Nr.10: Zeche Westende / Viehhof
Dieser Cache ist der zehnte aus der Reihe "Meidericher Geschichte(n)", bei der es um wichtige und weniger wichtige Begebenheiten und Locations in und für Meiderich geht.
Der Meidericher Bergbau ist mit dem Namen Westende verbunden, wobei man zu unterscheiden hat zwischen den Schachtanlagen Westende 1/2 und Westende 3/4. Nur Westende 1/2 gehört in den eigentlichen Meidericher Raum, während Westende 3/4 aus dem Schacht Ruhr und Rhein in Laar entstanden ist.
Seit Ende der 1840er Jahre war in Meiderich nach Kohle geschürft worden. 1856 wurde in Meiderich unter englischer Leitung der erste Schacht der Zeche Westende abgeteuft. Der Name Westende wurde gewählt, weil man hier das westliche Ende des Steinkohlengebirges im Ruhrgebiet vermutete. Durch einen Wassereinbruch 1859 dauerte es noch bis 1870, bis der Schacht erfolgreich gesümpft wurde und ab 1871 in Betrieb gehen konnte. Wahrscheinlich ist nicht überall bekannt, dass die Zeche Westende die älteste Schachtanlage im Duisburger Raum war.
Als Meidericher Steinkohlenbergwerks-AG 1885 konnte die Zeche weiter expandieren. Dazu wurde 1889 neben Schacht 1 der Schacht 2 abgeteuft, der bereits 1892 in Betrieb ging. Die Förderanlagen beider Schächte wurde nach seinerzeit modernen Standards ausgebaut. Zusätzlich wurde der ca. 200 m vom Nordhafen gelegene Schacht der Zeche Ruhr und Rhein erworben und künftig als Wetterschachtanlage (Schacht 3) betrieben. 1896 wurde die Meidericher Steinkohlenbergwerks-AG durch die Phönix AG erworben.
Zur Zusammenfassung aller Feldesteile sowie der betriebenen Schachtanlagen wurde von 1906 bis 1910 in Laar der Schacht 4 geteuft. Diese Anlage wurde auch Schachtanlage Kampschacht genannt und lag in direkter Nachbarschaft der Hüttenwerke Ruhrort. Diese Schachtanlage wurde mit einem deutschen Strebengerüst für Doppelförderung versehen. Ferner wurde bei Schacht 4 eine Kokerei für Gießereikoks errichtet.
Nach der Inbetriebnahme des Schachtes wurde die Anlage offiziell als Zeche Westende geführt. Die Schachtanlagen 1/2 und 3 fungierten im Anschluss nur als Wetterschächte. Die Zeche baute auch unter den Duisburger Hafenanlagen Kohle ab und hatte deswegen ständig mit Auflagen wegen der drohenden Absenkunge zu kämpfen.
Die Schachtanlage 1/2 wurde am 1. Dezember 1927 stillgelegt
In den Folgejahren wurde nach erfolgten Deicherhöhungen über den Schacht 4 wieder der Abbau unter den Rheinhäfen aufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieses Abbauvorgehen erweitert und unter planmäßiger Absenkung des Hafengebietes vorgetrieben. Im Rahmen der Kohlekrise der 1960er Jahre entschloss sich die Friedrich Thyssen Bergbau-AG als Betreiber, den Schacht 4 der ZecheWestende im Geschäftsjahr 1968 stillzulegen. Die Stilllegung erfolgte am 31. Juli 1968.
Heute ist von den Anlagen der Zeche Westende fast nichts mehr zu finden. Die Schachtanlage 1/2 ist mit der Zeit komplett überbaut worden. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Gewerbegebiet inklusive des ehemaligen Vieh- und Schlachthofs.
Zur Zeit des Schlachtbetriebs auf dem Schlachthof wurde ein Viehhof errichtet. Beim Viehhof handelt es sich um einen Handelsplatz für Schlachtvieh. Mit den zentralen Schlachthöfen wurden in vielen Städten im 19. Jahrhundert auch Viehhöfe angelegt. Dorthin wurde der Viehmarkt verlegt, welcher früher oft im Zentrum der Städte stattfand.
Zentrales Gebäude eines Viehhofs ist die Markthalle, in der Großvieh angebunden oder in Boxen eingestallt wird. Die Viehhändler haben jeweils feste Bereiche für ihre Tiere.
Der Markt findet in der Regel am frühen Morgen statt. Metzger können sich in der Halle ein Bild vom Angebot machen und dann mit dem Händler einen Preis aushandeln. Die gekauften Tiere werden dann noch am selben Tag im angeschlossenen Schlachthof geschlachtet.
Doch nun zum Cache:
Im Jahre 2009 gingen ein steinalter Bergmann und ein ehemaliger Schlachter über das Gelände, das eine Weile ihre jeweilige Wirkungsstätte war. Der Bergmann war fast noch ein Kind als er sein Handwerk hier erlernte. Des Schlachters aktive Zeit auf diesem Gelände lag noch nicht so lang zurück wie die des Bergmanns.
