Die evangelische Markuskirche auf dem Sonnenberg, Körnerplatz, wurde 1893 bis 1895 nach Entwürfen der Berliner Architekten Abesser und Kröger im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet. Auffällig ist der weithin sichtbare Doppelhelm-Turm. Die Farbverglasungen sind noch im Original erhalten. Die damalige Orgel stammte vom Orgelbauer Jehmlich aus Dresden. Die ursprüngliche Bemalung der Wände ist nur noch teilweise erhalten. Die Kirche hat 1350 Plätze.
Das starke Bevölkerungswachstum der Stadt Chemnitz machte eine weitere Teilung der Johannisgemeinde notwendig, von der zuvor bereits zwei neue Gemeinden abgepfarrt worden waren. In diesem Zusammenhang erwarb die Johannisgemeinde 1885 für 70.000 Mark ein Baugrundstück am Körnerplatz. Am 1. April 1891 wurde die neue Kirchgemeinde, die zu diesem Zeitpunkt 20.000 Mitglieder hatte, offiziell gegründet.
Da für die Gemeinde eine eigene Kirche und ein Gemeindehaus gewünscht waren, erfolgte 1892 die Auslobung eines Architekturwettbewerbs, bei dem insgesamt 79 Entwürfe eingereicht und bewertet wurden. Die Entscheidung des Preisgerichts fiel am 13. und 14. Februar 1893 zugunsten des Entwurfs mit dem Motto „Ecclesia“ der Berliner Architekten G. Abesser und Jürgen Kröger. Nach einer Kritik am Projekt in der Bevölkerung wurde ein zweiter Entwurf mit dem markanten Doppelhelm-Turm diskutiert, der sich schließlich durchsetzte. Der Chemnitzer Bauunternehmer Hugo Duderstaedt leitete die Ausführung. 1893 begannen die Ausschachtungsarbeiten, am 26. Oktober 1893 wurde der Grundstein gelegt und am 3. August 1894 das Richtfest gefeiert. Am 28. September 1894 wurden die Turmknöpfe (mit zeitgenössischen Dokumenten) in 84 Metern Höhe gesetzt, und am 13. November 1895 fand die Kirchweihe statt.
Eine Folge der kurzen Bauzeit der Kirche mit der damit verbundenen unzureichenden Sorgfalt in der Bauausführung waren Wasserschäden, die sich schon bald nach Vollendung des Baus zeigten, und die man mit einem Feuchtigkeitsschutz durch Teeranstrich beseitigte. Die ursprüngliche Dachdeckung mit Ziegeln erwies sich wegen herunter fallender Ziegel als untauglich und wurde durch Kupferblech ersetzt. 1934 wurden Dachreiter und Nebentürmchen entfernt, und während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kupferblech des Dachs für Rüstungszwecke abgenommen und notdürftig ersetzt. Erst 1956 wurde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt. Weil notwendige Reparaturmaßnahmen unterblieben, Schäden an Dach und Mauerwerk nicht behoben wurden, verfiel die Kirche in den 1970er Jahren zusehends.
Da die Gemeinde die Mittel für eine Sanierung nicht aufbringen konnte, überlegte man Ende der 1970er Jahre, das Gebäude in staatliche Hände zu geben. 1984 beschloss das Landeskirchenamt jedoch, die Markuskirche als Gemeindezentrum zu erhalten. Obwohl die Kirche 1985 in die Liste schützenswerter Baudenkmäler aufgenommen worden war, verfiel sie immer mehr und wurde schließlich 1989 der Stadt übereignet. (Wikipedia)