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Kreideflysch Klippe EarthCache

Hidden : 3/30/2013
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:




Dieser Earthcache führt euch zu einem besonders sehenswerten Naturdenkmal in der Gemeinde Gmunden im oberösterreichischen Salzkammergut. Naturdenkmäler stehen unter besonderen Schutz und deshalb
ersuche ich vorweg, sich an diesem Ort auch entsprechend umsichtig zu verhalten und nichts zu zerstören ! Vielen Dank!

Als die sogenannte Flyschzone (auch rhenodanubische Flyschzone) bezeichnet man die geologische Zone, die sich entlang dem Nordrand der Ostalpen von Vorarlberg, Bayern über Salzburg und Wien bis in die nördlichen Karparten erstreckt. Der Form nach sieht sie wie ein Hundknochen aus, der nur an den beiden äußeren Enden (Bregenzer Wald und Wiener Wald) eine größere Breite und Höhe (um 1000m) besitzt. Im Süden grenzt die Flyschzone an die Nördlichen Kalkalpen, von denen sie in der späten alpinen Gebirgsbildung im Jungtertiär überschoben und auf die Molassezone aufgeschoben wurde, die das Alpenvorland einnimmt. Darüber hinaus erscheinen die Gesteine der Flyschzone stellenweise auch in geologischen Fenstern innerhalb der Kalkalpen.

Flysch besteht hauptsächlich aus Sandstein (daher auch als "Sandsteinzone" bezeichnet), daneben Mergel, Kalkmergel und Tone der Kreide und des Alttertiärs (Paläogen; älteste geochronologische Periode des Känozoikums (Erdneuzeit)). Diese Sedimente wurden rasch nacheinander abgelagert. Während die Sande meist zu Sandstein verhärtet sind, bleiben die Mergel und Tone zwischen den Sandsteinbänken weich und verfestigt. Die eng geschichteten Gesteinsfolgen können viel Feuchtigkeit aufnehmen und neigen deshalb leicht zu Hangrutschungen. Diese vor allem für den Tiefbau nachteilige Eigenschaft wird als "Fließen" bezeichnet. "Flysch" ist nichts anderes als der schweizerische Ausdruck dafür.


Abb 1: Die Geologie von Österreich [10]

Durch das sehr weiche Gestein dehnen sich in dieser Zone vor allem sanfte, bewaldetet Bergrücken und Kuppen aus. Flysch hat auch die Eigenschaft schnell und stark zu verwittern. Zwischen der Flyschzone und Böhmischer Masse weiter nördlich lag ein Becken, das vom sog. Molassemeer bedeckt war, wo sich im Laufe der Jahre tonigfeinsandige Sedimente ablagerten. Durch die Gebirgsbildung trocknete das Meer allmählich aus und verlandete schließlich. Dieses Gebiet kennen wir heute als "Molassezone". Während der Eiszeit entstanden in den Bereichen der Flyschzone auch viele der heute sehr bekannten Seen des nördlichen Alpenraums. Die Wannen wurden von den Gletscherzungen ausgeschürft und der abgetragene Gesteinsschutt wurde am Gletscherende zu Moränen aufgeschichtet. So auch im Salzkammergut, wo der Traungletscher maßgeblich an dem heutigen Aussehen dieser einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft Österreichs beteiligt war.


Einer dieser Seen ist der Traunsee, der direkt bei der geologischen Grenze zwischen Kalkalpen und Flyschzone eingebettet ist. Der See wird südlich von den schroffen Kalkgipfeln des Traunstein, Erlakogel und Höllengebirge und nördlich durch die sanfteren Kuppen der Flyschberge Gmundnerberg und Grünberg und letztendlich auch dem angrenzenden Alpenvorland begrenzt. Das Gebiet Gmunden zählt zu den ältesten Ablagerungen des rhenodanubischen Flysches. Im Gebiet des Gschliefgrabens, der Grenze zwischen Grünberg und Traunstein, tritt das Helvetikum hervor, wo seit 1984 systematisch nach Fossilien gesucht wird. Der Gschliefgraben erlangte vor allem traurige Berühmtheit durch diverse Hangrutschungen und Massenbewegungen von Geröll (GC283C2)

Zum Thema "Flysch und Sandstein" befindet sich in Gmunden ein besonders interessantes und lehrreiches Naturdenkmal, das Gegenstand des vorliegenden Earthcaches ist. Im Kreuzungsbereich Stelzhammerstraße/Bauratstraße tritt ein Felsblock aus Flyschsandstein auf mehrere m2 Fläche in einer Seehöhe von etwa 400m an die Oberfläche. Es handelt sich dabei um den Flyschkern des Gmunder Hochkogels. Diese Erkenntnis wurde duch eine Reihe von Tiefbohrungen und seismischen Messungen im Zuge der geologischen Vorarbeiten für das Traunkraftwerk bestätigt und somit die frühere These widerlegt, wonach es sich hier um einen sogenannten teils verschütteten erratischen Block (Findling) handle.


