Skip to content

Meister der Hohen Werke Multi-cache

This cache has been archived.

Z-Yago: Die Dose wurde jetzt schon mehrmals gemuggelt, daher macht es keinen Sinn mehr wieder eine neue auszulegen.

Achtung! Dieser Geocache ist "Archiviert"!

Es befindet sich kein Behälter an den angegebenen (oder zu ermittelnden) Koordinaten.

Im Interesse des Ortes sollte von einer Suche unbedingt abgesehen werden!

More
Hidden : 6/10/2012
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


Meister der Hohen Werke

Bezeichnungen für den Henker:

Blutvogt, Freimann, Meister Hammerling, Meister Hans oder Meister der Hohen Werke (in Bezug auf das Hängen des Verurteilten)

In den alten Zeiten waren die Henker die Boten des Königs gewesen, die durch die Lande ritten, um verurteilten Rechtsbrechern das Todesurteil zu überbringen und es im Namen des Herrschers auch gleich zu vollstrecken.
Ihr rotes Gewand wies sie als königliche Abgesandte aus und galt deshalb als Ehrenkleid.
Das allerdings änderte sich mit dem Verfall des Königtums. Der Henker wurde ehrlos und in den entstehenden neuen Städten zuständig für alles, womit sich die ehrbaren Bürger nicht mehr die Hände schmutzig machen wollten.

Das Augsburger Stadtrechtsbuch von 1276 ist das älteste Zeugnis im Deutschsprachigen Raum das die Existenz eines Scharfrichters erwähnt und seine Aufgaben nebst Entlohnung nennt.
Der Henker war Angestellter der Stadt. Neben einem Festgelegten Grundlohn erhielt er jede Dienstleistung nach festgesetzten Tarifen vergütet:

Hängen, Enthaupten, Ertränken und Lebendig begraben 5 Schilling Pfennigen
Rädern 10 Schilling Pfennigen

Verbrennen war noch Teurer, das Holz musste herbeigeschafft werden und der Scheiterhaufen gerichtet werden. Außerdem Stand dem Henker die Kleidung des Delinquenten zu.

Während des 14. Jhd. Vollstreckte der Augsburger Henker durchschnittlich 12 Hinrichtungen im Jahr.

Zum Cache:

Er hat eine Gesamtlänge von ca. 3 Km, ist keine Runde, kann gut mit dem Fahrrad gemacht werden. Parkplätze sind zwar in der näheren Umgebung der Stationen vorhanden, sind aber Mangelware.
Die höhere T-Wertung bezieht sich nur auf die letzten Meter zum Final, ansonsten ist er Kinderwagentauglich.
Am Final bitte vorsichtig beim Logen, hier wimmelt es von Muggeln.

Station 1: N 48°22.534 E 010°54.207

Hier in dieser Straße hatte der Augsburger Henker seine Wohnung vom 15. bis 18 Jhd.

Ihr seht hier ein kleines weißes Schild „Bert Brecht...“

Die erste Jahreszahl ist A B C D die Zweite E F G H





Station 2: N 48°22.A (C*3+H) E010°53.C (A-E) (F-H)

Erste Hinrichtungsstätte
Wieviele Längenmaße der Freien Reichsstadt Augsburg sind dort Angebracht?
Die Antwort ist I,
Bis wann waren sie gültig?

(erste + letzte Zahl ist J)

Station 3: N48°22.J (I*J) D E010°53.(H:J) (I+E) F

Hier vor dem Stadttor hatte der Henker seine Wohnung bis 1409.
Die zum Tode Verurteilten wurden über viele Jahrhunderte durch dieses Tor zu dem Vollstreckungsplatz geführt, den man auch „Schleifgraben“ genannt hat.
Es wurde dabei die Glocke für die Todeskandidaten bei ihrem letzten Gang geläutet.
Noch 1846 fanden Hinrichtungen mit dem Schwert in Sichtweite des Tores statt.
Wie hieß das Tor? Anzahl der Buchstaben ist K.

Station 4: N 48°22.(K-H) (K - D) (I-A) E010°53. K (I+J)

Spätere Hinrichtungsstätte im „Schleifgraben“
Welche Haltestelle?

