Wenn man heute an dem Cache steht, braucht man schon viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass sich hier einst der pompöse Haupteingang einer „Deutschen Armee-, Militär- und Kolonial-Ausstellung“ befand. Es gibt schönere Flecken in Friedenau, auch hier im „gefühlten“ Friedenau.
Diese fünfmonatige Gewerbeausstellung fand im Jahr 1907 auf dem damals noch unbebauten Gelände zwischen Rubensstraße, Vorarlberger Damm und dem heutigen Grazer Platz statt.
Auf dem kolonialen Teil wurde „Wild-Afrika“ präsentiert. Land und Leute (und Tiere) sollten den Besuchern näher gebracht werden. Dazu gehörte der Ritt auf dem Kamel ebenso wie das Photo hoch zu Elefant im „Afrikanischen Photoatelier.
Die Schwarzen, die die Gewohnheiten und Gebräuche der Eingeborenen darstellen, stammten allerdings nicht aus deutschen Kolonien, vielmehr wurden französische Sudanesen angeworben, „da die Herüberbringung von Eingeborenen aus deutschen Schutzgebieten“, so nannte man die Kolonien damals, die Gefahr mit sich brächte, „dass die ‚Schwarzen’, sobald sie hier zu sehr von der Kultur beleckt werden, lüderlich würden.“ So ein zeitgenössischer Zeitungsbericht.
Im gewerblichen Teil der Ausstellung wurden landestypische Produkte, die so genannten Kolonialwaren, vorgestellt. Daneben präsentierten in der Marine- und in der Haupthalle hunderte von Firmen ihre tropen- und kolonialtauglichen Angebote für das Militär, aber auch für den Reisenden.
Die Zurschaustellung zahlreichen Kriegsgeräts im Militärbereich rundete die Ausstellung ab.
Den Ausstellungskatalog kann man sich digitalisiert heutzutage auch online ansehen.
Weitere Caches zum Kulturleben in Friedenau:
Friedenauer Literaten
Friedenauer Künstler
Friedenauer Künstlerfriedhof
Sportpark Friedenau
Friedenauer Brücke