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Schöne Kapelle in Untereggatsweiler Traditional Cache

Hidden : 10/14/2012
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Auf diese Kapelle machte mich mein Freund aufmerksam. Also erkundigte ich mich im I-net darüber und sah Sie mir mal genau an... Sie ist sehr schön jedoch nagt der Zahn der Zeit an Ihr. Das wird auch der Grund für die Renovierungsmaßnahmen sein. Schaut Sie auch selbst mal an und macht euch ein Bild davon. Bin auf eure Meinungen gespannt... Unten gibt es noch ein bisschen Geschichte, damit Ihr mit der Kapelle was anfangen könnt. Versteck neu, bitte Hint beachten und wieder gut tarnen.

Geschichtliches über die Kapelle St. Georg

Im Liber Decimations auf Seite 41 steht folgende Eintragung: "Oeggerswiler (Eggatsweiler) gibt nichts in diesem Jahr". Warum? Das Einkommen der Pfarrei war zu gering und fiel somit unter die festgesetzte Einkommensgrenze.

Mit dieser Eintragung aus dem Jahr 1275 erfahren wir zum ersten Mal etwas über die Pfarrei Eggatsweiler. Wahrscheinlich gab es jedoch schon geraume Zeit zuvor hier eine Pfarrei. In einer weiteren Urkunde von 1324 heißt es: "Im Dekanat Öggatswiler ist auch die Kirche von Sulgen (Bad Saulgau) quartpflichtig." Eggatsweiler war damals Dekanat. Zu jener Zeit wurden die Dekanate nach der Pfarrei benannt, in welcher der Dekan seinen Sitz hatte. Im Jahre 1353 bestand die Pfarrei Eggatsweiler aus drei Höfen. 1391 übergab Hans von Obernheim, wohnhaft in Saulgau, Widdum d.h. Pfarrgut, Kirche und Kirchensatz (Patronatsrecht), Zehnt und Vogtei um einen Jahrtag an das Kloster Schussenried. Demnach ist seit 1391 der Ort und die Pfarrei Eggatsweiler mit dem Kloster Schussenried verbunden. Dies blieb so, bis zur Aufhebung des Kloster durch die Säkularisation im Jahre 1803. Das Kloster versah die Pfarrei durch einen seiner Patres. Dieser wohnte nach wie vor im Kloster und ritt eben zu dem priesterlichen Dienst jeweils nach Eggatsweiler hinüber. Im 13. und 14. Jahrhundert wird von Oggers- und Öggentswiler berichtet, im 17. Jahrhundert von Eggenschweiler, dann später von Eggatsweiler.
 Am 16.9.1435 verkaufte Hans Faber den Hof Gebrazweiler (Obereggatsweiler) für 400 Pfund Heller an das Kloster Schussenried. Ab diesem Zeitpunkt werden Unter- und Obereggatsweiler mit Burgstock schließlich der Pfarrei Braunenweiler zugeteilt.
Gegen Ende des 30jährigen Krieges im Jahr 1647 wird die Pfarrei Eggatsweiler mit der Pfarrei Allmannsweiler zusammengelegt. Bald hört auch Allmannsweiler auf eine Pfarrei zu sein und wird von dem Pater aus Reichenbach versehen. 1936 wurden Unter- und Obereggatsweiler mit Burgstock schließlich der Pfarrei Braunenweiler zugeteilt.
Von 1547 bis ungefähr 1700 können fast lückenlos die amtierenden Kirchenpfleger festgestellt werden. Auch von den Pfarrherren sind viele namentlich bekannt. Der erste begegnet uns im Jahre 1391 (Johann von Obernheim) der Eggatsweiler an das Kloster Schussenried übergab.
Von der ursprünglichen und ältesten Pfarrkirche zu Eggatsweiler wissen wir nur, dass sie klein und dem Hl. Georg geweiht war. Auch der Hl. Magnus, Patron des Klosters in Schussenreid, wurde in Eggatsweiler als Schutzheiliger verehrt. Im 15. Jahrhundert musste die Kirche wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. An ihrer Stelle errichtete Abt Oswald Escher (1575-1582) ein neues Gotteshaus, eine Holzkirche. Das bescheidene, mit einem Holztürmchen versehene, Gotteshaus hatte zwei Altäre. Während des Dreißigjährigen Krieges kommt auch die zweite Kirche in einen schlimmen Zustand.
