Aus dem Leben eines kleinen Mädchens Mystery Cache

Es war einmal vor langer Zeit, in einem weit, weit entfernten Königreich. Dieses Königreich hatte alles, was ein Königreich so alles ausmacht... einen König, eine Königin, ein Schloss samt Park, ein Nationaltier und ein nettes Völkchen in einem mindestens ebenso netten Städtchen.

Dort lebte (logischerweise) auch die Königstochter: die kleine Elisabeth. Diese war, wie Mädchen nun mal so sind, total begeistert von Glitzerkram und anderem Bling-Bling... kein Wunder also, dass sie sich, statt zu Hause im Schloss zu spielen, viel lieber im Spiegelpalast aufhielt. An richtig sonnigen Tagen spielte sie am liebsten vorm Spiegelpalast am kleinen Teich... fütterte die Enten und beobachtete die Reflektionen des Palastes im Wasser... im Laufe der Zeit stellte sie fest, dass es am Ufer achtzehn Stellen gab, an denen man die schönsten Reflektionen hatte, wobei ihr die letzte Stelle die liebste war.

Ein anderes Hobby von ihr war das Reisen und da vor allem die Besuche bei Onkel Arti, wie sie ihn nannte, einem Freund der Familie. Dieser lebte am schwarzen Sumpf. Elisabeth genoss immer die Reise dorthin, da sie Arti verdammt gern hatte - er war eben ein lustiger und einfallsreicher Genosse. Er hatte eine Fabrik oder so etwas ähnliches am Tor des heiligen Jakob und Elisabeth wollte immer wissen, was er da fabriziert, aber Arthur entgegnete immer: 'Dafür bist du noch zu jung, du erfährst es, wenn du alt genug bist!'

Wenn Elisabeth zu Hause war und ihr das immerwährende in den Teich starren langweilig wurde, griff sie zu Büchern… in der Heimbibliothek ihres Vaters gab es ja genug davon. Besonders haben es ihr die antiken Epen angetan. Einer der Autoren hatte ein Stück, das den Titel ‚Mein Leben auf dem Frühlingsfeld’ trug – dieses liebte sie besonders, doch jeder, dem sie davon erzählte, schüttelte den Kopf und erklärte sie für verrückt – es kannte offenbar niemand. Zumindest behaupteten sogar die belesensten Leute, dass es nicht existiere und wenn, dann nicht von diesem Verfasser.
Einmal zeigte sie es ihrem Lehrer, der lachen musste und das Stück nur damit kommentierte, dass der Verfasser dies in einer etwas dümmlichen Phase seines Lebens geschrieben haben müsse oder er unter Einfluss berauschender Substanzen stand – wenn nicht sogar beides.
Elisabeth konnte dies nicht nachvollziehen, da sie den sehr modernen und episodenhaften und humorvollen Ansatz der Erzählung toll fand. Sie erklärte alle anderen um sie herum für Banausen.

Bis auf diese kleine Unstimmigkeit mochte sie ihre Mitmenschen und ihre Mitmenschen mochten sie und so verbrachte sie auch ihre weitere Kindheit – und damit wollen auch wir uns begnügen, schließlich sind wir ja keine Stalker, die kleinen Mädchen auflauern… doch wenn man so recht bedenkt, hat die Geschichte mehr verraten, als ihr vielleicht lieb sein könnte!

Elisabeth wünscht aber, wenn man denn schon um Audienz bittet, sich bitte in ihr Postfach einzutragen und auf die Warteliste zu setzen. Das Postfach findet ihr folgendermaßen:

Überprüfe hier, ob du das Postfach wirklich gefunden hast.