 

Hier ein kleiner Hinweis, die Haltestelle wurde umbenannt, gesucht ist die alte Bezeichnung. Sie ist vor Ort noch zu finden... _ _ _ _ _ _ _ _


Wandle die Buchstaben in Zahlen um a = 1, b = 2 usw. Die Summe ist L

Finalkoordinate Nord: 48°22.L*3 + (D*K+H)
Finalkoordinate Ost: 10°53.L*J + (I*K+G+E)

 


Aus den zahlreichen Zeitgenössischen Berichten über Verbrechen, Verbrecher und deren Aburteilung seien hier nur einige Beispiele zur Illustration herausgegriffen.

Im Jahre 1478 wurde der Augsburger Zunftbürgermeister Ulrich Schwarz zum Tod durch den Strang verurteilt. Er hatte sich zuvor nicht nur in massiver Weise des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht und einige seiner Widersacher hinrichten lassen, sondern auch nach einer politischen Veränderung in der Stadt gestrebt: Augsburg sollte den Charakter einer italienischen Stadtrepublik annehmen. Das Hängen galt im Gegensatz zur Enthauptung als eine entehrende Strafe.
Schwarz wurde dem Bericht des Clemens Sender zufolge hoch auf den Henkerkarren gesetzt. Nicht etwa, um diesen zu ehren, sondern vielmehr um die besondere Schwere seiner Tat sichtbar zu machen. Als »Feind des Vaterlands« bezeichnet ihn der Chronist. Es war üblich, dass der Delinquent an der Richtstätte vom Henker herumgeführt wurde und die Schaulustigen bat, für sein Seelenheil zu beten. Doch Schwarz brachte keinen Ton hervor. Es war statt dessen der Henker, der sich an das Volk wandte. Die Kleidung versprach der Delinquent nach alter Gewohnheit dem Scharfrichter. Sender betont, man habe für Ulrich Schwarz eigens eine Kette mit einem Schloss um seinen Hals fertigen lassen, damit niemand seinen Leichnam vom Galgen herunterholen konnte.

Dass sich todeswürdige Verbrechen mitunter bis in Ratskreise hinein ereignen konnten, zeigt beispielhaft ein Fall aus dem Jahr 1449. Am 21.September war die Kasse mit dem Ungeld zur Kontrolle den Baumeistern übergeben worden. Erhardt, der Ratsknecht, ein »ehrbarer Mann mit langem, grauem Bart«, half beim Zählen der Münzen. Dabei zweigte der als so vertrauenswürdig geltende Diener einiges in die eigene Tasche ab. An diesem Tag stahl er 172 Gulden. Schnell hatten die Ratsherren den Diebstahl festgestellt. Erhardt wurde gefasst und der Folter unterzogen. Unter dem Schmerz der Tortur gestand er und wurde gehenkt.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Januar 1513 in der Schneiderzunft. Die Schneider hatten Martin Hutter zu ihrem neuen Zunftmeister gewählt, den jedermann für eine vertrauenswürdige Person hielt. Doch schon bald nach seiner Wahl zeigte der frischgebackene Zunftmeister sein wahres Gesicht. Heimlich ließ er Nachschlüssel zu den Truhen und Kästen anfertigen, in denen die Zunft ihr Siegel, Privilegien und Bargeld aufbewahrte. Hutter öffnete die Truhen und stahl neben dem Zunftsiegel und einigen Urkunden 470 Gulden. Sein Pech war, dass er sich in der Nervosität an einem der Schlösser verletzte und sein Blut am Tatort zurückblieb. Nachdem die entsetzten Zunftgenossen den Diebstahl bemerkt hatten, fiel der Verdacht rasch auf Martin Hutter. Dessen Verletzung an der Hand erregte Argwohn. Der Verdächtige wurde dem Rat übergeben, der die peinliche Befragung veranlasste. Hutter indes blieb unter der Tortur standhaft. Nun entschied man sich, das Haus des vermeintlichen Missetäters zu durchsuchen, und wurde schnell fündig. Hutter hatte das Geld in einem Sack unter seinem Bett versteckt. Die Büchse, in der sich die Barschaft zuvor befand, hatte er in die Latrine geworfen. Nun wurde Hutter einer harten Folter unterzogen und gestand schließlich mehrere Fälle von Veruntreuung. Am 10.März 1513 vollstreckte der Henker die Hinrichtung am Galgen. Auf dem Schafott beteuerte Hutter seine Unschuld und widerrief sein Geständnis, doch konnte er keine Verzögerung der Urteilsvollstreckung erwirken.