Abb 2: Vergletscherung nördliches Traunseegebiet in der Würm Eiszeit
[7];
(inkl. Fließrichtung und Moränenwälle)

Die hier vor Jahrmillionen bestehende Felsinsel wurde im Laufe der vier Eiszeiten von diversen Moränenschuttmaterial des Traungletschers überdeckt. Während der maximalen Vereisung war dieser Bereich ebenfalls von den Gletschermassen komplett überdeckt, da das Eis weit ins Flachland hinaus reichte. In der letzten Eiszeit (Würmeiszeit) kam der Traungletscher im Raum Gmunden zum Stillstand und erreichte kaum mehr das Flachland. Der transportierte Moränenschutt erreichte in einigen Gebieten viele Meter an Mächtigkeit, hingegen wurden im Gebiet des gegenständlichen Naturdenkmales nur geringe Überschüttungen erzielt. Diesen Umstand verdanken wir heute diese geologische Rarität, die als sichtbarer Teils des Flysch-Kerns des Hochkogels angesehen werden kann.


Wie bei Earthcaches üblich, sind nun noch ein paar Fragen zu beantworten bzw. Aufgaben zu lösen:

(1) Auf der Schautafel ist eine Karte der Quartiärgelogischen Geologie des nordlichen Traunseegebietes dargestellt. Suche auf der Karte den Standort des Naturdenkmals. Was ist in unmittelbahrer Nähe zu diesem Standort zu finden? Nenne 3 der folgenden Auswahlmöglichkeiten:

  • Schotterterrassen
  • Endmoräne
  • Flysch
  • Grundmoräne
  • Moor, Sumpf
  • Schwemmkegel
  • Hangbewegung
(2) In welchem Erdzeitalter bestand zwischen dem Pinsdorfberg und Grünberg die oben erwähnte Felseninsel?

(3) Wo genau fuhr sich der Traungletscher der Würmeiszeit in Gmunden fest?

(4)
Was zeugt heute noch vom Vorhandensein der ehemaligen Grundmoräne?

(5) Welche Form bildeten die 2 Moränenwälle im Bereich des heutigen Gmunden?

(6) Betrachte das sichtbare Gestein. Ist es stark, mittel oder nur schwach verwittert und warum ist das deiner Meinung nach so?

(7) Schätze ungefähr die sichtbare Fläche (in m2) und das Volumen (in m3) des sich an der Oberfläche befindlichen
Gesteins.

Es wäre toll, wenn ihr ein Foto von euch oder eurem GPS mit dem Naturdenkmal im Hintergrund mit hochladet. Das ist aber optional.
Die Antworten sind an mich zu senden. Ihr könnt sofort loggen (auf eine Logerlaubnis muß nicht gewartet werden) Wenn was nicht stimmt bzw. falsch ist, werde ich mich bei euch melden.


This Earthcache guides you to an especially worth seeing natural monument in the municipality Gmunden in the famous region Salzkammergut (province Upper Austria). Natural monuments are under special protection and, therefore in advance, I request you to take care of this location and please don't destroy anything there! Thank you very much for your cautiousness!

The so called "Flysch Zone" (also known as ?rhenodanubian flysch zone?) is the geological zone, which stretches along the northern edge of the Eastern Alps from Vorarlberg over Bavaria, Salzburg and Vienna as far as to the Carpathian Mountains. The form of this zone looks like a dog chew bone, which has a bigger width and height (~ 1000 metres) only at its external endings (Bregenzer Forest and Vieneese Forest). In the south the Flyschzone is bounded by the northern Limestone Alpes, by which it was obducted during the late alpine mountain formation in the Neogene and further on it was pushed on the Molassezone, which is also known as the Alpine foreland today. In addition, the rocks of the Flyschzone here and there also appears in geologic windows within the limestone alpes.

Flysch primarily consists of sandstone (therefore the Flyschzone is also called as "Sandstone Zone" ), furthermore it is also made up of marl, limestonemarl and cottas of the Cretaceous age and the early Tertiary (Paleogene; the oldest geochronological period of the Cenozoic). These sediments were deposited quickly successively. While the sands are mostly hardened to sandstone, the marls and cottas between the sandstone benches remain soft and slightly consolidated. The narrowly stratified geologic successions can absorb a lot of humidity and, therefore, they slightly tend to landslides. This disadvantageous characteristic (above all for the civil engineering) is called "flowing". "Flysch" is nothing else than the Swiss expression for it.


