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Muschelkalk in Schatthausen: Steinbruch Hummelberg EarthCache

Hidden : 2/23/2013
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:

Herzlich willkommen im Muschelkalk!


Ihr bewegt euch hier auf Boden, der vor ca. 215 – 205 Mio Jahren, im Erdzeitalter der Trias, entstanden ist. Weite Teile Süddeutschlands waren von einem flachen Binnenmeer, dem Germanischen Becken, bedeckt. Dadurch entstanden Meeresablagerungen.

Nachdem die Beschreibung rel. lang ist, kommen hier erst mal die Aufgaben. Oregon grüßt.....

1. Beschreibe Farbe und Textur der Steine und Bänke, die Du siehst.
2. Überlege, wie die Bänke vor Dir entstanden sein könnten.
3. Jetzt wartet noch eine Hausaufgabe auf dich.
Nimm ein KLEINES Stück Gestein mit nach Hause. Am besten eins der hell gefärbten. Lege es in ein Glas mit Essig. Was passiert? Und warum?
Nimm ein zweites Glas und einen Stein aus der Nähe Deiner Behausung. Was passiert? Ein Bild von Deinem Versuch wäre super. Schicke mir die Ergebnisse Deine Beobachtung zu.


Geloggt werden darf wie immer direkt nach dem Absenden der Antworten.
Wenn etwas nicht stimmen sollte, melde ich mich.

Aber nun weiter mit Muschelkalk!
Der Muschelkalk wird in drei Schichten gegliedert:

- oberer Muschelkalk
- mittlerer Muschelkalk
- unterer Muschelkalk


Während oberer und unterer Muschelkalk hauptsächlich aus Kalkstein und Dolomit bestehen, wurde der mittlere Muschelkalk hauptsächlich aus Kalken und Evaporiten gebildet.
Zudem sind der obere und untere fossilienreich, der mittlere geizt dagegen mit schönen Fundstücken.
Wie kommt das?

Oberer Muschelkalk
Im oberen Muschelkalk wurde die Verbindung zwischen dem Binnenmeer und dem offenen Ozean (Tethys) über die Burgundische Pforte wieder freier. Dadurch sank der im mittleren Muschelkalk stark angestiegene Salzgehalt auf einen normalen Wert, und Meerestiere wanderten wieder ein.
Die Gesteine des oberen Muschelkalks enthalten eine arten- und individuenreiche Fauna, die unter vollmarinen Bedingungen entsteht. Hier findet man oft Trochiten (ring- oder rädchenförmige Glieder,
aus denen sich der Stiel der Seelilien aufbaut; trochos (griech.) = Rad).
Im Kalkstein aus der älteren Abteilund des oberen Muschelkalks (mo 1) können Trochiten gesteinsbildend vorkommen: der sogenannte Trochitenkalk.

Mittlerer Muschelkalk
Zur Zeit des mittleren Muschelkalks senkte sich das Gebiet des heutigen Baden-Württembergs so weit ab, dass von Norden das Meer eindrang. Durch das sehr langsame Absenken entstand allerdings nur ein Flachmeer.
Zu den damaligen Zeiten herrschte ein heißes Wüstenklima, was zu einer starken Verdunstung führte. Das wiederum erzeugte oft übersalzenes, lebensfeindliches Wasser.
Die Gesteine, die - neben Kalken - abgelagert wurden, nennt man Evaporite. Zu ihnen zählen z.B. Gips, Anhydrit und Steinsalz. Je mehr Wasser verdunstet, desto mehr lagerten sie sich ab.
Ein Kennzeichen der Evaporite ist, dass sie relativ leicht verwittern und im Falle der Salze an der Oberfläche und im Grundwasserbereich relativ schnell ausgelaugt werden.
In den Gesteinen sind teilweise noch Faunen enthalten, die sehr tolerant gegen Salzgehaltschwankungen waren.
Bei solchen Bedingungen kann man sich vorstellen, dass sich Lebewesen nicht wohl fühlten. Entsprechend sind im mittleren Muschelkalk nahezu keine Fossilien zu finden.

Unterer Muschelkalk
Der Untere Muschelkalk ist durch fossile Ablagerungen von Schalen und Skeletten der triaszeitlichen Muscheln und Schnecken entstanden.
Der Ablagerungraum war ein flaches Meeresbecken, das nur in den nördlichen, bzw. zentralen und östlichen Beckenbereichen voll marin war.
In den Beckenbereichen wurden Ooide und karbonatische Sande gebildet.
Im südlichen Randbereich kam es zur Ablagerung von küstennäheren Kalken und Tonmergeln,
die z.T. dolomitisch sind. An den westlichen und östlichen Rändern wurden überwiegend feinkörnige Sandsteine, Ton- und Tonmergelsteine abgelagert („Muschelsandstein“).
Stellenweise kam es auch zu Einlagerungen von Blei-, Zink- und Kupfererzen.