Zu den bemerkenswerten Kriminalfällen zählt auch der des Maurermeisters Kindlin und seines Sohnes im Jahre 1355. Die beiden hatten bei Mauerarbeiten an den Häusern von Kaufleuten Steine an den Außenmauern der Speicher nur lose eingefügt. Nachts schoben sie die Steine beiseite und raubten die Waren. Beide wurden zum Tod durch den Strang verurteilt.

Am 13.April 1467 richtete der Henker einen Massenmörder mit dem Rad hin. Der Übeltäter hatte unter anderem einem Kaplan in seinem eigenen Haus die Kehle durchtrennt. Auch des Raubmordes hatte sich der Delinquent schuldig gemacht. Bei dem Opfer handelte es sich um die Tochter des Bierschenken Wälser, deren toten Körper er in den Lech geworfen hatte. Seit über zehn Jahren trieb der Mann bereits sein Unwesen und hatte schon mehr als ein Dutzend Menschenleben auf dem Gewissen, als die Obrigkeiten endlich seiner habhaft wurden. Am 22.Februar 1467 hatte der Mörder zusammen mit einem Komplizen den städtischen Baumeister Jörg Strauß in seinem Haus aufgesucht. Sein Ziel war es, Rache an Strauß zu nehmen, der dem notorischen Übeltäter vor einiger Zeit bereits einen Stadtverweis eingetragen hatte. Die Angelegenheit hätte für Strauß böse ausgehen können, wären nicht im rechten Augenblick der Stadtdiener Endres Schuster und Heinrich Schweiglin, der Schwager des Baumeisters, erschienen. Die beiden Mordgenossen räumten einstweilen das Feld. Schuster hatte bemerkt, dass sie mit einem Nagelkolben, einem langen Messer und einem Wurfpfeil bewaffnet waren. Strauß ordnete nun an, die Verfolgung der Männer aufzunehmen. Während der Massenmörder den Obrigkeiten ins Netz ging, gelang seinem Komplizen die Flucht. Einstweilen wurde der Delinquent in den Kerker geworfen.
Auf den Henker wartete in den kommenden Wochen viel Arbeit, auf die Augsburger ein großes Schauspiel. Anfang April nahm man neben drei Straßenräubern noch einen Dieb fest. In der Woche zuvor hatte man bereits den Knecht des Hans von Rinau gefangengenommen, der in der Nähe von Wasserburg einige Kaufleute überfallen und ausgeplündert hatte. Es folgte eine Massenexekution. Fünf der Übeltäter wurden gerädert, der Dieb und die Straßenräuber gehenkt.

Gehenkt wurden 1430 auch die beiden Handwerksgesellen, die in verschiedenen Augsburger Schenken Schlafmittel in die Getränke gemischt hatten. Wenn die Opfer schliefen, wurden sie ihrer Geldbeutel entledigt.

Unter den Körperstrafen, die der Scharfrichter immer wieder ausführen musste, tauchen das Abschneiden von Gliedmaßen und die Blendung besonders häufig auf.

Im Jahre 1348 ließ der Rat einen Juden namens Yssa blenden und aus der Stadt weisen.

Seinen Daumen verlor ein Beutelschneider im Jahre 1429.