Fig.1: The geology of Austria [10]

Because of the very soft rock, this zone is characterized by gentle, wooden crests and hilltops. Flysch has also the characteristic to decompose very fast. Further to the north between the Flyschzone and Bohemian mass there was a large valley, which was covered with the the so-called "Molassesea", where clayey and fine sandy sediments where deposited during the years. By the mountain formation the sea dried up bit by bit and and silted up finally. Today this area is also known as the ?Molassezone?. During the ice age many of the todays well known lakes ot the nordern alps came up in many locations of the Flyschzone. The enclosed basins where blowed-up by the glacier tongues and the rock debris was stripped at the end of the glacier and finally it was piled up to moraines. Same it was in the "Salzkammergut", where the Traunglacier was significantly involved in shaping the landscape there, which became of one of the greatest and famoust regions of Austria today.

One of these lakes is the "Traunsee", which is embedded directly with the geologic border between the northern Limestone Alps and Flyschzone. To the south the lake is surrounded by the steep lime summits of the "Traunstein", "Erlakogel" and "Höllengebirge" and to the north by the gentler hilltops of the flysch-mountains "Gmundnerberg" and "Grünberg" and at last also by the Alpine foreland. The area around Gmunden ranks among the oldest depositions of the rhenodanubian flysch zone. In the area of the "Gschliefgraben", the border between Grünberg and Traunstein, the Helveticum comes to light where it is searched systematically for fossils since 1984. The Gschliefgraben above all wins notoriety by various landslides and mass movements of scree (GC283C2).

On the subject of flysch and sandstone in Gmunden there is a special interesting and informative natural monument, which is the object of the present earthcache. In the crossroad area Stelzhammerstrsse/Bauratstrasse a boulder of Flysch-sandstone breaks the surface on several m² at a sea level of about 400 m. This boulder is part of the flysch-core of the "Gmunder Hochkogel". This discovery was confirmed due to several deep drillings and seismic measurements as part of the geologic preliminary works for the "Traun power station" and therefore the former thesis was disproved, after which it is a matter of a partly buried erratic block.


Fig 2: Glaciation in the northern Traunsee area during the Würm ice age
(including the flow directions and moraine walls)

The rock Island, which existed millions of years ago at this location, was covered by moraine rubble of the Traunglacier in the course of the four ice ages. During the peak glaciation this area was also completely covered by the masses of the glacier, because the ice ranged into the lowlands deeply. In the last ice age (Würm ice age) the Traunglacier came to a standstill in the area of Gmunden and it hardly reached the lowlands. At some locations the transported moraine rubble reached many metres of thickness, whereas, only low pile-up was achieved in the area of the concrete natural monument. Today we owe this geological rarity to this fact and it can be assumed as the visible part of the flysch core of the Hochkogel.

As usual with Earth Caches there are some questions to answer:

(1) On the presentation board a map of the Quaternary-geological geology of the northern Traunsee area is illustrated. On the map look for the location of the natural monument. What can be found in the close vicinity to this location? Select 3 of following possibilities:

  • Gravel terrace
  • Terminal Moraine
  • Flysch
  • Ground Moraine
  • Moor, Swamp
  • Alluvial Fan
  • Hillside Movement
(2) In which geological era was there the already mentioned rock island between the Pinsdorfberg und Grünberg?

(3) Where exactly the Traunglacier came to a standstill in Gmunden?

(4) What testifies even today the availability of the former ground moraine?

(5)
What was the shape of  the 2 moraine walls in the area of Gmunden?

(6) Look at the visible rock. Is there a strong, medium or weak decomposition and why is that in your opinion?

(7) Estimate approximately the visible surface (in m²) and the volume (in m3) of the rock itself, which appears at the ground level.

It would be very nice if you upload a picture of you or your GPS with the natural monument in the background together with your log. But this is optional. Please send your answers to me. It is not necessary to wait for a log-permission. You can log immediately! If there is something wrong with your answers, I will contact you.


Quellen/Sources:

[1 ] Über Helvetikum und Flysch im Raume nödlich Salzburg (Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien 49.Band, 1956; von F.Aberer und E. Braumüller)
[2 ] Wikipedia: Flysch
[3 ] Wikipadia: Flyschzone
[4 ] Der geologische Aufbau Österreichs (Rudolf Oberhauser, Fran Karl Bauer)
[5 ] Würm- Eiszeitliche Kiese nördlich Gmunden (OÖ.): Entstehung, Abbau und Rohstoffkunde (Martin Trausinger)
[6 ] Helvetikum und Flysch (Siegmund Prey)
[7 ] Erläuterung zu Blatt 66 Gmunden (Hans Egger)
[8 ] Naturraumkartierung Oberösterreich (Landschaftserhebung Gemeinde Gmunden)
[9 ]
GEDANKEN ZUR HOLOZÄNEN UND RISS(EIS)ZEITLICHEN AUFSCHÜTTUNG DES TRAUNSEEBECKENS (Peter Baumgartner)
[10] Dobers et al. (2002) Über die Natur 3, Biologie und Umweltkunde.- Wien: Dorner, S. 76/77.


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