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Der Bernsteinsee EarthCache

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gagarin: Leider Ende an dieser Stelle.

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Hidden : 12/11/2012
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

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Geocache Description:



Die Goitzsche ist mit über 1300 Hektar Fläche und bis zu 75 Meter Tiefe einer der größten Tagebauseen in Europa. Seit 1908 wurde hier Braunkohle gefördert. Das Areal zählt aber auch zu den mächtigsten Bernsteinlagerstätten weltweit. Unter dem Namen "Bernsteinsee" steht heute der Tourismus im Mittelpunkt.


Entstehung und Geologie der Goitzsche


Das Erdschichtenprofil der Region des heutigen Bernsteinsees besteht im wesentlichen aus sechs Schichten.
Die am häufigsten auftretende Schicht, die die Geologen auch als Terrassenschotter bezeichnen, besteht aus stark kiesigem Sand. Er entstand im Pleistozän vor etwa 125.000- 600.000 Jahren. Die Mächtigkeit dieser Schicht kann bis zu 8 Metern betragen. Die zweite zu Schicht ist ebenfalls im Pleistozän entstanden und wird als Bänderton bezeichnet. Diese Tonschicht ist die kleinste der sechs Schichten, denn bei ihr spricht man meist nur von Zentimetern Dicke. Die dritte Schicht wird als Beckenschluff bezeichnet. Sie entstand auch im Pleistozän. Über die Mächtigkeit dieser Schluffschicht kann man keine genauen Angaben machen, da der Schluff meist in bzw. zwischen den Tonschichten enthalten ist und dort unterschiedliche Dicken vorweist. Eine weitere in der Goitzsche nachgewiesene Schicht ist die Kiesschicht. Sie ist ebenfalls im Pleistozän entstanden. Schicht Nummer fünf wird als Geschiebemergel bezeichnet, und ist ebenfalls im Pleistozän durch Schmelzwasser angespülte Ablagerungen entstanden. Die Mächtigkeit dieser Schicht beträgt bis zu 13 Meter.


Die letzte und für den Bitterfelder Raum bedeutendste Schicht, ist die Braunkohleschicht, das sogenannte Flöz. Diese Flöze sind im Oberoligozän, einem Abschitt des Tertiär entstanden. Die Bitterfelder Flöze haben eine nachgewiesene Mächtigkeit von knapp 20 Metern. Oberhalb der kompakten Kohleschicht befinden sich kohlehaltige Ton- und Sandschichten die bis zu 4 Meter mächtig sein können.


Bitterfelder Braunkohle


Die Braunkohle im Bitterfelder Revier hat sich im wesentlichen im Zeitalter des Tertiär vor rund 50 Millionen Jahren gebildet. Damals war das heutige Norddeutschland von einem Meer bedeckt. Das Ufer hier in der Region verlief ungefähr entlang der heutigen Ortschaften Delitzsch, Roitzsch, Ramsin, Thalheim und Reuden bis nach Dessau. Im damals vorherrrschenden tropischen Klima gediehen hier unter anderem Palmen, Datteln- Lorbeer- und Zimtbäume. Durch Landsenkung und steigenden Grundwasserspiegel wurde die Pflanzen- und Tierwelt vernichtet. Das sich darüber ausbreitende Meer lagerte Sand und Schlamm auf die vormalige Flora und Fauna ab.
Diese Meeresablagerungen schützten die darunterliegenden Teile des früheren Moores vor Verwesung und Abtragung. Unter diesem Schutz konnte sich dann eine chemische Umwandlung vollziehen, die sogenannte Inkohlung. Auf Grund von Untersuchungsergebnissen aus anderen Braunkohlenrevieren ergab sich, daß zur Bildung einer Schicht Braunkohle von einem Meter mehr als 3000 Jahre erforderlich waren.
Im Jahre 1949 begann südöstlich von Bitterfeld der Aufschluß des Tagebaus Goitzsche. Hier wurden in 40 Jahren Bergbau 317 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Dafür wurden rund 850 Millionen Tonnen Abraum bewegt. Im Jahre 1955 entdeckte man im Bitterfelder Flöz ein riesiges Bernsteinvorkommen. Nach intensiver geologischer Erkundung wurde 1975 mit dem Abbau begonnen.