 

Meister der Hohen Werke

Bezeichnungen für den Henker:

Blutvogt, Freimann, Meister Hammerling, Meister Hans oder Meister der Hohen Werke (in Bezug auf das Hängen des Verurteilten)

In den alten Zeiten waren die Henker die Boten des Königs gewesen, die durch die Lande ritten, um verurteilten Rechtsbrechern das Todesurteil zu überbringen und es im Namen des Herrschers auch gleich zu vollstrecken.
Ihr rotes Gewand wies sie als königliche Abgesandte aus und galt deshalb als Ehrenkleid.
Das allerdings änderte sich mit dem Verfall des Königtums. Der Henker wurde ehrlos und in den entstehenden neuen Städten zuständig für alles, womit sich die ehrbaren Bürger nicht mehr die Hände schmutzig machen wollten.

Das Augsburger Stadtrechtsbuch von 1276 ist das älteste Zeugnis im Deutschsprachigen Raum das die Existenz eines Scharfrichters erwähnt und seine Aufgaben nebst Entlohnung nennt.
Der Henker war Angestellter der Stadt. Neben einem Festgelegten Grundlohn erhielt er jede Dienstleistung nach festgesetzten Tarifen vergütet:

Hängen, Enthaupten, Ertränken und Lebendig begraben 5 Schilling Pfennigen
Rädern 10 Schilling Pfennigen

Verbrennen war noch Teurer, das Holz musste herbeigeschafft werden und der Scheiterhaufen gerichtet werden. Außerdem Stand dem Henker die Kleidung des Delinquenten zu.

Während des 14. Jhd. Vollstreckte der Augsburger Henker durchschnittlich 12 Hinrichtungen im Jahr.

Zum Cache:

Er hat eine Gesamtlänge von ca. 3 Km, ist keine Runde, kann gut mit dem Fahrrad gemacht werden. Parkplätze sind zwar in der näheren Umgebung der Stationen vorhanden, sind aber Mangelware.
Die höhere T-Wertung bezieht sich nur auf die letzten Meter zum Final, ansonsten ist er Kinderwagentauglich.
Am Final bitte vorsichtig beim Logen, hier wimmelt es von Muggeln.

Station 1: N 48°22.534 E 010°54.207

Hier in dieser Straße hatte der Augsburger Henker seine Wohnung vom 15. bis 18 Jhd.

Ihr seht hier ein kleines weißes Schild „Bert Brecht...“

Die erste Jahreszahl ist A B C D die Zweite E F G H





Station 2: N 48°22.A (C*3+H) E010°53.C (A-E) (F-H)

Erste Hinrichtungsstätte
Wieviele Längenmaße der Freien Reichsstadt Augsburg sind dort Angebracht?
Die Antwort ist I,
Bis wann waren sie gültig?

(erste + letzte Zahl ist J)

Station 3: N48°22.J (I*J) D E010°53.(H:J) (I+E) F

Hier vor dem Stadttor hatte der Henker seine Wohnung bis 1409.
Die zum Tode Verurteilten wurden über viele Jahrhunderte durch dieses Tor zu dem Vollstreckungsplatz geführt, den man auch „Schleifgraben“ genannt hat.
Es wurde dabei die Glocke für die Todeskandidaten bei ihrem letzten Gang geläutet.
Noch 1846 fanden Hinrichtungen mit dem Schwert in Sichtweite des Tores statt.
Wie hieß das Tor? Anzahl der Buchstaben ist K.

Station 4: N 48°22.(K-H) (K - D) (I-A) E010°53. K (I+J)

Spätere Hinrichtungsstätte im „Schleifgraben“
Welche Haltestelle?

 

Hier ein kleiner Hinweis, die Haltestelle wurde umbenannt, gesucht ist die alte Bezeichnung. Sie ist vor Ort noch zu finden... _ _ _ _ _ _ _ _


Wandle die Buchstaben in Zahlen um a = 1, b = 2 usw. Die Summe ist L

Finalkoordinate Nord: 48°22.L*3 + (D*K+H)
Finalkoordinate Ost: 10°53.L*J + (I*K+G+E)

 


Aus den zahlreichen Zeitgenössischen Berichten über Verbrechen, Verbrecher und deren Aburteilung seien hier nur einige Beispiele zur Illustration herausgegriffen.

