Medizinphysiker vermisst!
Ort: Nuklearmedizinische Praxis irgendwo (auf alle Fälle nicht an den Cachekoordinaten)
Spezifikation: 24-Stunden-Praxis (man muss ja schließlich auch nachts Geld verdienen)
Uhrzeit: Früher Morgen – die Morgenschicht hat gerade den Dienst von der Nachtschicht übernommen.
Dramatis personae:
An einem wunderschönen Frühlingsmorgen……
Chefarzt:
Guten Morgen Fr. Neuwitz, guten Morgen Hr. Keinstein- Hr. Keinstein??????
Sekretärin:
Guten Morgen Herr Professor, was für ein wunderschöner Morgen.
Chefarzt:
Wo ist Keinstein?
Sekretärin:
Äh – der sollte heute eigentlich wieder aus dem Urlaub kommen.
Chefarzt:
Dann sollte er eigentlich auch ausgeruht und pünktlich sein.
Sekretärin:
Moment – hier ist eine E-Mail von Hr. Keinstein. Soll ich Sie Ihnen vorlesen?
Chefarzt:
Ja natürlich. Was will dieser trockene Physiker schon wieder?
Sekretärin:
„Liebe Kollegin, verehrtester Chef – Ihr könnt mich alle mal.
Ich bin in der Karibik und bleibe auch da. Macht Euren Mist alleine!“
Chefarzt:
Das ist wirklich Mist – wer rechnet mir jetzt meine zu verabreichenden bzw. verabreichten Dosen aus?
Nicht dass ich den Keinstein vermissen würde – aber wer macht das jetzt?
Sekretärin:
Naja – wir haben doch seit letzter Woche diesen Praktikanten, Georg Cachivimus. Vielleicht kann der das übernehmen?
Chefarzt:
Was? Der Praktikant, der in seiner Freizeit Plastikdosen im Wald sucht? Naja – er kann es ja mal probieren….. Glücklicherweise gibt es ja noch eine Kontrollstelle in letzter Instanz……
Cachivimus – wo sind Sie?
Praktikant:
Hier, Herr Professor. Mit was kann ich Ihnen dienlich sein?
Chefarzt:
Unser Medizinphysiker aalt sich unter der karibischen Sonne. Wenn er genug von Sonne und Rum hat, wird er schon wieder kommen. Solange machen Sie die Dosimetrie in unserem Hause.
Praktikant:
Äh – ja Herr Professor. Gerne Herr Professor. Aber wie stelle ich die Berechnungen an?
Chefarzt:
Na – ein erfahrener Geocacher macht das doch mit Links. Sie lösen doch sonst auch alle möglichen Rätsel. Dann beschäftigen Sie sich halt mal ausnahmsweise mit dem radioaktiven Zerfall. Und immer schön an die Leitlinien der DGN halten. Unsere MTRA’s halten sich auch dran und spritzen den Patienten immer die vorgeschriebene Referenz- bzw. Standarddosis.
Praktikant:
Äh – ja. Was soll ich berechnen?
Chefarzt:
Zuerst einmal: Frau Thyreoides hat ein Schilddrüsen-Szintigramm bekommen. Obwohl sie kugelrund ist und ausnahmsweise die Höchstdosis erhielt waren leider nur noch gut 42 MBq in ihrem Körper nachweisbar. Die dämliche MTRA hat die Patientin nach dem Spritzen leider vergessen und hat sich in ihr Bereitschaftsbett verzogen.
Vor wie vielen Stunden hat diese übernächtigte Person die Patientin gespritzt? (Antwort = A – nur ganze Zahlen!)
Praktikant:
Das ist ja wirklich eine leichte Berechnung. Was kommt als Nächstes?
Chefarzt:
Als Nächstes werden wir uns um den armen Herrn Vorsteher kümmern. Dem können wir leider nur noch eine palliative Schmerztherapie bei seinen Knochenmetastasen angedeihen lassen. Aufgrund seines Gesundheitszustandes haben wir die Dosis anpassen müssen und die empfohlene anzuwendende Aktivität halbiert. Wir spritzen ihm heute um 9.00 Uhr also 1295 MBq. Nach 6 und 24 Std. werden wir eine Kontrollszintigraphie machen, wie sich das Radionuklid im Körper verteilt hat.
Er wird übermorgen um 11.00 Uhr entlassen. Wie viel Aktivität trägt er da noch im Körper? (Antwort = BCD – bitte abrunden auf ganze Zahlen!)
Praktikant:
Na – das ist schon schwieriger. Moment, Moment. Ah – da haben wir die Lösung. Und jetzt?
Chefarzt:
Im Keller steht noch so ein altes Kobalt-Flächenphantom von den Konstanzprüfungen rum. Es wurde auf den 03.04.2010 mit 370 MBq kalibriert.
Welche Aktivität hat es heute – am 02.05.2013? (Antwort = EF – bitte aufrunden auf ganze Zahlen!)
Praktikant:
Strahlt das nach über 3 Jahren überhaupt noch? Oh – Sie haben Recht. Unglaublich, welche Aktivität das noch nach dieser langen Zeit hat.
Chefarzt:
Es ist jetzt 8.31 Uhr. Gerade wurde die Aktivität für unsere Parkinson-Hirne angeliefert. Wir spritzen aber den heutigen Patienten die Standarddosis erst um 13.00 Uhr.
Wie viel Aktivität wurde uns jetzt gerade geliefert? (Antwort in MBq = GHI)
Praktikant:
Also – das haben wir gleich. So – und jetzt?
Chefarzt:
Bravo – Sie haben sich tapfer geschlagen. Der Keinstein soll in der Karibik verdorren. Ab sofort machen Sie morgen die Dosimetrie. Nachmittags sollten sie dann noch genug Zeit haben, um auf Dosenjagd zu gehen. Als Belohnung habe ich Ihnen auch so eine kleine Dose versteckt.
Praktikant:
Danke, danke – Herr Professor. Gerne gemacht. Ein Geocacher hilft immer gerne aus.
ENDE
So – jetzt solltet Ihr genügend Infos gesammelt haben.
Wo hat der Professer die Dose für den Praktikanten versteckt?
N 48° 0A.BCD+5
E 011° EF.GHI-29
Hier könnt Ihr überprüfen, ob der geniale Praktikant und praktizierende Geocacher die dosimetrischen Berechnungen richtig durchgeführt hat: