Schulzens "Gesindeweg"
Wie andere eine Kiste Bier zum Einstand ausgeben, spendiere ich der großen Cachergemeinschaft eine neue Dose. Aber nicht um des "Eigenen-Cache-Habens" Willen, sondern weil mir nach einem Blick auf die Cachekarte auffiel, dass in meiner Homezone etwas fehlte. Zumindest meiner bescheidenen Meinung nach.
Die Örtlichkeit
Dieser Cache führt Euch zum Schulzenweg in Holzwickede. Das besondere an ihm: Für den Verkehrsfluss in der Emschergemeinde hat diese amtlich ausgeschilderte Straße so gut wie keine Bedeutung. Und das liegt nicht nur daran, das er nicht befestigt ist. Er ist nämlich nicht einmal als vernünftige Abkürzung zu gebrauchen. Wenn er aber schon als Straße nichts taugt, dann aber auf jeden Fall für einen Cache. Denn der Schulzenweg ist vor allem eines: sehenswert.
Kurzes zur Geschichte
Der Schulzenweg war im 20. Jahrhundert für den angrenzenden Schulzenhof sozusagen der "Gesindeweg". Über ihn gelangten die im Schulzenweg wohnenden Angestellten auf das Gutsgelände. Der Hof selbst, sowie übrigens die gesamte Zeche Caroline auch, gehört zu Anfang des 20. Jahrhunderts der VEW (die heutige RWE). In den Dreißiger Jahren hatte sich das Gut unter ihrem Einfluss zu einer Art "ultramodernem Vorzeigegehöft" gemausert. Er war voll elektrisiert und neue landwirtschaftliche Technologien kamen erstmalig dort zum Einsatz, wie beispielsweise die erste automatische Melkmaschine. Kein Wunder also, dass der erste Bundespräsident Theodor Heuss Höchstselbst, dem Schulzenhof einen Besuch abstattete.
Die Gegenwart
Ebenso wie das 20. Jahrhundert, ist auch der Glanz des Schulzenhofs vergangen. Heute ist er ein einfacher Landwirtschaftsbetrieb, der jedoch ziemlich ertragreich die umliegenden Felder bewirtschaftet. Und obgleich immer noch Angestellte des Hofes im Schulzenweg wohnen – es gibt ganze drei Häuser–, ist es auch dort ruhiger geworden. Lediglich die Anwohner befahren den Weg und ab und an verirrt sich natürlich auch ein Postauto dort hin. Oder der ein oder andere Vierbeiner mit seinem Herrchen oder Frauchen im Schlepptau.
Was gibt’s zu sehen?

Der Schulzenweg führt durch ein kleines Wäldchen nahe des Schulzenhofs. Wirft man einen Blick über die Grobsteinmauer des Gehöfts, kann man die von Bäumen umsäumten „Herrenhäuser“ des Gutshofs sehen. An vielen Bauten auf dem Gelände klettert bereits der Efeu empor.
Am östlichen Ende des Schulzenwegs findet man einen alten Schafsunterstand. Heute nutzt der Hof den Unterstand zum Einlagern von Heuballen. In der kleinen windschiefen Hütte neben dem Unterstand übernachtete früher der Schäfer. Für viel mehr als ein Bett war da kein Platz.
Ungefähr in der Mitte des Weges stehen die zwei Häuser, die heute noch von Hofangestellten bewohnt werden (Hausnummer 1 und…2).
Direkt dahinter kommt ein breiter Trampelpfad, der an einem Bach entlang auf das angrenzende Feld und Richtung Springstraße führt. Wie das Bächlein heißt und ob es überhaupt einen Namen hat, ist mir nicht bekannt. Auch Leute, die ich gefragt habe, konnten mir keine Antwort geben. Fest steht nur, dass das Bächlein im Reiche des Wassers in den Holzwickeder Bach mündet. Vielleicht hat er auch etwas mit dem nahen Regen-Überlaufbecken der Wasserbetriebe zu tun.
Am nordwestlichen Ende des Schulzenweges, wo er auf die Montanhydraulikstraße führt, steht das dritte Haus. Wem das momentan gehört, weiß ich auch nicht. Hier hat aber einmal der "Schützenkaiser" Konrad Schmulbach gewohnt, der dem Holzwickeder Bürgerschützenverein zu neuer Blüte verholfen hat.
Schön und gut, aber was ist mit dem Cache?

Der Cache befindet sich etwa in der Mitte der Strecke in einem Waldstreifen etwas abseits des eigentlichen Weges. Die eigentümliche Anlage des Schulzenwegs hat es mir mit meiner geringen Geocache-Erfahrung etwas schwer gemacht, Euch eine „stimmige“ Runde anzubieten (einen Multi wollte ich zum Einstand nicht legen). Daher kann ich Euch auch nur vorschlagen, den Schulzenweg – egal aus welcher Richtung ihr kommt – einmal zu durchwandern. Sozusagen um den Schulzenweg einmal der Länge nach genießen zu können. Auch wenn das vielleicht ein "Hin und wieder Zurück" bedeutet. Der Weg ist nicht allzu lang. In der Nähe befindet sich auch noch die Caches "Ein kleines Stück Geschichte" (Mystery //GC2P0TE) und "Heimatkunde: Der Caroliner Erbstollen" (Tradi//GC1DNRR) die Ihr vielleicht in Eure Route einbauen könnt.
Aber egal für was Ihr Euch entscheidet, seid so gut und bleibt, was den Schulzenweg betrifft, so lang es geht auf dem Hauptweg. Die Gelegenheit, sich cache-wärts „in die Büsche zu schlagen“ ergibt sich quasi von ganz allein. Es ist nicht nötig, neue Pfade „anzulegen“. Im Namen des Umweltschutzes habe ich Euch aber zusätzlich noch die leicht verschlüsselten Koordinaten eines bereit bestehenden Trampelpfads in den Waypoints angegeben.
Das Versteck wird für Eure geübten Cacheraugen kein Problem sein. Ich habe die Dose schließlich FÜR Euch und deshalb VOR Muggeln versteckt. Ich habe die Koordinaten gemittelt und einen Testcacher losgeschickt. Und im Fall der Fälle verrät Euch der Hint das Versteck.
Zum guten Schluss...
...natürlich alles wieder sicher verstauen und an seinem angestammten Platz verstecken. Wenn ihr möchtet, könnt Ihr noch für ein Weilchen die Örtlichkeit genießen. Es gibt dort einen bestimmten Baum, der wirklich einen Blick wert ist. Ihr werdet bestimmt sofort erkennen, welchen ich meine.
Ich hoffe Euch gefällt mein erster Cache und Ihr habt ein wenig Freude daran. So, wie ich mich auch über Eure Logeinträge und vielleicht sogar das ein oder andere Bild freue. Sowie natürlich auch auf Eure Meinung, Kritiken oder Anregungen. Und jetzt……
ab die Post und Happy Caching!
