim Zehnten erklärt, er beanspruche diesen gemäss kaiserlichem Recht für sich und wolle ihn verschonen. Ital Reding habe ihn jedoch barsch geheissen, weiterzufahren, denn hier gelte Landrecht und nicht kaiserliches Recht. Die gleiche Szene habe sich beim Zwanzigsten und beim Dreissigsten abgespielt. Ob diese Schilderung der historischen Realität entspricht, ist ungewiss. Der Historiker Dändliker bezweifelte es und glaubte, Edlibach als Zürcher habe den Berner Scharfrichter nur deswegen als humaner dargestellt, um Reding in einem umso schwärzeren Licht erscheinen zu lassen. Wie dem auch sei, die Enthauptungen gingen unentwegt weiter, die letzten wurden bei Fackellicht vollzogen. Es müssen sich dabei erschütternde Szenen abgespielt haben, denn auf der Richtstätte waren Väter, Mütter und die Ehefrauen der Todgeweihten erschienen. Unter den Frauen hätten sich Schwangere befunden und Mütter mit mehreren Kindern. Man habe die Eidgenossen weinend angefleht, doch ein Einsehen zu haben in die Not der Hinterbliebenen, denn mit der Hinrichtung beraube man sie ihrer Ernährer. Alles Bitten sei indessen umsonst gewesen. 62 Mann fielen durch das Schwert des Scharfrichters, nur die ältesten Männer «mit grisen bärten» (Fründ) und die jüngsten, noch im Knabenalter stehenden, insgesamt ihrer zehn, blieben verschont. Für uns heutigen Schweizer ist es schwer verständlich, wie es zu einer solchen Schlächterei kommen konnte. Zwar geschehen auch in der Gegenwart, wenn auch nicht bei uns, Brutalitäten ähnlicher Grössenordnung. Man war damals offenbar in einen eigentlichen Blutrausch geraten und war sich gar nicht mehr bewusst, was man tat. Immerhin, auch damals gab es unter den anwesenden Eidgenossen manchen, den das Geschehen auf der Richtstätte erschütterte. «Dann es was wol ein harte klegliche not, es war ouch nit mänglichem glich lieb, das man so vil lüt töt nach gestalt und gelegenheit der sach... ».
 
Es sei das Erbärmlichste gewesen, das man je gesehen habe, schreibt der Augenzeuge Fründ. Die Hingerichteten seien ja schliesslich zu einem guten Teil nur arme und am Krieg unschuldige Bauersleute gewesen.
 
Schon wenige Jahrzehnte später, als Edlibach seine Chronik niederschrieb, war jenes grosse Sterben auf der Blutmatte zu Nänikon glorifiziert. Über jedem Enthaupteten sei, so wurde berichtet, ein schneeweisser Vogel erschienen und dort, wo man die Häupter der geköpften Besatzung in einem Kreis aufgereiht habe, sei lange kein Gras mehr gewachsen.
 
Wildhans und seine Stadtknecht wurden anderntags nach Turbenthal, in die Heimat der Landenberger gebracht und dort begraben. Alle andern Leichen führte man nach Uster, wo der dort residierende und im Krieg neutrale Freiherr von Bonstetten für sie die letzte Ruhestätte zur Verfügung stellte.
 
Die Zeit danach
Am Tage danach verbrannten und schleiften die Eidgenossen das Schloss und am Pfingst-montag, dem 1. Juni 1444, zogen sie ab.
 
Nur drei Monate nach der Bluttat von Greifensee widerfuhr den Eidgenossen selbst ein ebenso schreckliches Schicksal wie der Zürcher Schlossbesatzung, als am 26. August 1444 ihre bei St. Jakob an der Birs gegen die Armagnaken kämpfenden Krieger bis auf den letzten Mann niedergemacht wurden. Das sei, so hiess es im Volk, die Strafe Gottes für die Untat von Greifensee gewesen. Und auch später, jedes Mal wenn das Kriegsglück die Eidgenossen im Stiche liess, glaubten sie, vom Gewissen geplagt, das sei eine Folge ihres Verhaltens in Greifensee.
 
