EC Salz- und Bodestadt Staßfurt – Wiege des Kalibergbaus

>Wie entstand das SALZ? <
„Unter allen Edelsteinen ist das Salz der Kostbarste“
(Justus von Liebig)
Vor ca. 255 Mio. Jahren, zur Zechsteinzeit, lag Mitteleuropa etwas nördlich des Äquators. Norddeutschland war ein flaches Becken, in das immer wieder Meerwasser eindrang und verdunstete. Zurück blieben Salzablagerungen mit einer Mächtigkeit von 300 bis 600 m. Während des Mesozoikums (Erdmittelalter) vor ca. 251 Mio. Jahren bis vor ca. 65 Mio. Jahren wurden die Salzlagerstätten mit Gesteinsschichten überdeckt. Sie erreichten ab der oberen Trias, vor ca. 165 Mio. Jahren, eine Schichtstärke und damit ein Gewicht, unter dem das Salz plastisch reagierte und an geologischen Bruchstellen und Verwerfungen nach oben aufstieg. Es entstanden Salzstöcke oder Salzrücken, die an der Oberfläche Hügel und Berge abbilden.

>GEOLOGIE<vor Ort
Die Bode folgt zwischen Staßfurt und Egeln seit dem Quartär mit ihrer breiten Niederung einem markantem geologischem Element, dem Staßfurt-Egelner Sattel. Wechselbeziehungen zwischen dem tektonischen Bau, geologischen Prozessen im Untergrund und der heutigen Morphologie und Hydrographie lassen sich leicht erkennen.
Der Staßfurt-Egelner Sattel durchzieht den Ostteil des Subherzynischen Beckens, der geologischen Einheit zwischen dem Harz im SW und der Flechtinger-Roßlauer Scholle im NO.
Für die Genese des Sattels sind tektonische Kräfte verantwortlich. Während der Wende von der Kreide- zur Tertiärzeit, wurden die im tieferen Bereich vorhandenen, plastisch reagierenden Zechsteinsalze (Salinar) mobilisiert und zu mächtigen „Salzsätteln“ aufgepresst. Diesen Vorgang nennt man Halokinese.
An den Störungszonen konnte nun das spezifisch leichtere Salz (Steinsalz, Kalisalz usw.) dem Druck ausweichen und „floß“ von den seitlich benachbarten Gebieten in den Sattel.
So wurde z.B. im Kern des Sattels das „Staßfurt-Steinsalz“ bis über 1000 m Mächtigkeit angestaut.
>Historie<
Bereits im 12. Jhd. wurde das „weiße Gold“ in Salinen produziert und brachte Staßfurt einen beachtlichen Reichtum.
Ab 1852 begann die Abteufung zweier Schächte ( v. Manteuffel und v.d. Heydt), damit begann die bergmännische Gewinnung von Steinsalz. Durch Zufall stieß man im Jahr 1856 beim Abteufen auf Kalisalz.
Ab Ende des 19. Jhd. kam es zu Wassereinbrüchen in den Gruben, verbunden mit einer Senkung und Einbrüchen an der Erdoberfläche.
Der historische Stadtkern senkte sich um 7 m, ca. 800 Gebäude mussten abgerissen werden. Heute zeugen die weithin sichtbaren Stahlgitterkonstruktionen der Soltürme, von den einst sehr bedeutsamen Kalischächten und markieren den Standort der in 400-600 m Tiefe liegenden Solkavernen.
>Was übrig blieb<
So wie das Salz einst Reichtum und Ansehen brachte, so war es nun eine städtebauliche Katastrophe. Die Wassereinbrüche waren so massiv, dass 1901 die beiden Schächte aufgegeben werden mussten. Viel schlimmer aber war die diagonale Absenkung von 200 Hektar Boden quer durch den historischen Stadtkern Staßfurts. Staßfurts historische Mitte verkam zu einer Brache.
Im Rahmen der IBA Stadtumbau 2010, entstand die Neue Mitte Staßfurts, an deren Stelle Ihr Euch nun befindet. Es gibt zahlreiche Infotafeln, die Euch zu einem historischen Stadtgang einladen.
Quellen: Wikipedia/www.staßfurt.de
Genießt diesen kleinen Spaziergang und beantwortet folgende Fragen!
1.Überlegt welche Salzarten man unterscheidet und warum? (3 Arten von Salz gibt es)
2. Das Staßfurter Stadtzentrum senkte sich um 7 m. Bei Eurem aufmerksamen Rundgang „stolpert“ Ihr über sogenannte Absenkungslinien. Wie viele Linien werden aufgezeigt? (WP 1)
3. Bei welchen Tiefen wurde jeweils eine Linie markiert?
4. Welches mittelalterliche Bauwerk fiel der Absenkung zum Opfer? (Modell an WP 2)
Optional: Wer mag lädt bitte ein Foto mit seinem Log hoch ;)
Sendet die Antworten an gcdiehenne@gmail.com oder direkt über mein Profil. Ihr dürft danach sofort loggen, falls es Probleme gibt, melde ich mich!

Viel Spaß bei diesem EC wünscht >Die Henne<