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Entstehung eines Sieks EarthCache

Hidden : 11/18/2012
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Entstehung eines Sieks

Siek (Niederung)

Siek ist die allgemeine Bezeichnung für eine feuchte Niederung und ist vornehmlich im östlichen Westfalen zu finden. In Ostwestfalen (Lipperland und Ravensberger Land) findet man „Siek“ in vielen Bezeichnungen von Flur-, Straßen und Eigennamen wieder (z.B. Im Siek, Siekkamp, Heidsiek, Sieker, etc.). Weitere Bedeutungen von Siek sind die Begriffe Abflussgraben und Bodenfurche.

Siek in Ostkilver. Deutlich ist der tiefe Geländeinschnitt zu erkennen.

Entstehung eines Sieks

Ein Siek entsteht aus einem Kerbtal oder einem Muldental. Diese Täler sind oftmals von einem Bachlauf durchzogen und durch die Beschaffenheit des Untergrundes sehr sumpfig. Ein Bachlauf ist allerdings nicht immer vorhanden. In diese natürliche Formation haben die Menschen, die sogenannten Wiskenmaker (Wiesenbrecher), eingegriffen. Durch diese Arbeit konnte die wirtschaftlich genutzte Fläche vergrößert werden und die Bachläufe wurden dahingehend reguliert, dass diese in begradigten Betten am Rande des Tals flossen. Das ursprüngliche Tal wurde durch Abstich der Kanten in Trog oder Kastentäler verwandelt.Die Erde der abgestochenen Kanten eignete sich durch den darin enthaltenen hohen Lössanteil hervorragend als Dünger der umliegenden Felder. Diese Form der Düngung wurde als Plaggendüngung bezeichnet. Die Besonderheit der Sieke im Ravensberger Land sind daher kleine, unvermittelt in die Landschaft einschneidende Kastentäler mit steilen Kanten. Die Kuppen wurden durch die Plaggendüngung zusätzlich erhöht und ackerbaulich genutzt. Dadurch erhielt man im Trogbereich einen feuchten Untergrund und auf den Kuppen einen trockeneren Boden, der aber trotzdem hervorragende Feuchtigkeitseigenschaften aufweist. Aufgrund der veränderten Produktionsbedingungen der modernen Landwirtschaft, sind Sieke weitgehend überflüssig geworden. Daher versumpfen die Täler wieder und die Kuppen sind hervorragender Lebensraum für Buchen und Schwarzerlen.

Löss

Löss sind staubähnliche, von kalkgrauen bis dunkelbraunen Feinsandablagerungen mit einer Korngröße von 0,01 bis 0,5 mm und werden daher der Fraktion Schluff zugeordnet. Löss entstand durch die mechanische Zerkleinerung anderer Gesteine. Die Staubstürme während der Eiszeit griffen diese Partikel auf dem Gletschervorfeld (Endmoräne und Sander) auf und lagerten das Sediment dann in Windschattengebieten oder an Gebirgen in mehrere Meter starken Schichten ab. Dabei entschied die Windstärke darüber, welche Partikelgröße aufgegriffen wurde und wie weit diese transportiert wurden. Durch die hervorragenden chemischen und physikalischen Eigenschaften dieses Sediments, finden sich in Lössablagerungsgebieten die ackerbaulich besten Böden. Böden mit Lössauflagen haben eine Bodenwertzahl (1) von 51 – 90, reine Lössböden haben eine Bodenwertzahl von 91 – 100.

(1) Bodenwertzahl (BWZ): Vergleichswert zur Bodenbewertung, wird von 0 (schlechtester Wert) bis 100 (bester Wert) angegeben.


Die Eiszeit formte Schwarzenmoor

Unsere Landschaft, Teil des Weserberglandes, zeigt ein vielgliedriges Oberflächenbild mit den Höhenrücken der Egge (232 m) und des Dornbergs (238 m) den Längs- und Quertälern, die oft als steilwandige Sieke ausgebildet sind. Diese Vielfalt der Oberflächenformen geht auf die Erdkrustenbewegungen der sogenannten Saxonischen Gebirgsbildung zurück. Hier wurden in den Erdzeitaltern Jura bis Tertiär durch Aufwölbung horizontale Meeresablagerungen (Sedimentgesteine) in einzelne Schollen zerbrochen. An den Rändern der Brüche drangen Solequellen (Oeynhausen, Salzuflen)nach oben. Durch Verwitterung und Ausspülung beziehungsweise Abtragung wurden dann die Oberflächenformen weiter heraus modelliert. Die heutigen Höhenrücken aus härterem Keupersandstein leisteten hierbei den stärksten Widerstand und blieben so erhalten.

