Das Serriger Bachtal! Ob von Greimerath kommend oder von der B 51: Oberhalb von Serrig, an der K 139 bei der großen Hinweistafel, lässt man das Auto stehen und wandert sich immer tiefer hinein in eine andere Welt. Spannen sich die ersten 1,5 km auf der schmalen Teerstraße noch weite Wiesen auf, so kommen sich die Bergflanken ab dem Angelweiher schon fühlbar näher. Den idealen Platz für die Jause findet man kaum einen Kilometer vom Parkplatz entfernt. Hier stehen Sitzbänke und ein gewaltiger Tisch bereit. Sogar grillen kann man hier.
Nur vom Rauschen des Serriger Baches begleitet, erreicht man nach etwa einer weiteren halben Stunde Wanderung die Quelle Heiligenborn mit der Marienkapelle - ein Ort, wie geschaffen, dem Bachgemurmel zu lauschen und Gedanken und Gefühle einfach im Waldfrieden treiben zu lassen.
Wen es tiefer in die Wälder treibt, der sucht sich hinter Maria einen der beiden befestigten Waldweg aus: links nach Vierherrenborn, rechts ins Lunkerttal. Den Rückweg zum Parkplatz kann man alternativ zur Straße auch rechts des Baches auf dem geheimnisvollen, holprigen Pfad antreten. Auch er führt zum Weiher zurück.
Ein paar Lost Places am Wegesrand streift man auch: die ehemaligen Sanitätsaußenlager Serrig, die wie finstere Bunker in die Berge gehauen sind - die Stollenanlagen des Westwalls. Leider sind die meisten durch dicke Stahltüren versperrt. Unheimlich wirken sie allemal.
Ab dem Angelweiher kann man statt der ursprünglichen Straße auch der rechtsseitigen Straße zum Serriger Ortskern folgen. Unterwegs bestaunt man die Weinhänge und entdeckt ganz oben am Hang die sogenannte "Walachei", die Ruine eines längst aufgegebenen Weingutes, als Lost Place auch unter dem Namen "Geisterhaus Serrig" bekannt. Bis 2010 war es voll zugänglich (nicht nur für Geister).
Zum Pausieren und Innehalten finden sich schöne Sitzbänke unter Bäumen. Kurz vor der Ortschaft blickt man zur Domäne, einem Weingut, empor (stand 2011 für schlappe 4,3 Millionen Euro zum Verkauf). Hält man sich im Ort links und folgt dem Hinweisschild zur B 268 / Greimerath, gelangt man wieder zum Parkplatz zurück.
Vom Parkplatz bis Heiligenborn sind es etwa 3,5 km; für eine einfache Wanderung hin und zurück sollte man zwei Stunden einplanen. Geht man den alternativen Rückweg, kann man mit etwa drei Stunden rechnen. Diese Angaben verstehen sich als reine Gehzeit!