Im Jahre 1478 wurde der Augsburger Zunftbürgermeister Ulrich Schwarz zum Tod durch den Strang verurteilt. Er hatte sich zuvor nicht nur in massiver Weise des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht und einige seiner Widersacher hinrichten lassen, sondern auch nach einer politischen Veränderung in der Stadt gestrebt: Augsburg sollte den Charakter einer italienischen Stadtrepublik annehmen. Das Hängen galt im Gegensatz zur Enthauptung als eine entehrende Strafe.
Schwarz wurde dem Bericht des Clemens Sender zufolge hoch auf den Henkerkarren gesetzt. Nicht etwa, um diesen zu ehren, sondern vielmehr um die besondere Schwere seiner Tat sichtbar zu machen. Als »Feind des Vaterlands« bezeichnet ihn der Chronist. Es war üblich, dass der Delinquent an der Richtstätte vom Henker herumgeführt wurde und die Schaulustigen bat, für sein Seelenheil zu beten. Doch Schwarz brachte keinen Ton hervor. Es war statt dessen der Henker, der sich an das Volk wandte. Die Kleidung versprach der Delinquent nach alter Gewohnheit dem Scharfrichter. Sender betont, man habe für Ulrich Schwarz eigens eine Kette mit einem Schloss um seinen Hals fertigen lassen, damit niemand seinen Leichnam vom Galgen herunterholen konnte.

Dass sich todeswürdige Verbrechen mitunter bis in Ratskreise hinein ereignen konnten, zeigt beispielhaft ein Fall aus dem Jahr 1449. Am 21.September war die Kasse mit dem Ungeld zur Kontrolle den Baumeistern übergeben worden. Erhardt, der Ratsknecht, ein »ehrbarer Mann mit langem, grauem Bart«, half beim Zählen der Münzen. Dabei zweigte der als so vertrauenswürdig geltende Diener einiges in die eigene Tasche ab. An diesem Tag stahl er 172 Gulden. Schnell hatten die Ratsherren den Diebstahl festgestellt. Erhardt wurde gefasst und der Folter unterzogen. Unter dem Schmerz der Tortur gestand er und wurde gehenkt.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Januar 1513 in der Schneiderzunft. Die Schneider hatten Martin Hutter zu ihrem neuen Zunftmeister gewählt, den jedermann für eine vertrauenswürdige Person hielt. Doch schon bald nach seiner Wahl zeigte der frischgebackene Zunftmeister sein wahres Gesicht. Heimlich ließ er Nachschlüssel zu den Truhen und Kästen anfertigen, in denen die Zunft ihr Siegel, Privilegien und Bargeld aufbewahrte. Hutter öffnete die Truhen und stahl neben dem Zunftsiegel und einigen Urkunden 470 Gulden. Sein Pech war, dass er sich in der Nervosität an einem der Schlösser verletzte und sein Blut am Tatort zurückblieb. Nachdem die entsetzten Zunftgenossen den Diebstahl bemerkt hatten, fiel der Verdacht rasch auf Martin Hutter. Dessen Verletzung an der Hand erregte Argwohn. Der Verdächtige wurde dem Rat übergeben, der die peinliche Befragung veranlasste. Hutter indes blieb unter der Tortur standhaft. Nun entschied man sich, das Haus des vermeintlichen Missetäters zu durchsuchen, und wurde schnell fündig. Hutter hatte das Geld in einem Sack unter seinem Bett versteckt. Die Büchse, in der sich die Barschaft zuvor befand, hatte er in die Latrine geworfen. Nun wurde Hutter einer harten Folter unterzogen und gestand schließlich mehrere Fälle von Veruntreuung. Am 10.März 1513 vollstreckte der Henker die Hinrichtung am Galgen. Auf dem Schafott beteuerte Hutter seine Unschuld und widerrief sein Geständnis, doch konnte er keine Verzögerung der Urteilsvollstreckung erwirken.

Zu den bemerkenswerten Kriminalfällen zählt auch der des Maurermeisters Kindlin und seines Sohnes im Jahre 1355. Die beiden hatten bei Mauerarbeiten an den Häusern von Kaufleuten Steine an den Außenmauern der Speicher nur lose eingefügt. Nachts schoben sie die Steine beiseite und raubten die Waren. Beide wurden zum Tod durch den Strang verurteilt.