Bitterfelder Bernstein


Bernstein ist kein Stein, sondern versteinertes, fossiles Harz. Der Bernstein, welcher im wissenschaftlichen Sinn als Bernstein bezeichnet wird, entwickelte sich parallel zur Braunkohle und stammt in der Hauptsache aus dem Eozän, also aus der Zeit vor ca. 40 bis 50 Millionen Jahren. Dieser Bernstein entstand aus dem Harz von Nadelhölzern, in der Hauptsache von der Bernsteinkiefer. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird aber auch fossiles Harz mit anderem Ursprung als Bernstein bezeichnet, welches entweder durchsichtig, durchscheinend oder undurchsichtig ist und meist von gelblicher Farbe. Deshalb kann Bernstein auch über 250 Millionen Jahre alt sein Die am häufigsten vorkommende Bernsteinart, der Bernstein im engeren Sinne, wird auch als Succinit bezeichnet.


Der Bitterfelder Bernstein ist allerdings sehr viel jünger, er bildete sich vor rund 22 Millionen Jahren. Das Harz dieses Bernsteins stammt von einer Koniferenart, welche im Raum Bitterfeld in der Zeit des Tertiär sehr verbreitet war.
In der Bitterfelder Bernsteinlagerstätte kommen neben dem mit 99,9 % dominierenden Succinit außerdem Goitschit, Bitterfeldit, Durglessit und Pseudostantienit sowie weitere elf noch nicht namentlich gekennzeichnete fossile Harze vor.

Anlass zur Förderung war der Mangel an Bernstein beim VEB Ostseeschmuck in Ribnitz-Damgarten in den 1970er Jahren. Die Lieferungen aus Russland sanken zu dieser Zeit drastisch von 10t auf 1t pro Jahr. Aufgrund von Zeitungsanzeigen sandten 1974 Bitterfelder Bergleute Bernstein nach Ribnitz-Damgarten. Die Häufigkeit der Einsendungen gab dem VEB Ostseeschmuck Anlass dazu, Leipziger Geologen mit Probeschürfungen in Bitterfeld zu beauftragen.


Bildquelle: "Bernsteinfieber in Bitterfeld" bellargus production

Vor 1975 wurde der Bernstein hier noch mit der Hand abgebaut. Ab 1975 wurde mit dem manuellen Abbau des Bernsteines begonnen, auf der Tagebausohle, mit Schürfhacke und Schaufel. Von 1976 bis 1990 begann die mechanische Bernsteingewinnung mittels Löffelbagger, Belaskipper und Nassaufbereitungsanlage in den Baufeldern Niemegk und Friedersdorf/Mühlbeck. 1991 begann die Bernsteingewinnung im Nassabbau mittels eines Schwimmbaggers im Baufeld Friedersdorf/Mühlbeck. Am 31.03.1993 wurde die Bernsteingewinnung eingestellt. Es wird vermutet, dass sich am Grunde des 75 Meter tiefen Bernsteinsees heute noch rund 1000 Tonnen Bernstein befinden.


Die Flutung des ehemaligen Tagebaus Goitzsche


Am 7. Mai 1999 wurde mit der Flutung des ehemaligen Tagebaus Goitzsche begonnen. Mit durchschnittlich 3 Kubikmeter pro Sekunde floss das Wasser aus dem Unterlauf der Mulde über einen alten Muldearm in die Goitzsche. Am 30. April 2002 wurde bei einem Pegelstand von 71,5 Metern über NN die Flutung eingestellt.

Im August 2002 ließ ein durch das gewaltige Muldehochwasser ausgelöster Dammbruch an der Mulde die Goitzsche innerhalb von drei Tagen um 7 Meter bis weit über den Sollpegelstand volllaufen, bis sie überlief und dabei die Stadt Bitterfeld teilweise unter Wasser setzte. Dabei wurde ein Wasserstand von 78,64 Meter über NN erreicht, der dann auf 75,0 m über NN abgesenkt wurde.