Am 17.6.1652 muss Abt Matthäus Rohrer wenigstens einen Altar neu weihen, da wahrscheinlich die Kirche während den Kriegswirren entweiht wurde. Die dringend notwendigen Restaurierungen mussten wegen gänzlichem Mangel an Mittel verschoben werden. Erst 1683/1684 konnten diese Arbeiten ausgeführt werden. Unter dem aus Biberach stammenden Abt Didacus Ströbele des Reichstifts Schussenried wurde dann die heutige Kirche von dem Baumeister Michael Mohr gebaut.
Der östlich dem Chor vorgesetzte schmucke Turm mit barocker Zwiebelhaube erinnert mit seiner schlanken Gestalt an die Türme von Steinhausen und Reichenbach.
Die Westliche Schauseite ziert ein Volutengiebel mit Rundbogenfenster und Dreiecksabschluss, bekrönt von einem schmiedeeisernen Christusmonogramm im Strahlenkranz. Diese Schauseite kennzeichnet den aus Vorarlberg stammenden Baumeister.
Der Innenraum überrascht durch sein saalartiges Gepräge. Die Wände werden von den Lisensen gegliedert, auf denen Apostelkreuze aus Stuck gesetzt sind. Über einem kräftigen, umlaufenden Stuckgesims leitet eine kleine Hohlkehle zu der reich stukkierten Flachdecke über. Die Regence-Stukkaturen mit Akantusbandelwerk, Lilien, Engelsköpfen, Muscheln und Vasen entwarf der aus Mailand stammende Stukkator Nicolau Berthi. Die Deckenfresken, im Osten ein Abendmahl, im Schiff als Hauptbild eine Marienkrönung, umgeben von dreipassförmigen Bildern des Hl. Nikolaus, Konrad, Franziskus und Aloysius. Der Deckenstuck und die Deckengemälde sind im Jahre 1728 entstanden. Durch eine lettnerartige Altarwand führen zwei rundbogige Türen in einen kleinen Sakristeiraum hinter dem Altar. Die Füllungen der Türen zur Sakristei sind mit Darstellungen aus der Georgslegende bemalt.
Der freistehende Altar selbst ist von hoher Qualität und reich mit Ornamenten, Putten und dem Schussenrieder Wappen geschmückt. Das Altarbild, ein Leinwandgemälde, stellt den Hl. Georg dar. Im Aufsatz befindet sich ein kleines Vierpassgmälde Gottvaters, bekrönt von Engelsköpfen und einem Flammenherz. Geschaffen wurde dieses Meisterwerk 1728 von Georg Anton Machein aus Überlingen, der auch sonst für das Kloster Schussenried arbeitete. Über den beiden Türen zur Sakristei stehen die Figuren des Hl. Gallus und des Hl. Magnus. Beide Figuren gehören zur originalen Ausstattung der Kapelle. Dagegen wurden die Figuren des Hl. Georg und die des Hl. Wendelin nachträglich angebracht.
Sie sollen um 1806 von dem Saulgauer Bildhauer Hermann Stärk geschaffen worden sein. In den Wandnischen seitlich des Altars stehen nochmals der Hl. Wendelin mit Hirtenschippe, Kuh und Schäfchen, vielleicht von Joh. Jakob Brumbacher aus Weingarten - 2. Hälfte des 17. Jahr-hunderts - und der Hl. Georg mit Drachen, der dem Hermenigild Herberger zugeschrieben wird. Die Pietà stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Kruzifix soll von Hans Zürn um 1600 geschaffen worden sein.
Das im Akanthusbandelwerk geschnitzte Chorgestühl ist nachträglich in die Kapelle gebracht worden. Von seinem ursprünglichen Standort ist nichts bekannt, es kommt wahrscheinlich aus einer anderen zum Kloster Schussenried gehörenden Kirche.
Über den Tag der feierlichen Einweihung ist uns leider nichts überliefert. Das Zutrauen zur Fürbitte des Kirchenpatrons, dem Hl. Georg, soll jedoch in den nachfolgenden Jahren sehr groß gewesen sein. Das zeigte sich durch den großen Andrang zum Georgsfest. Am Georgitag wurde auch eine Pferde-segnung vorgenommen. Sogar von einem großangelegten Ritt, ein wenig vergleichbar mit dem Blutritt von Wurzach, wird berichtet.

