Ostfriesland liegt in Deutschland. Doch wo genau dort? Viele haben Probleme mit der Lage Ostfrieslands, da sie es dem Namen nach irgendwo im Osten vermuten. Dabei liegt Ostfriesland im äussersten Westen der Republik. Und damit weisst Du schon mehr als viele Deutsche!
Als das Europäische Tourismus-Institut nämlich im Jahre 2002 eine Umfrage startete und 1451 Deutsche fragte, wo Ostfriesland denn eigentlich auf der Landkarte läge, da wussten weniger als die Hälfte gerade mal die ungefähre Gegend. Die übrigen zeigten auf völlig andere Landstriche irgendwo zwischen Amsterdam in den Niederlanden und Kopenhagen in Dänemark. Jeder fünfte Befragte hatte gar von Ostfriesland überhaupt noch nichts gehört. Unerhört!! Daher dieser (Aufklärungs-) Cache.
Falls Dir mal ein Ostfriese über den Weg läuft, kannst Du mit Deinem Wissen über Ostfriesland punkten und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn Du Dich mehr für den Cache als für Ostfriesland interessierst, dann scroll bis ganz nach unten. Dort findest Du weitere Hinweise zum Versteck.
Eerstmal en Koppke Tee: Die Ostfriesen und ihr Tee
(Erstmal eine Tasse Tee) Ohne Zweifel: Ostfriesen und Tee, das gehört einfach zusammen. Im Schnitt 3.5 Kilogramm Tee verbraucht so ein Ostfriese im Jahr, da können ihm in Europa höchstens noch die Iren das (Tee-)Wasser reichen. Es wird geschätzt, dass sich ein Ostfriese in seinem Leben mit 300'000 Tassen Tee den Magen wärmt, was kein Wunder ist, bei drei Tassen in jeder der vier Teepausen: die Erste früh am Morgen, dann gegen 11 Uhr (das "Elführtje"), eine am Nachmittag und dann noch einmal am Abend.
Die Sprache der Ostfriesen: Plattdeutsch
Ostfriesland gilt als die einzige Region Norddeutschlands, in der konsequent im Alltag plattdeutsch gesprochen wird. Der bekannte Gruss "Moin" ist eine Verkürzung des Satzes "'n mooien Dag wünsch ik di" (einen schönen Tag wünsche ich Dir). Dieser Gruss wurde später umgangssprachlich gekürzt zu "moin Dag" und letztendlich zu dem allseits bekannten "Moin". Daher kann Moin den ganzen Tag über benutzt werden: "Ich wünsche einen schönen Morgen, Tag oder Abend"
Die Geschichte "De Tuunkruper" (Der Zaunkönig) zum Anhören in Plattdeutsch.
De Tuunkruper harr sien Nüst in d’ Wagenschüür. Ins wassen de beid Ollen utflogen. Se wullen de Jungen wat to foren kriegen un harren de Lüttjen lievalleen laten.
Achter ’n Sett kummt de Oll weer in Huus.
„Wat is d’r hier geböört?“ seggt he, „Well het jo quaads doon, Kinner? Ji bünt ja heel un dall verjaggt!“
„Och, Vader [Vaar],“ seggen se dor, „hier kwamm jüst so ’n baldadergen Bellmer langs, de leet d’r so quaad un grieselk van of! De luurt mit sien groot Ogen to uns Nüst in, dat wi uns d’r so leep verfehrden.“
„So?“ see de Oll, „wor is he dann bleven?“
„He is de Kant angahn!“ seggen se.
„Töövt eets!“ seggt do de Oll, „de schall ik na! Bedaart jo man, Kinner, de schall ’k wall kriegen.“
Dann flüggt he d’r achter to.
Do he um ’t Hook to kummt word h’ gewahr: dat is ’n Lööw, de dor langs geiht. Man de Tuunkruper maakt sük neet bang. He daalt up de Lööw sien Rügg un fangt an t’ schellen: „Wat deist du bi mien Huus un verfehrst mien Kinner?“
De Lööw brannt sük dor heel neet um un geiht sien Padd.
Do schellt ’t noch feller, dat drieste Keerlke: „Du hest dor neets ni verloren, dat segg ik di, un wullt du weerkomen, dann schallst ’t mol sehn! Van rechtens mag ik ’t neet doon,“ seggt he un tillt sien Beentje umhoog, anners wull ’k di d’ Rügg vernelen.“
Un sluupsteerts flüggt he weer up sien Nüst an.