Der ungeheure Einstrom des Muldewassers war für die Bitterfelder eine Katastrophe, für den neuen See jedoch in gewisser Weise ein großes Glück. Denn es wurde schnell sehr viel nährstoffreiches Oberflächenwasser eingespült, welches die sauren Grubenwässer wirksam abpufferte. Das Flusssediment diente nun als Pflanzboden, Sporen und Samen für Armleuchteralgen und Wasserpflanzen sowie viele Fischarten. Schon eine Woche nach dem Muldedurchbruch lebte im Goitzschesee ein vitaler Laichfischbestand u.a. mit Barschen, Plötzen, Rotfedern, Bleien, Döbeln, Hechten, Karpfen, Zandern, Kaulbarschen, Aalen und Welsen.
Seit dem 6. August 2004 ist die Goitzsche Badegewässer. Damit ist in einem Teil der Goitzsche das Baden, Surfen, Segeln, Wasserwandern und Tauchen auf eigene Gefahr erlaubt.


Station 1 N 51°37.859 E 12°21.463

Was für ein Rundblick! Hier kannst du dich erst einmal in aller Ruhe umsehen. An dieser Stelle befand sich ehemals der Rand des Braunkohletagebaus. Weiter geht es am Wegpunkt 2, suche dort die ausgestellten Findlinge.

Station 2 N 51°37.880 E 12°21.308

Bereit für einen kleine Reise durch 50 Millionen Jahre Erdgeschichte? Jetzt beginnt unser Spaziergang entlang des Bernsteinsees. In der Nähe der alten Grubenlok bekommst du unter anderem Informationen zur Geschichte der Braunkohle aus dem ehemaligen Tagebau Goitzsche. Auch einige der mehr als 100.000 Findlinge, die beim Abbau der Braunkohle hier geborgen wurden, sind hier ausgestellt.

Frage 1: Nenne mindestens zwei verschiedene Gesteinsarten, aus denen die Findlinge bestehen.

Station 3 N 51°38.270 E 12°21.434

Hier stehst du genau vor dem Infobüro des BUND. Bernstein und Braunkohle gibt es drin zum Anfassen! Die Mitarbeiter sind keine Geologen, aber über die Besuche von Geocachern informiert. Die Station ist nur von März bis Oktober täglich geöffnet. Im Winterhalbjahr Besuche unter der Woche bitte vorher telefonisch vereinbaren unter 0176-77087906 (BUND Telefon)

Frage 2: Welche Varietät des Bitterfelder Succinit wird hier im der Station gezeigt? Vergleiche die Stücke mit dem Bild im Listing!

Frage 3: Erkläre mit eigenen Worten den Prozeß der Inkohlung anhand des hier ausgestellten Kohlebrockens. Wie weit ist er bei diesem Stück fortgeschritten, wenn [1] Torf und [5] Steinkohle ist?

Station 4 N 51°38.242 E 12°21.449


Frage 4: Nimm am Ufer eine kleine Probe des Seewassers, und beschreibe dessen Qualität.

Frage 5: Von hier aus sind es nur rund 130 Meter in nordöstliche Richtung bis zum Einlaufbauwerk. Hier wurde das Wasser der Mulde in den Tagebau geleitet. Wie hoch ist der maximale Wasserstand, der auf der see-abgewandten Seite angezeigt werden kann?



Bitte sende deine Lösungen mit dem Betreff "Nutzername/Bernsteinsee" per Mail an meinen Kontakt hier in diesem Profil.

Du kannst dann sofort loggen, sollte etwas nicht stimmen, werde ich mich bei dir melden...



Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bernstein
Comeniusprojekt Europagymnasium Bitterfeld
http://www.goitzsche.eu/bergbaugeschichte.html
www.unterwasserwelt.de
http://mars.geographie.uni-halle.de

Aktueller Blick auf den Bernsteinsee

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