Wie werden ausser den schon vorgestellten Evaporiten Dolomit und Kalkstein charakterisiert?


Kalkstein
Kalkstein besteht zum Großteil aus den Mineralien Calcit und Aragonit, zwei Kristallisationsformen des Calciumcarbonats. Andere Minerale sind in schwankenden Anteilen vorhanden,
z.B. Tonminerale, Dolomit, Gips und Quarz.
Kalkstein kann auch bis zu mehreren Prozent organische Substanz enthalten und wird dann bituminöser Kalk genannt.
Der Großteil des Kalksteins ist biogenen Ursprungs, er wurde durch Lebewesen gebildet und abgelagert (wie im Muschelkalk - der Name spricht für sich!).

Dolomit (oder Dolomitgestein) ist ein Karbonatgestein.
Es besteht zu mindestens 90% aus dem Mineral Dolomit (CaMg(CO3)2 („CaCO3·MgCO3“).
Ist der Gehalt geringer, nennt man das Gestein dolomitischer Kalkstein.
Im Idealfall ist Dolomitgestein weiß, öfter aber elfenbeinfarben, hellgrau, graugelb oder grüngrau.
Ist er Rotbraun gefärbt, weist das auf eine starke Verwitterung hin.

Dolomitsteine sind im Vergleich zum chemisch verwandten Kalkstein etwas härter, aber sehr viel spröder. Da das Mineral (wie Calcit) sehr stark doppelbrechend ist, wirken die Gesteine hellfarbig und
nicht durchscheinend, also opak, ähnlich wie auch Kalksteine. Ein erster Hinweis auf Dolomit ergibt sich aus einer splittrigen Felsoberfläche, zumindest solange sie nicht bearbeitet wurde.


Muschelkalk - Landschaftsmodell nach Behmel



Allgemein spielt Muschelkalk in einigen Teilen Baden-Württembergs eine wichtige Rolle:
als Bodengrundlage für den Weinbau (z.B. in den Hessigheimer Felsengärten, oder am Neckarprallhang bei Lauffen), als Stein-Rohstoffquelle, oder als Trockenmauern (wo z.B. zwischen Plochingen und Mundelsheim eine erstaunliche Gesamtlänge von ca. 1.300 km Länge erreicht wird).

Der stillgelegte Steinbruch Hummelberg befindet sich im oberen Muschelkalk.
Hier sind fossilienreiche Kalke eindrucksvoll aufgeschlossen.
Wer es genauer wissen will: es handelt sich um den oberen Trochitenkalk (mo 1) mit versteinerten Seelilien, sowie den unteren Nodosus-Kalk (mo 2), der nach einem spiralförmigen Ammoniten benannt wurde.
Auslöser für den Abbau des Muschelkalks war der hohe Anteil an Blei- und Zinkverbindungen,
die sogenannten Galmeien. Der Abbau erfolgte von 1918/19 bis 1975.

Heute ist das 4,7 ha große Gebiet als flächenhaftes Naturdenkmal geschützt.
Erdkröten und Feuersalamander fühlen sich in der Wasserfläche, die sich auf der Sohle nach Einstellung des Abbaus gebildet hat, wohl.
Auch in den aufgelassenen Felsen und den angrenzenden Lößsteilwänden findet man ökologisch wichtige Rückzugsgebiete – Uferschwalben und der seltene Bienenfresser (Merops apiaster) bauen hier ihre Bruthöhlen.




Aus diesem Grund die dringende Bitte:
Geht nicht nachts oder bei Dämmerung in den Steinbruch. Man sieht erst sehr spät, was unter dem Fuß ist, und die Tiere brauchen ihre Nachtruhe.
Bleibt von den Wänden weg, sie sind nicht gesichert.
Auf gar keinen Fall klettern!


Bitte lasst die Fossilien, die man sieht, an Ort und Stelle. Nachfolgende Besucher freuen sich.

Das stillgelegte Steinbruchgelände am Hummelberg ist ausdrücklich öffentlich zugänglich.
Ein Parkplatz ist eingezeichnet. Dort befindet sich der Zugangsbereich zu der geschützten Fläche.
Falls rot-weiße Absprerrbänder vor Ort sind, seid besonders vorsichtig.
Hier trainiert der MSC Schatthausen, man kann aber trotzdem zum Steinbruch laufen.


Bilder sind keine Pflicht, ich freue mich aber sehr über jedes Pixel.

Für die, die gerne noch eine Dose suchen wollen: der Tradi Steinbruch Hummelberg ist nicht weit!

Quellen:
http://de.wikipedia.org
http://www.themenpark-umwelt.baden-wuerttemberg.de

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