Wenige Jahre nach der Bluttat errichtete man auf der Richtstätte eine hölzerne Kapelle. Sie wurde zur Pilgerstätte, in der jeden Dienstag vor Pfingsten eine Totenmesse gelesen wurde. Als der Chronist Gerold Edlibach 1504 sein Amt als Landvogt von Greifensee antrat, war das kleine Gotteshaus offenbar zerfallen. Er schreibt, er habe «an sinne gnädigen herren (den Rat der Stadt Zürich) bracht wie dz alt hölzin käpeli erfult und unnütz worden war». Er erhielt daraufhin von seiner Obrigkeit die Bewilligung, eine steinerne Kapelle zu errichten. Von dem immer noch in Trümmern liegenden Schloss liess er Steine auf die Blutmatte führen und dort «zurüsten». Am 18. Mai 1506 fand die Grundsteinlegung und im Jahre darauf die Einweihung statt. Die Kapelle war der Jungfrau Maria, der hl. Katharina, der hl. Agnes, den beiden Stadtheiligen von Zürich, Felix und Regula, dem hl. Mauritius und dem hl. Ursus geweiht. Der Altar stand an jener Stelle, an welcher die Hinrichtungen stattgefunden hatten und mit Steinen vor der Kapelle wurde angedeutet, wo die Enthaupteten hingelegt worden waren. Nach dem Jahre 1524 verwaiste die Kapelle, da infolge der Reformation keine Messen und Prozessionen mehr stattfanden. Damit begann der Zerfall des kleinen Gotteshauses. Bauern aus der Umgebung begannen, sich an der Ruine mit Steinen zu bedienen. Wer dabei erwischt wurde, dem drohte harte Bestrafung. Pfr. Bühler schildert in seiner «Geschichte der Gemeinde Nänikon» einen solchen Fall: «die Ochsneren von Zimicken, darumb das sy ettliche stein von der murren und cappel by Nänikon ohne erlouptnuss hinweggfürt» hatten, seien mit einer Busse von fünf Pfund bestraft worden. 1839 waren die letzten Reste des Baues verschwunden. Auf Veranlassung vaterländischer Kreise in der Stadt Zürich wurde anstelle der zerfallenen Kapelle ein Denkmal in Form einer Steinpyramide errichtet und am 17. Oktober 1842 unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung feierlich eingeweiht. In der Pyramide ist eine Bronzetafel mit den Namen aller Enthaupteten, soweit sie noch eruiert werden konnten, eingelassen. So sind die Opfer jenes blutigen Geschehens bis auf den heutigen Tag davor bewahrt geblieben, der Vergessenheit anheimzufallen.
 
Das Schloss wurde von der Stadt Zürich erst nach mehr als einem halben Jahrhundert, im Jahre 1520, wieder aufgebaut, um erneut den Landvögten, die in der Zwischenzeit entweder von der Stadt Zürich oder vom heutigen Pfarrhaus im Städtli aus regiert hatten, als Sitz zu dienen. Wer das Schloss genauer betrachtet, kann heute noch feststellen, wie gründlich die Eid-genossen es 1444 zerstört hatten. Die ursprünglichen, stehen gebliebenen Mauerreste sind daran erkennbar, dass sie aus riesigen Steinblöcken bestehen.
 
Greifensee ist durch dieses dunkle Kapitel seiner Geschichte berühmt geworden. Glücklicher-weise trat das Städtchen später aber auch in ein heiteres Licht und wurde nochmals, diesmal weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt durch Gottfried Kellers sonnige Novelle «Der Landvogt von Greifensee».
 
Quellen: Chronik von Han Fründ (Druck 1875); Chronik von Gerold Edlibach (Druck 1847); Karl Dändliker, Schweizergeschichte, 1885; Pfr. Heinrich Bühler, Die Geschichte der Gemeinde Nänikon, 1922; Alfred Cattani, Zürich 600 Jahre im Bunde der Eidgenossen, 1951.
 
 
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