„So, Kinner,“ seggt he, „de hebb ik ’t bimeten. De kummt neet weer.“
Ostfriesland liegt am Meer
Die Nordsee ist das grösste Wattenmeer der Welt und liegt direkt vor der Haustür Ostfrieslands. Das Watt wird zweimal am Tag während des Hochwassers überflutet und fällt bei Niedrigwasser wieder trocken. Der zeitliche Abstand zwischen einem Hochwasser und einem Niedrigwasser beträgt durchschnittlich sechs Stunden und zwölf Minuten. Wenn Du also ins Meer gehst und trocken wieder heraus kommst, was will Dir die Natur dann damit sagen? Ebbe. Bei Ebbe kannst Du zum Beispiel eine Wattwanderung zu einer der ostfriesischen Inseln machen. Das ist aber nur mit einem erfahrenden Wattwanderführer zu empfehlen, da es sehr schnell gefährlich werden kann, wenn die Flut wieder einsetzt.
Bosseln: Volkssport der Ostfriesen
Wer das erste Mal in Ostfriesland mit dem Auto unterwegs ist, wird mit Sicherheit irgendwann auf ein unbekanntes dreieckiges Warnschild mit der Aufschrift "Achtung! Bosseln!" treffen. Und wenig später kommen sie dann schon: ein oder zwei Dutzend Ostfriesen, manche mit langen Stangen in der Hand, alle konzentriert den Flug einer Hartholzkugel verfolgend, die gefährlich schnell über die Fahrbahn saust.
Ein bisschen erinnert es ans Kegeln im Freien, doch wenn die Bosselkugel geworfen wird, geht es nicht darum, möglichst viele Holzfiguren umzuwerfen. Vielmehr muss die Kugel auf dem Asphalt eine möglichst weite Strecke rollen – auch durch Kurven hindurch und über Unebenheiten der Strasse hinweg. Oftmals landet das Sportgerät dabei allerdings nicht am anvisierten Strassenrand, sondern im daneben verlaufenden Graben. Gespielt wird in zwei gegeneinander antretenden Gruppen. Kann man mit seiner Kugel die der Gegner überholen, gibt es Punkte. Sieger ist derjenige, der am Ende der zuvor festgelegten Strecke die meisten Punkte sammeln konnte.
Deich
Um im küstennahen Raum sicher leben zu können, mussten Siedlungen und Ackerflächen durch besondere Baumassnahmen vor Sturmfluten geschützt werden. Die Deichanlagen an der niedersächsischen Nordseeküste erstrecken sich heute auf einer Gesamtlänge von 605 km, einschliesslich der ostfriesischen Inseln. Die modernen Deiche haben je nach Standort eine Basis von ca. 85 Meter Breite. Die Deichkronen erreichen eine Höhe von bis zu 9.50 Meter. Die Deiche bestehen aus einem Sandkern, der durch Kleischichten verstärkt wird.
Persönlichkeiten
Dass ich Ostfriese bin, hast Du ja inzwischen erfahren. Ich bin mir ganz sicher Du kennst wenigstens noch einen: Otto Waalkes, der wohl bekannteste Komiker Deutschlands. Den kennt doch jeder. Oder: Karl Dall, Wolfgang Petersen, Henri Nannen (der Gründer vom Magazin Stern).
Ostfriesenwitze
In Ostfriesland selbst werden diese Witze zumeist gelassen genommen. Begrüsst und anerkannt wird der positive Effekt der grösseren Bekanntheit des relativ kleinen Ostfrieslands durch eben jene Witze.
Hier eine kleine Auswahl:
- Warum streuen die Ostfriesen Pfeffer auf den Fernseher? – Damit das Bild schärfer wird.
- Wie machen Ostfriesen ihre Milch warm? – Sie zünden ihre Kühe an!
- Warum haben die Ostfriesen immer eine leere Flasche im Kühlschrank? – Falls mal ein Gast kommt, der nichts trinken möchte.
- Wie ist Ebbe und Flut entstanden? – Als sich die Ostfriesen an der Nordsee breit gemacht hatten flüchtete das Meer entsetzt. Jetzt kommt es alle zwölf Stunden zurück, um zu sehen ob sie noch da sind.
- Was machen die Ostfriesen bei Ebbe? – Sie verkaufen Bauland an die Österreicher
- Warum haben Ostfriesen einen platten Hinterkopf? – Weil ihnen beim Wassertrinken immer der Klodeckel auf den Kopf fällt
Und nun ein paar Worte zum Cache
Der Cache bietet viel Platz für Tauschobjekte, grosse Travelbugs und Geocoins. Die Koordinaten führen Dich direkt ans Ziel, etwa 6 Meter neben einem Waldweg. Schreibzeug bitte mitbringen. Den Cache wieder gut tarnen, damit er nicht gemuggelt wird. Warst Du schon mal in Ostfriesland? Hast vielleicht Deinen Urlaub dort verbracht? Ich freue mich über jedes Foto das (für Dich) in Zusammenhang mit Ostfriesland steht.