Gerade wollten sie auf das Gelände einbiegen, da hielt der Schlachter den alten Bergmann fest und rief: "Halt!!""Puh," meinte der alte Bergmann, "sind meine alten Augen wirklich so schlecht, dass ich dieses riesige weisse Ungetüm mit den vier riesigen BUCHSTABEN nicht gesehen habe? Zu meiner aktiven Zeit auf diesem Gelände musste ich eher auf Schienenverkehr achten, aber nicht auf so etwas.""Naja, selbst zu meiner aktiven Zeit sah das noch anders aus und hörte sich auch anders an. Allein schon wegen der lebenden Tiere."
Schnell legte sich die Aufregung der betagten Herren wieder. Sie gingen die Strasse weiter entlang und erspähten etwas, was heute ein ALLTAGSGEGENSTAND ist. "Oh, sieh nur," hielt der Bergmann den Schlachter fest," so etwas gabs zu meiner aktiven Zeit noch nicht. Wir mussten alles handschriftlich festhalten. Das wäre wirklich mal eine Arbeitserleichterung gewesen.""Ja, das stimmt. Heutzutage hat fast jeder so etwas zu Hause und nach 3-4 Jahren wird es weggeworfen. Unglaublich!", führte der Schlachter fort.
"Sieh mal, diese vierstellige Zahl an dem orangen LKW da vorne. Wenn man diese vier ZIFFERN in der Reihenfolge umstellt, erhält man eine Zahl, die in meinen Kindheitstagen eine Bezeichnung für eine Kriegswaffe war," erzählte der Bergmann. "Ich kenne diese Zahl aus einem anderen Zusammenhang," meinte der Schlachter.
Sie gingen weiter über das Gelände. Da entdeckte der Schlachter etwas, was noch an die Zeit des Schlachthofs erinnert. Ein alter LKW-AUFLIEGER mit einem riesigen Schriftzug an der Seite. "Als der Vieh- und Schlachthof hier noch voll produzierte, sah man diese LKW regelmäßig hier auf dem Gelände und der Umgebung. Ausserdem roch es hier für die Bevölkerung immer ziemlich unangenehm,"erklärte der Schlachter.
"Haha," lacht der Bergmann plötzlich laut auf,"sieh mal, was da direkt hinter dem Zaun steht. Da hat wohl jemand sein TRAINING von seinem Zuhause zur Firma nach draussen verlegt. Da passt der Name des Geräts ja gar nicht mehr. Und da, wo dieser Becher auf dem Gehweg liegt, ist auch schon die Protegohaube unseres alten Schacht 2. Diese und die vom Schacht 1 in einiger ENTFERNUNG kurz vor dem Wendehammer sind die letzten Überbleibsel unserer Zeche Westende. " "Also kurz hinter der offen stehenden Toreinfahrt von Kölbl?" fragt der Schlachter nach. "Oder eben gegenüber von SMB, wo man kurzerhand die NUMMERNSCHILDer der parkberechtigten Fahrzeuge an die Wand gemalt hat. Aber das ist nicht so wichtig. Wir gehen hin und dann zeige ich dir unseren alten Schacht 1," antwortete der Bergmann.
"Jetzt, da wir hier im Wendehammer stehen, muss ich sagen, dass von meinem Viehhof nur wenig geblieben ist, von der alten Zeche aber fast gar nichts," stellte der Schlachter fest. "Ja, das stimmt," erwidert der Bergmann, "aber die Zeche wurde ja auch schon vor gut 80 Jahren geschlossen. Jedenfalls war es spannend, dieses Gelände nach so langer Zeit nochmal zu betreten," meinte er wehmütig. "Tja," seufzte der Schlachter, "dann lass uns mal wieder zurückgehen, bevor sie uns hier noch plattfahren."
Der Weg der beiden Senioren gibt in etwa vor, auf welcher Höhe des Geländes das jeweils Gesuchte zu finden ist. Lest den Text aufmerksam durch.
Für die Suche vor Ort gilt: Nach 18:00 Uhr ist es am ruhigsten.
BUCHSTABEN: Quersumme aus der Summe der Buchstabenwerte der mittleren beiden Buchstaben = A
ZIFFERN: Erste Ziffer nach der Umstellung = B
LKW-AUFLIEGER: Buchstabenwert des ersten großen Buchstabens (nicht rot) plus Buchstabenwert des letzten großen Buchstabens = C
TRAINING: Buchstabenwert des Anfangsbuchstaben = D
ALLTAGSGEGENSTAND: Anzahl der Buchstaben = E
ENTFERNUNG: Entfernung zwischen Schacht 1 und 2 = X
NUMMERNSCHILD: (DU HM xxxx) Erste der vier Ziffern = Y
FGH = X - Y
Den Cache findet ihr bei:
N 51° 2A.BCD E 6° 4E.FGH