Da "Ravensberger Hügelland" war lange Zeit von einem Eispanzer bedeckt. Das anstehende Gestein oder das ursprüngliche Relief wird von mächtigen jüngeren Schichten, den Aufschüttungen des Quartärs, überdeckt. Die Gletscher der Saale-Eiszeit brachten aus Skandinavien gewaltige Mengen von Gesteinsschutt mit, die als Grundmoränen in der Form von sandigen bis tonigem Lehm und auch Sand oder Kies ungeschichtet liegen blieben. Darin eingelagert sind oft große und kleine Findlinge (meistens aus Granit), wie man sie freilegt in und an Bachläufen der Sieke oder beim Haus- und Straßenbau findet. (Besonders schön zu sehen ist dies in dem Siek hinter Kerkhoff, ehemals Schwarzenmoor Hof 1, heute Laer).

Die Auflagerungen erreichen oft mehrere Meter Mächtigkeit. Die Grundmoränenablagerungen wurden dann in der letzten Vereisungsperiode, vor etwa 70000 bis 80000 Jahren, als unser Gebiet eisfrei blieb, von einer geschlossenen Lössdecke von 1 bis 5 Meter Mächtigkeit überlagert. Da sich im Norden noch ein immer weiter zurückweichender Eispanzer befand, gab es an dessen südlichem Rand kaum Vegetation und die vom Eis weg nach Süden wehenden Winde trugen das feine Lockermaterial, den Löss (feinkörnig wie Mehl), aus diesen Bereichen heraus und lagerten es über lange Zeiträume besonders mächtig an den Hängen der Höhenrücken ab, die die Transportkraft des Windes schwächten.

Der Löss verwitterte später unter dem hier ursprünglich vorhandenen Laubmischwald zu einer fruchtbaren, steinfreien und daher leicht zu bearbeitenden Braunerde, die einen hochwertigen Ackerboden bildet. Die Böden mit höherem Lössanteil finden sich meistens auf den tiefergelegenen Ackerflächen, weil der Löss von den Kuppen stärker und schneller abgetragen wurde.

(Der Abschnitt "Die Eiszeit formte Schwarzenmoor" ist eine Abschrifft der ehemals vor Ort befindlichen Hinweistafel)

Der Siek im Schwarzenmoor

Der Siek, den du hier siehst, ist eines dieser unvermittelt in die Landschaft einschneidenden Täler mit steilen Kanten. Die ackerbauliche Nutzung spielt Aufgrund der nutzbaren Fläche heute keine große Rolle mehr. Der Abstich der Kanten und Bodenerosion hat im hinteren Bereich bereits einen Teil des darunter befindlichen Bergrückens aus Keupersandstein freigelegt. Die trockeneren Kuppen sind bereits wieder stark bewaldet.


Logbedingungen:

Um diesen Earthcache loggen zu dürfen, schickt uns eine Email über unser GC Profil mit Angabe eures GC Benutzernamens und den Antworten zu folgenden Fragen:

  1. Welche Mächtigkeit hatte die Lössdecke?

    Vor Ort befindet sich eine Bodenerosionsstelle. Diese muss zum beantworten der weiteren Fragen nicht betreten werden!

  2. Welche Farbe und Mächtigkeit (schätzen) hat das hier sichtbare Löss?

  3. Beschreibe die Beschaffenheit und Ausrichtung des unter der Lössschicht sichtbaren Gesteins.

    Freiwillig: Mache, wenn Du magst, ein Bild von dir oder deinem GPS an dem Siek.

In den Logs bitte keine Lösungen oder Fotos, aus denen die Antworten ersichtlich werden, posten!

Eine Logfreigabe müsst Ihr nicht abwarten, wenn mit Eurer Antwort etwas nicht stimmt, werden wir uns melden.

Quelle: Wikipedia, Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

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