Erstmals soll dieser Umritt 1754, also nach der Einweihung der heutigen Kapelle, stattgefunden haben. Im Jahre 1763 ging der Ritt mit größten Feierlichkeiten vor sich. Der damalige Pfarrherr Pater Vinzenz Werder hat die Reihenfolge genauestens bestimmt, damit die schönste Ordnung eingehalten wird. Mit der Säkularisation des Klosters Schussenried gingen die Bräuche leider verloren.
Nach all den Jahren wurde die Bausubstanz der Kapelle durch den Zahn der Zeit, teilweise auch durch unsachgemäße Behandlung, schwer geschädigt. So wurde durch aufsteigende Mauerfeuchtigkeit die untere Wandzone stark in Mitleidenschaft gezogen. Großflächig lösten sich Putzoberflächen ab. Risse durchzogen die Wände und die Decke. Im Westteil der Decke war eine größere Stuckpartie abgefallen. Die Deckenbalken entlang des Westgiebels waren infolge jahrzehntelanger Durchfeuchtung stark durchgefault. Nördlich der Giebeltür war der Giebel vom Hausschwamm befallen. Der Altar war mit einem einfachen grünen Anstrich versehen und somit in seiner Qualität stark herabgemindert. Einzelne Teile zeigten bedenklichen Holzwurmbefall. Die stark verwitterten Ornamente mussten ausnahmslos gefestigt werden. Das Altarbild wies eine Anzahl von kleinen Löchern auf, die vermutlich von Schroteinschüssen stammten.
So kam es, dass die Pfarrgemeinde Braunenweiler im Jahr 1978 sich gezwungen sah die Renovierung in Angriff zu nehmen. Unter der Regie von Architekt Eugen Meyer wurden die Außen- und Innenrenovierungen begonnen und auch vollendet. Das Bischöfliche Ordinariat Rottenburg, die Stadt Saulgau, der Landkreis Sigmaringen, das Landesdenkmalamt sowie die OGW halfen mit Zuschüssen die Finanzierung der Renovierungsarbeiten in Höhe von DM 500.000.- sicherzustellen. Doch diese Zuschüsse hätten bei weitem nicht ausgereicht, wenn die Spenden aus der Gemeinde Braunenweiler / Eggatsweiler nicht reichlich geflossen wären. Sie beliefen sich auf über DM 160.000.-. Das persönliche Engagement der Eggatsweiler und Braunenweiler Bürger machte es möglich, dass an dieser Kapelle über 1000 freiwillige Arbeitsstunden unentgeldlich geleistet wurden.

Nach manchen Problemen, vielen Gesprächen und Sitzungen konnte die Kapelle am 7. Juli 1985 durch Domkapitular Prälat Georg Kopp feierlich eingeweiht werden und lädt alle Besucher zu Stille, Besinnung und Gebet ein.

Gefunden und eingefügt von
© 2012 Braunenweiler, ein lebendiges Dorf
 

Additional Hints (Decrypt)

Güer yvaxf, Fgrvar

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)