Am 13.April 1467 richtete der Henker einen Massenmörder mit dem Rad hin. Der Übeltäter hatte unter anderem einem Kaplan in seinem eigenen Haus die Kehle durchtrennt. Auch des Raubmordes hatte sich der Delinquent schuldig gemacht. Bei dem Opfer handelte es sich um die Tochter des Bierschenken Wälser, deren toten Körper er in den Lech geworfen hatte. Seit über zehn Jahren trieb der Mann bereits sein Unwesen und hatte schon mehr als ein Dutzend Menschenleben auf dem Gewissen, als die Obrigkeiten endlich seiner habhaft wurden. Am 22.Februar 1467 hatte der Mörder zusammen mit einem Komplizen den städtischen Baumeister Jörg Strauß in seinem Haus aufgesucht. Sein Ziel war es, Rache an Strauß zu nehmen, der dem notorischen Übeltäter vor einiger Zeit bereits einen Stadtverweis eingetragen hatte. Die Angelegenheit hätte für Strauß böse ausgehen können, wären nicht im rechten Augenblick der Stadtdiener Endres Schuster und Heinrich Schweiglin, der Schwager des Baumeisters, erschienen. Die beiden Mordgenossen räumten einstweilen das Feld. Schuster hatte bemerkt, dass sie mit einem Nagelkolben, einem langen Messer und einem Wurfpfeil bewaffnet waren. Strauß ordnete nun an, die Verfolgung der Männer aufzunehmen. Während der Massenmörder den Obrigkeiten ins Netz ging, gelang seinem Komplizen die Flucht. Einstweilen wurde der Delinquent in den Kerker geworfen.
Auf den Henker wartete in den kommenden Wochen viel Arbeit, auf die Augsburger ein großes Schauspiel. Anfang April nahm man neben drei Straßenräubern noch einen Dieb fest. In der Woche zuvor hatte man bereits den Knecht des Hans von Rinau gefangengenommen, der in der Nähe von Wasserburg einige Kaufleute überfallen und ausgeplündert hatte. Es folgte eine Massenexekution. Fünf der Übeltäter wurden gerädert, der Dieb und die Straßenräuber gehenkt.

Gehenkt wurden 1430 auch die beiden Handwerksgesellen, die in verschiedenen Augsburger Schenken Schlafmittel in die Getränke gemischt hatten. Wenn die Opfer schliefen, wurden sie ihrer Geldbeutel entledigt.

Unter den Körperstrafen, die der Scharfrichter immer wieder ausführen musste, tauchen das Abschneiden von Gliedmaßen und die Blendung besonders häufig auf.

Im Jahre 1348 ließ der Rat einen Juden namens Yssa blenden und aus der Stadt weisen.

Seinen Daumen verlor ein Beutelschneider im Jahre 1429.

Dem Bleicher Hans Michel schnitt der Henker 1448 seine Zunge und zwei Finger ab, weil dieser einen Meineid geleistet hatte.

Einmal im Jahr konnten sich die Augsburger davon überzeugen, welche Körperstrafen der Scharfrichter in letzter Zeit vollzogen hatte.

Am 18.Oktober, dem Sankt Gallustag, wurden sogenannte »schädliche Leute« kollektiv der Stadt verwiesen. Dieser Brauch hielt sich über mehr als 150 Jahre. Erst 1499 beschloss der Rat, von der kollektiven Ausweisung abzugehen und Missetäter einzeln aus der Stadt zu treiben. Die Listen mit den Namen der sogenannten »Gallusleute« haben sich bis heute im Achtbuch erhalten.

 

 

Additional Hints (Decrypt)

Fcbvyreovyq. Anpu rvavtra Orfpujreqra tvog rf rvara Uvajrvf mh Fgngvba 3: Zna fbyygr qnf rva bqre naqrer Fgenßrafpuvyq yrfra, qnaa jrvß zna jrypurf Gbe uvre fgnaq, fvpu hzqerura, bqre Qvr Fgrvagnsry nz Trtraüoreyvrtraqra Unhf nafrura

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)